Schweiz
Umwelt

Bauern und Imker machen sich Sorgen wegen dem Insektensterben und fordern Aufklärung

Bauern und Imker machen sich Sorgen wegen dem Insektensterben und fordern Aufklärung

04.09.2018, 12:28
Mehr «Schweiz»

Mehrere Natur-Verbände haben am Dienstag eine Petition lanciert, mit welcher die Behörden aufgefordert werden, das Insektensterben wissenschaftlich zu erforschen. Zudem müsse die Bevölkerung besser über das Phänomen aufgeklärt werden.

Forschungsergebnisse aus Deutschland würden zeigen, dass in den letzten dreissig Jahren mehr als die Hälfte aller Insekten verschwunden sei. Wie stark die Schweiz betroffen ist, wisse man immer noch nicht, kritisieren die Naturfreunde Schweiz, der Verband «Dark-Sky», der Bauernverband und die Imkerverband Apisuisse.

«Jede und jeder soll sich bewusst werden, was Insekten in ihrer Vielfalt, Schönheit und wegen ihrer Schlüsselrolle in der Ökologie für uns alle bedeuten»

Mit ihrer am Dienstag lancierten Initiative wollen sie die Behörden dazu auffordern, die wissenschaftliche Aufklärung des Insektensterbens zu finanzieren. Zudem sollen bestehende Aktionspläne (Biodiversität, Bienengesundheit, Pflanzenschutzmittel) umgesetzt und weitere Massnahmen gegen das Insektensterben lanciert werden. Bis zur Wintersession sollen Bundesrat und Parlament mindestens 50'000 Unterschriften eingereicht werden.

Damit soll auch Aufklärungsarbeit geleistet werden: «Jede und jeder soll sich bewusst werden, was Insekten in ihrer Vielfalt, Schönheit und wegen ihrer Schlüsselrolle in der Ökologie für uns alle bedeuten», umschreiben die Organisationen das Ziel ihrer Petition.

Jacques Bourgeois, Direktor Schweizer Bauernverband, rechts, spricht an der Seite von Urs Wuethrich-Pelloli, Praesident Naturfreunde Schweiz NFS, links, waehrend einer Medienkonferenz der Naturfreunde ...
Jacques Bourgeois (rechts), Direktor Schweizer Bauernverband und Urs Wuethrich-Pelloli, Praäsident Naturfreunde Schweiz NFS während der Medienkonferenz am Dienstag in Bern.Bild: KEYSTONE

Wichtig für Ökosystem

Insekten haben für das Ökosystem vielfältige Funktionen. So dienen sie etwa als Nahrung für Vögel, Frösche, Fische, Igel und Fledermäuse. «Ohne Insekten sind auch sie bald verschwunden», glauben die Organisationen.

Ähnliches gelte für Wild- und Kulturpflanzen, welche auf die Bestäubung durch die Insekten angewiesen seien. Damit habe das Insektensterben auch einen Einfluss auf die Nahrungsmittelproduktion.

Die Sammelfrist für die Petition endet am 24. November. (whr/sda)

Die magische Welt der Insekten und Co.

1 / 30
Die magische Welt der Insekten und Co.
Besonders ans Herz gewachsen sind dem Ukrainer Slava Mishchenko Schnecken. Für sie harrt er sogar im Regen aus. Foto: Slava Mishchenko
quelle: http://www.vmishchenko.com/
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Drastischer Rückgang der Schweizer Feuchtgebiete

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
s'Paddiesli
04.09.2018 14:29registriert Mai 2017
Die neuesten Studien über Glyphosate zeigen ganz klar den Zusammenhang zu Missbildungen bei Schweinen und Rindern. Und das in Deutschland. Es sind dieselben Missbildungen, die in Südamerika bei neugeborenen Kindern auftreten, wo diese Gifte eingesetzt werden.
Und denkt man, das Insektensterben macht an der Schweizer Grenze halt?
Man kann sich auch wortwörtlich zu Tode untersuchen.
417
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mr. Spock
04.09.2018 12:50registriert November 2016
Denke die Resultate dürften klar sein (Lebensraumverlust, Bestizide, Fungizide, eingeschleppte fremde Arten, Klimawandel um nur einige zu erwähnen) finde es dennoch wichtig, dass diese mit empirischen Daten untermauert werden! Diese werden zwar bestimmt angezweifelt doch helfen uns das bestehende zu erhalten!

Noch können wir vieleicht schlimmeres verhindern!
226
Melden
Zum Kommentar
23
Homophobe Aussagen: Rechtsextremer Autor rechtskräftig verurteilt

Das Bundesgericht hat die Verurteilung des rechtsextremen Autors Alain Soral wegen Diskriminierung und Aufruf zu Hass bestätigt. Der in Lausanne VD lebende Franzose äusserte sich 2021 in einem im Internet veröffentlichten Interview herablassend über die sexuelle Orientierung einer Journalistin und über Homosexuelle im Allgemeinen.

Zur Story