Neflix setzt die Erfolgsserie «House of Cards» mit Kevin Spacey nach der sechsten Staffel ab. Dies nur einen Tag nachdem gegen Spacey Vorwürfe wegen sexueller Belästigung aufgetaucht sind.
Einen Zusammenhang will der Streamingdienst nicht bestätigen. Die Entscheidung sei bereits vor einigen Monaten gefallen, verlautete am Montag aus Netflix-Kreisen. Mitarbeiter von Netflix traten am Set der Serie in Baltimore auf, um Schauspielern und Filmcrew nach den Offenlegungen um Spacey Unterstützung zu bieten. Spacey selbst hatte am Montag keinen Dreh.
Sein Schauspielkollege Anthony Rapp hatte der Online-Seite Buzzfeed von einer Party im Jahr 1986 berichtet, zu der Spacey ihn in seine New Yorker Wohnung eingeladen hatte. Demnach schaute Rapp gerade in Spaceys Schlafzimmer Fernsehen, als der offenbar betrunkene Schauspieler ins Zimmer kam, ihn ins Bett hob und sich auf ihn legte. Rapp war damals erst 14 Jahre alt.
Spacey hat sich für eine mehr als 30 Jahre zurückliegende sexuelle Belästigung des Jugendlichen entschuldigt und sich gleichzeitig als schwul geoutet, was für vielerlei Kritik sorgte.
Netflix hatte sich nach den Vorwürfen und der Entschuldigung Spaceys ebenfalls öffentlich zu Wort gemeldet. «Media Rights Capital und Netflix sind schwer erschüttert über die Neuigkeiten zu Kevin Spacey», so der amerikanische Serien-Riese.
Für seinen Auftritt als Frank Underwood in «House of Cards» hatte Spacey einen Golden Globe gewonnen. (leo/sda)