Schulen dürfen WhatsApp nicht mehr nutzen – die Lösung ist ganz einfach
Überall in der Schweiz würden derzeit Lehrer und Schulleiter beraten, wie es nach der WhatsApp-Ära weitergehen solle, berichtet die «Sonntagszeitung» in aufgeregtem Tonfall. Denn seit einer Woche sei es illegal, «wenn sich Lehrer über diesen Messenger-Dienst mit ihren Schülern unterhalten».
Grund: WhatsApp ist neu ab 16 Jahren. So steht es in den geänderten Nutzungsbedingungen, denen die rund 6 Millionen Kunden hierzulande kürzlich zustimmen mussten.
«Jetzt dürfen die Lehrer über diesen Kanal nicht mehr mit ihren Schülern kommunizieren», wird ein Schulleiter aus dem Kanton Zürich zitiert. Es gelte nun, Alternativen zu suchen.
Was die Pädagogen landauf landab offenbar nicht wissen, oder die «Sonntagszeitung» im Bericht vergessen hat: Es gibt bereits eine perfekte Alternative aus der Schweiz.
Sie heisst Threema.
Statt auf untaugliche Mittel wie Mailing-Listen oder andere, möglicherweise problematische Messenger-Software aus dem Ausland zu setzen, können Lehrer und Schüler ganz einfach die Smartphone-App aus der Schweiz installieren.
Kostenpunkt: 3 Franken.
Die Vorteile der App
- Es gibt keine Altersbeschränkung für Schweizer User.
- Auch EU-User unter 16 können sie rechtskonform verwenden.*
- Die App erfülle die Anforderungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Wegen dieses Gesetzes musste WhatsApp übrigens das Mindesthalter erhöhen.
- Alle Server, «die direkt für den Betrieb der Threema-App nötig sind», befinden sich in der Schweiz.
- Die App ist fürs iPhone, Android und übers Web verfügbar. Und auch Windows Phone wird (noch) unterstützt, schreibt uns einer der Mitgründer.
- Man kann mit Threema nicht nur verschlüsselt chatten und telefonieren, sondern alle möglichen Dateien sicher übertragen.
- Threema-Gruppen können bis zu 50 Teilnehmer umfassen.
* Die Threema-Betreiber erklären in einem online verfügbaren FAQ («Häufig gestellte Fragen»), wie minderjährige Nutzer aus EU-Staaten die App korrekt verwenden können.
Martin Blatter, Mitgründer von Threema, erklärt das Alleinstellungsmerkmal gegenüber WhatsApp und Co., das dafür sorge, dass eine Nutzung unter 16 Jahren legal möglich sei: «Unsere App basiert nicht auf Handynummern als Adresse, sondern einer zufälligen Zahlen-Buchstabenkombination». Denn Handynummern gelten gemäss DSGVO als «personenbezogene Daten».
Damit schliesst sich der Kreis: WhatsApp hat den Datenschutz nicht freiwillig verschärft, sondern auf Druck der Europäischen Union (EU) hin. Wegen der DSGVO.
Aber die Schweiz ist doch gar nicht in der EU? Ja, aber das kümmert die Facebook-Tochterfirma nicht. Die strengeren Regeln gelten für die «europäische Region», dazu gehört die Schweiz.