Das Video einer Bestrafungsaktion eines Rekruten beschäftigte letzte Woche die Schweiz. Der Tessiner wurde von Kameraden auf Befehl des Vorgesetzten mit Steinen und Kastanien beworfen und gedemütigt. Das Video stammt von Mitte September.
Nun hat der «Spass» erste Konsequenzen. Wie das Newsportal Nau.ch berichtet, wurden erste Strafen von der Armee ausgesprochen – fünf Tage Arrest. Zudem untersuche die Militärjustiz den Fall und ein Disziplinarverfahren wurde eingeleitet.
Wer genau den Arrest antreten musste, ist nicht bekannt. Getroffen haben dürfte es aber den zuständigen Wachtmeister, wie Nau.ch vermutet.
Der zuständige Untersuchungsrichter gehe jedem Verdacht nach. Möglich also, dass es nicht beim fünftägigen Arrest bleibt. (aeg)
Armeesprecher Daniel Reist sagte zum SRF kurz nach dem Erscheinen des Videos, dass die Armee schockiert sei. Es gehe nicht, dass ein Soldat von anderen Soldaten auf eine solche Weise misshandelt werde.
Der Präsident der sicherheitspolitischen Kommission, SVP-Nationalrat Werner Salzmann, forderte hartes Durchgreifen bei solchen Fällen. Es gehe gar nicht, dass ein Soldat von Kameraden oder Vorgesetzten gemobbt werde. In einem solchen Fall solle man sich an den seelsorgerischen Dienst der Armee wenden.
Allerdings gäbe es das Problem, dass sich die jungen Männer schämen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Salzmann sieht das grundsätzliche Problem eher in der Gesellschaft als beim Militär. (aeg/jaw)