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In Bern sollen Demonstranten künftig für Polizeieinsatz zahlen

Mehrere Jungparteien riefen zu einer Sitzdemo auf: Unter dem Baldachin eine Sitzblockade durch.
Mehrere Jungparteien riefen zu einer Sitzdemo auf: Unter dem Baldachin eine Sitzblockade durch.Bild: Berner Zeitung

Krawalle in Bern: Jetzt sollen Demonstranten zahlen – Gegner protestieren mit Sitzdemo

Der Berner Grosse Rat will in Zukunft Teilnehmer einer unbewilligten Demonstration zur Kasse bitten. Der Entscheid führte zu einer spontanen Sitzdemo am Berner Bahnhof.
03.06.2016, 04:4503.06.2016, 07:33
Rebecca Wyss
Rebecca Wyss
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Eigentlich schon fast jeden Monat marschieren ein paar Linksautonome in Bern auf, um durch die Stadt zu ziehen. Verwüstete Strassen, eingeschlagene Schaufenster und versprayte Wände sind oft die Folge davon. Da nützt auch das jeweils grosse Polizeiaufgebot nichts. Das stösst dem Kantonsparlament sauer auf.

Bürgerliche setzten sich durch

Der Grosse Rat beauftragte gestern die Regierung mit einem Auftrag: Künftig sollen Teilnehmer von unbewilligten Demonstrationen zur Kasse gebeten werden, wenn die Polizei ausrücken muss. Wer zu solchen Demonstrationen aufruft, sie organisiert oder daran teilnimmt, soll ganz oder teilweise Polizeiaufgebote und -einsätze bezahlen müssen.

«Es darf nicht sein, dass Steuerzahler Schäden und Kosten illegaler Aktionen berappen müssen.»
Motionär Philippe Müller (FDP)

Die Regierung zeigt sich bereit, entsprechende Regelungen im Rahmen der ohnehin geplanten Totalrevision des Polizeigesetzes zur Diskussion zu stellen. Ende 2016 soll dazu die Vernehmlassung starten, wie der «Bund» schreibt.

An der berüchtigten «Tanz dich frei»-Party 2013 verursachten Chaoten Kosten in Höhe von zwei Millionen Franken. 
An der berüchtigten «Tanz dich frei»-Party 2013 verursachten Chaoten Kosten in Höhe von zwei Millionen Franken. Bild: KEYSTONE

Initiiert hat die Motion Grossrat Philippe Müller (FDP). Für ihn steht fest: «Es darf nicht sein, dass Steuerzahler Schäden und Kosten illegaler Aktionen berappen müssen.» Dieser Meinung waren 89 andere Kantonsräte – grossmehrheitlich Bürgerliche. Die 47 Gegenstimmen stammten vor allem von den Linken.

Linke blieb ungehört

SP und Grüne waren einsame Rufer in der Wüste mit ihrem Pochen auf die Meinungsäusserungs- und Versammlungsfreiheit. Auch die Warnung nützte nichts, dass die Polizei oft nur Einzelpersonen erwische. Diesen alle Kosten aufzubürden, könnte diese finanziell ruinieren – so die Sorge. 

Das scheitern ihrer Mutterparteien wollten die Juso Kanton Bern, die Jungen Grünen und die Junge Alternative nicht hinnehmen. Sie riefen zu einer Sitzblockade auf. Mit Erfolg: 200 Bernerinnen und Berner sassen auf dem Bahnhofsplatz. Der Protest verlief friedlich und löste sich am Abend wieder auf.

Krawalle vom 21. Mai in Bern

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Krawalle von Linksautonomen in Bern
Der Abend begann mit einer ausgelassenen Party auf dem Gelände der ehemaligen Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Warmbächli. (linksunten.indymedia.org)
quelle: linksunten.indymedia.org
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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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CindyA
03.06.2016 06:38registriert September 2015
"Das könnte ihr Leben ruinieren". Also sorry, aber das können sie sich ja überlegen BEVOR sie daran teilnehmen. Ich fahre ja auch nicht betrunken jemanden über den Haufen, und hoffe dann, flüchten zu können, weil es sonst mein Leben zerstört. (Ja, ist ein heftiges Beispiel, kommt mir aber gerade kein anderes in denn Sinn) Der Gedanke dahinter ist ja, dass man die Teilnahme unterlässt. So wie ich nicht betrunken Auto fahre.
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