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10 Dinge, die du zum aktuellen Massensterben der Tierarten wissen musst

Tsunami, an eleven year old female Sumatran Orangutan shields herself from the sun during her birthday celebration at the National Zoo Ape Center in Kuala Lumpur, Malaysia, Thursday, Dec. 31, 2015. (A ...
Ist bedroht: Der Sumatra-Orang-Utan.Bild: Joshua Paul/AP/KEYSTONE

10 Dinge, die du zum aktuellen Massensterben der Tierarten wissen musst

17.07.2017, 16:0818.07.2017, 05:11
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Eine neue Studie der Universität Stanford und der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko malt ein dramatisches Bild. Die Hauptaussage lautet: Wir befinden uns in einem Zeitalter des Massenaussterbens der Tierarten.

ARCHIV --- ZUR MELDUNG, DASS DIE GIRAFFEN ALS GEFAEHRDET AUF DER ROTEN LISTE STEHEN, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILD ZUR VERFUEGUNG --- In this Aug. 2, 2009 photo, a group of giraffes from Africa&#03 ...
Der Bestand der Giraffen reduzierte sich in den letzten 30 Jahren um 36-40%.Bild: AP

Die Studie untersuchte die Populationen von 27'600 Wirbeltierarten und 177 Säugetieren. Bei mehr als 40 Prozent der Säugetiere  hat sich seit 1900 die Population um 80 Prozent oder mehr verringert.

Schnabeltier, Schnable, Platypus
Cute News
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Das Schnabeltier. In den letzten 27-36 Jahren hat seine Population um einen Drittel abgenommen.

Bei mehr als der Hälfte der Säugetiere hat sich das geographische Verbreitungsgebiet im selben Zeitrahmen um 40 Prozent verringert.

In this undated handout photo supplied by the World Wildlife Fund (WWF), zebra run on a plain in northern Botswana. Thousands of zebra were monitored during a 500 kilometers (300 miles) roundtrip jour ...
Der Bestand der Zebras hat seit 1992 um 25 Prozent abgenommen.Bild: AP/World Wildlife Fund International

Auch Tierarten, welche nicht auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) stehen, sind akut bedroht.

epa04757677 A picture made available 20 May 2015 shows Koalas on exhibit at the Singapore Zoo, Singapore, 19 May 2015. Four female koalas named Chan, Idalia, Paddle and Pellita arrived in Singapore on ...
Auch die Anzahl Koalas nimmt ab. Um 28 Prozent in den letzten 18-24 Jahren.Bild: Tom White/EPA/KEYSTONE

Tierarten, welche vor 20 Jahren noch einen gesunden Bestand aufwiesen, sind nun bedroht.

  • Die Population des Afrikanischen Löwen hat sich seit 1993 um 43 Prozent reduziert.
  • Weltweit sollen nur noch gerade 7'000 Geparde am Leben sein.
  • Von den Borneo- und Sumatra-Orang-Utans soll es auch nur noch weniger als 5000 Exemplare geben. 
epa05322903 A man carries his pet African grey parrot on a pier after sunset in Hong Kong, China, 22 May 2016. EPA/JEROME FAVRE
Der Graupapagei: In den letzten 47 Jahren reduzierte sich sein Bestand um 50 Prozent.Bild: JEROME FAVRE/EPA/KEYSTONE

Artensterben ist kein Phänomen sondern ein Gesetz der Natur. Das Problem ist die Menge. Momentan liegt die Aussterbensrate 100- bis 10'000-fach über dem Normalwert.

Die Autoren nennen das momentane Artensterben eine «biologische Massenvernichtung».

A four week old black Rhino calf makes her first public appearance at the side of her mother Azizi, at the Pittsburgh Zoo & PPG Aquarium in the Highland Park section of Pittsburgh, Friday, April 1 ...
Das Spitzmaulnashorn wurde zwischen 1970 und 1992 beinahe ausgerottet. Nur noch 2'400 Exemplare überleben.Bild: AP/Pittsburgh Post-Gazette

Zu «biologischen Massenvernichtungen» kam es in der Geschichte der Erde immer wieder. Zurzeit findet das «Sechste grosse Artensterben» statt.

FILE - In this Nov. 30, 2007 file photo, a gorilla looks on at Volcanoes National Park in Ruhengeri, Rwanda. The eastern gorilla has been listed as critically endangered, making four of the six great  ...
Der Östliche Gorilla – In den letzten 20 Jahren dezimierte sich sein Bestand um 70 Prozent.Bild: Themba Hadebe/AP/KEYSTONE

Über die Ursachen früherer grosser Artensterben sind sich die Experten nicht einig. In Frage kommen:

  • Cyanobakterien und die damit ausgelöste Sauerstoffkatastrophe
  • Klimawandel
  • Erdnahe Supernovas
  • Veränderungen des Sauerstoffgehalts im Wasser
  • Vulkanausbrüche
  • Meteoriteneinschläge

Über die Ursachen des momentanen Massenaussterbens bestehen aber laut der Autoren der Studie keine Zweifel:

Der Grund heisst «Mensch».

Das Handlungsfenster für Gegenmassnahmen ist laut der Studienautoren klein: Zwei bis drei Jahrzehnte. 

Die UNO rechnet im Moment mit einer jährlichen Zunahme von 78 Millionen Menschen.
Die UNO rechnet im Moment mit einer jährlichen Zunahme von 78 Millionen Menschen.Bild: Frank Franklin II/AP/KEYSTONE

Eine Hai-Attacke mit tödlichen Folgen:

Video: reuters

Zum Schluss noch gute Nachrichten: Seekühe sind nicht mehr vom Austerben bedroht.

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Seekühe sind nicht mehr vom Aussterben bedroht
Manatis, auch Rundschwanzseekühe genannt, sind nicht mehr vom Aussterben bedroht.
quelle: shutterstock
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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wasmeinschdenndu?
17.07.2017 18:33registriert April 2015
Jetzt alle so: "Traurig was da passiert..." aber morgen geht auch ihr schon wieder mit dem Auto zur Arbeit, kauft Bananen aus Südamerika, Äpfel mit Pestizidbehandlung oder nutzt mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ein Produkt mit Palmöl. Jeder einzelne von uns (auch ich) ist verpflichtet diesen Planeten als Lebensraum zu erhalten. Sonst wird bald Schluss sein, wie Einstein einst sagte: “Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.”
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Tyler Durden
17.07.2017 17:57registriert Juni 2017
Schade, schon morgen aber geht der Raubbau an der Erde weiter.
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Wilhelm Dingo
17.07.2017 16:46registriert Dezember 2014
Es ist einfach krass. Und jeder von uns (ich auch) macht mit. Durch den Kauf von Bananen, die Nutzung von Kupfer, billiger Baumwolle, Fleischkonsum....ein möglicher Ausweg ist das cradle-to-cradle Prinzip.
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