Der gewaltige Hurrikan Irma ist auch ein gewaltiges Medienereignis. Fernsehstationen aus der ganzen Welt lassen nichts unversucht, um sich mit dramatischen Bildern zu übertrumpfen.
Die TV-Reporter trotzen Hurrikan-Winden und sintflutartigem Regen und berichten mitten aus dem Sturm. Zig Fernsehteams senden direkt von der Hurrikan-Front. Und begeben sich damit selbst in Gefahr.
The @WeatherChannel's @MikeBettes taking on #Irma's eye wall in Naples, Florida right now #HurricaneIrma #FLWX pic.twitter.com/BOhvBlRdLa
— Anthony Quintano (@AnthonyQuintano) September 10, 2017
Der Meteorologe Mike Bettes etwa war gerade Naples unterwegs. Während einer Live-Schaltung wurde er beinahe von einem Mini-Tornado erfasst. «Die Winde tun richtig weh», schrie er ins Mikrofon und versuchte sich, irgendwie auf den Beinen zu halten. Mit letzter Kraft schaffte er es dann, sich zum Übertragungswagen zu schleppen. Zu diesem Zeitpunkt registrierte Naples Hurrikan-Böen von über 230 Stundenkilometern!
Clearer capture. Nice eye pic.twitter.com/S7cKAIb9pC
— Jacob DeFlitch (@WxDeFlitch) September 10, 2017
Auch SRF hat einen Reporter in das Hurrikan-Gebiet geschickt. US-Korrespondent Thomas von Grünigen ist in der Region Tampa/Orlando unterwegs und hält die Zuschauer auch auf seinem Twitter-Kanal auf dem Laufenden.
Typisch Schweiz ... Ganz so viel Risiko wie seine US-Kollegen scheinen er und sein Team nicht in Kauf zu nehmen. «Wir bleiben im sicheren Hotel», twittert von Grünigen, als Tornado-Warnungen auf seinem Handy-Display aufpoppen.
Gerade eine Tornado-Warnung im Zuge von Hurrikan #Irma für unser Gebiet erhalten. Wir bleiben im sicheren Hotel. pic.twitter.com/NC1FMQaEIP
— Thomas von Grünigen (@tvongruenigen) September 10, 2017
Heftige Sturmwinde zur Zeit auch hier in Orlando.#Irma pic.twitter.com/8ER21wBOLU
— Thomas von Grünigen (@tvongruenigen) September 11, 2017
Von Grünigen durchlebt derzeit aufregende Tage. Auch während des Wirbelsturms Harvey war er bereits im Einsatz.
ARD-Korrespondent Philipp Burgard musste in einer Live-Schaltung der Tagesschau die Situation vor Ort erklären. Mit einer Hand umklammerte er das Mikro, mit der anderen ein Geländer und gab munter Auskunft über die aktuelle Situation. «Ich hoffe, dass Sie sich auch noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können.»
Bei den Zuschauern löst die Live-Berichterstattung auch Kritik aus. «Ich finde es einfach nur krass, dass da ein Mensch mitten in den Sturm gestellt wird, um live zu berichten», schreibt eine Userin auf Facebook. «Ich hoffe, der kriegt wenigstens eine fette Gehaltserhöhung»
Ein mit Sturmbrillen ausgerüsteter Reporter von MSNBC liess sich gar an einem Seil festbinden, damit er trotz Hurrikan-Böen weiter berichten kann.
Oh, for God's sake if you have to tie up your reporter with a tow line, don't do that shot. pic.twitter.com/rusgPItljI
— Jeff Jarvis (@jeffjarvis) September 10, 2017
Weitere Beispiele von etwas übereifrigen Reportern ...
BREAKING VIDEO: Reporter @SimonStormRider as he takes measurements near Hurricane Irma's eye. Has not tweeted since. pic.twitter.com/KPmAzXq6RI
— The Anon Journal (@TheAnonJournal) September 10, 2017
WATCH: Powerful wind gust sweeps @gabegutierrez and knocks down tree limb, as eye of #Irma nears Naples - @MSNBC https://t.co/ZaPhZNEee6
— NBC Nightly News (@NBCNightlyNews) September 10, 2017
(amü)