Nein, wir werden euch nicht sofort verraten, wer das spektakuläre Liebesfinale gewonnen hat. Ein bisschen was müsst ihr auch dafür tun. Man kann nicht immer nur Nehmen. Das weiss sogar David – und er weiss nun wirklich nicht gerade allzu viel.
Also, werte Leserinnen und Leser, die ihr mit uns diese komplizierte Beziehung der «Bachelorette»-Berichterstattung eingegangen seid. Ihr müsst nun raten.
Wie endet wohl unsere heisse Geschichte?
Folgende vier Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
Eigentlich ist Oli nach Thailand gereist, um seiner guten Freundin Adela bei der finalen Entscheidung zu helfen. Er sollte David durchleuchten und dessen Gefühlen für Die Bachelorette auf den Grund gehen. Doch dann kam plötzlich alles ganz anders ...
An einer Rose zu riechen ist das eine, sie zu küssen aber ist eine ganz andere Geschichte.
Cem hatte Adela mal ein paar Macarons – oder hierzulande auch Luxemburgerli genannt – geschenkt. Laut Wikipedia übrigens ein absolutes Trendgebäck. Nun fand David endlich den Mut, Cem durch ebendiese farbigen Böllen seine Liebe zu gestehen. In einer Art magischen Fütterungsrituals. Man muss es nicht verstehen. Man muss nur die Intensität dieser Liebe spüren.
Durch die wochenlange Unterdrückung aggressiv geworden, drückt sie sich mit all ihrer angestauten Kraft an die Oberfläche, spritzt wie eine viel zu lange in den Untergrund gezwungene Quelle empor!
Kraftvoll und rein.
Selbstliebe ist die Basis für jede gute Beziehung – zumindest steht das heute in jedem Liebesratgeber. Allerdings gibt es im Ausmass besagter Selbstliebe graduelle Unterschiede ...
Und bei David, nun ja ...
Ganz offenbar hat er auch schon einige romantische Stunden mit sich selbst verlebt, denn lieben kann David erst richtig, wenn er mit dem Objekt seiner Begierde das Bett geteilt hat.
Also fast alles. Adela hat durchaus ein bisschen geweint. Doch ihre Tränen galten dem Verlierer, der nach eingängigem Studium der vorangegangenen Möglichkeiten jetzt auch für euch eindeutig feststehen sollte. Weil ihr durch unser heimliches Spoilern den Sieger kennt.
Guuut.
Adela hat den Mann gewählt, der 3000 bis 4000 Franken im Monat für Kleidung ausgibt. Der Frauenwelt hinterlassen hat sie David. David, der seinen Adoniskörper immer in zu enge Hemden mostet. David, der sich Rizinusöl in die Brauen streicht und Dinge sagt wie: «Dä Maa muess d'Frau füherä, immerno.»
Jä.
So ist das.
Und jetzt ist die Show vorbei.
«Was bleibt?», fragt ihr mich.
Ein Gefühl der Leere.
Weshalb ich euch wenigstens diese rätselhafte Formel mit auf den Weg geben will:
«Wofür?!», fragt ihr mich.
Und ich sage euch: «Einfach so. Weil auch das Leben ein Mysterium ist. Nur kann der Mensch es niemals lösen. Manchmal erscheint uns alles sinnlos, ohne den leisesten Zusammenhang. Ob ein Gott unsere Wege pfadet, die Kräfte des Universums oder ob unser freier Wille dazu imstande ist, unergründlich werden sie stets bleiben.
Und so leben wir vor uns hin und müssen dieses Rätsel ertragen. Die wenigsten können das. Man sucht nach Lösungen. Ganz besonders in einer lösungsorientierten Welt. Man versucht, wenigstens die kleinen Geheimnisse zu lüften. Immerhin festigen diese unsere Illusion, irgendwann das Grosse Ganze zu erfassen.
Nun denn.
Wer das Rätsel erträgt, soll seines Weges gehen. Wer nicht, der möge sich an der Antwort erfreuen und sie ins Mosaik seines Lebens einfügen.»
*aus Davids eigensinnigem Wortschatz geklaut.