Zwölf Ü30er-Probleme
1. Die ersten grauen Haare spriessen
Neinein, das ist sicher nur sehr sehr helles Blond.
2. Ich bin immer zu müde für den Ausgang
Und trotzdem denkt man beim samstäglichen Netflix-Marathon: das kann es doch jetzt nicht gewesen sein?! Man wünscht sich, dass der Club schon um 19 Uhr öffnet und dann so um Mitternacht schliessen würde.
Schafft man's dann trotzdem mal in den Club, ist man froh, wenn's ziemlich dunkel ist. Und hält man dann tatsächlich bis zum Morgengrauen durch, zieht man jetzt auch drin besser eine Sonnenbrille an.
3. Die Kinderfrage
Anm.: (Wird gerne heterosexuellen Ü30-Paaren gestellt.)
Mühsame Person fragt so (nennen wir sie Annette. Hat schon drei Kinder. Aufgewachsen in Rümlang. Und dort geblieben. Nichts gegen Rümlang. Eigentlich ... Doch. Aus Gründen. Aber zum Dialog.):
Annette: «Naaaaa? Wann ist es denn bei euch mal so weit?»
*Stille*
Ich: «Naaaaa? Wann ist es denn bei diiiir mal so weit?»
Annette: «Aber ich haaabe doch schon drei Kinnnder. Yllandrisia, Kombucha und der kleine Jordullo-Shiva.»
Ich: «Ich meinte, wann du die hohe Kunst der Soziaaaaalkompeteeeenz erleeeeernst.»
Ausgenommen hierbei ist Mama. Ja, nervt auch.
Die darf das aber fragen. Sie hat dich produziert.
Übrigens:
Nächstes Halloween verkleide ich mich als biologische Uhr, gehe an eine Ü30-Singleparty und rufe den ganzen Abend «TICK, TACK, TICK, TACK!»
(shutterstock)
4. Augenringe und Fältchen sind jetzt permanent
Die Augenringe waren das zwar schon früher, aber ich hätte sie theoretisch wieder wegschlafen können. Damals. Nach der Streetparade. Aber durch meine neongelbe Technohose fielen die eh niemandem auf.
5. Dauermüdigkeit
Dauernd.
6. Ein Kater dauert jetzt 3–4 Tage
Vorbei die Zeiten, als man sich am nächsten Abend schon wieder fitter fühlte. Geschweige denn am nächsten Tag noch zur Arbeit erscheinen.
7. Das Fett ist schon viel hartnäckiger
Das herzige Bierbäuchlein wird auch erwachsen, nicht mehr ganz so herzig und heisst jetzt langsam einfach Peter. Auch hat man jetzt immer ein schlechtes Gewissen nach Junkfood.
Sah ich als Jungspund nach einer Woche leichten Hackysack Spielens schon wieder aus wie Brad Pitt in «Troy», nehme ich heute dabei höchstens zu. Nicht dass ich noch Hackysack spielen würde. Haha. Das wär ulkig.
8. Alfred Hitchcock's «Die Kinder»
Bei gleichaltrigen Freunden spriessen die Kinder wie so Pilze, einfach ohne die coole, psychedelische Wirkung. Der eigene Kühlschrank ist voller Geburtsanzeigen. Man sieht seine guten Freunde höchstens noch ein mal im Monat, wenn man selber keine Kinder hat und will ihnen dann nur noch Kondome zuwerfen.
9. Die beginnende Halbglatze bei Männern
Hallöle. Wie ist das Wetter so dort oben, liebe kahle Stelle? Kleiner Scherz, ich spür jetzt immer sofort, wenn es regnet.
10. Wäh. Jugendliche.
Man beginnt die Jugendlichen nicht mehr zu verstehen, ja ertappt sich sogar dabei, sich über sie aufzuregen. Füsse runter im ÖV! Wo bist du aufgewachsen?! In einer Höhle?
Dabei hab ich das auch immer gemacht. Weil wow war ich cool. Rebell.
Und wenn man die Jugendlichen dann duzt, siezen sie zurück. Autsch.

11. Der Singlemarkt ist ausgetrocknet
Die schönen und sympathischen sind alle vergeben. Die verbliebenen, schönen Singles haben eine oder mehrere psychische Störungen. Und die übrigen, sympathischen Singles sehen aus wie der Glöckner von Notre scheiss Dame.
12. Ich will trotzdem nicht mehr 18 sein
Reingelegt. Hier ist fertig mit Gejammere.
Punkt 12 ist nämlich gar kein Problem.
Im Gegenteil.
Olé.
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