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Eigentlich hätte die Notunterkunft in der Zivilschutzanlage Hochfeld, die 2012 eröffnet worden ist, nur sechs Monate in Betrieb sein sollen. Jetzt nach vier Jahren wird diese geschlossen. Am Montag gab der Kanton bekannt, was weiter passiert: Die Asylsuchenden werden ab Mittwoch in die Zivilschutzanlage der Coop-Verteilzentrale in Bern-Riedbach gebracht. Also wieder unterirdisch versorgt. Das überrascht.
Rückblick: Während der vergangenen vier Jahre stand der «Asylbunker» Hochfeld an der Länggasse immer wieder in der Kritik. Zuerst wegen den ständigen Konflikten und der Kriminalität. Damals, nach dem arabischen Frühling, waren hauptsächlich Männer aus Nordafrika untergebracht. Danach wegen den prekären Verhältnissen, denen die psychisch angeschlagenen Kriegsflüchtlinge untertags ausgesetzt sind.
Auch die Stadt Bern konnte sich nicht damit anfreunden. Der Gemeinderat sprach sich deutlich für die Schliessung der Notunterkunft aus. Der Grund: Man will unterirdische Unterkünfte traumatisierten Flüchtlingen nicht zumuten.
Und nun werden diese wieder untertags versorgt. Markus Aeschlimann, der Geschäftsleiter des Amts für Migration und Personenstand des Kantons Bern (MIP) gab am Montag denn auch zu, dass unterirdische Asylunterkünfte nie eine gute Lösung seien, aber letztlich müsse der Kanton «annehmen, was möglich ist».
Das sieht die Gemeinderätin und Sozialdirektorin Franziska Teuscher (GB) ganz anders. Sie wirft dem Kanton vor, dass er die Bereitschaft, bessere Lösungen zu finden, ignoriert. Teuscher spricht gar von einem «Affront». Sie sei dieses Mal nicht einmal angefragt worden. Der Gemeinderat hat dem kantonalen Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) denn auch in einem Brief mitgeteilt, man stelle sich die Lösungssuche im Asylbereich ganz anders vor. Für die Sozialdirektorin steht fest: Durch eine Zusammenarbeit wären oberirdische Plätze gefunden worden.