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Wie ist das nun mit Gott? Existiert er oder ist er ein nur Mythos?

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Als Gott den Menschen erschuf.Bild: pixabay.com/janeb13
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Wie ist das nun mit Gott? Existiert er oder ist er nur ein Mythos?

Die Frage, ob Gott existiert, beschäftigt die Menschen trotz wissenschaftlichen Erkenntnissen.
27.01.2018, 08:0623.12.2019, 08:36
Hugo Stamm
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Die Neugier ist eine herausragende Eigenschaft, die die Menschheit aus der Höhle gebracht hat. Ihr verdanken wir die Werkzeuge und die Methode, Nahrungsmittel anzupflanzen.

Ursprung der Zivilisation ist also die kognitive Entwicklung, die Wissen und Erfahrung generiert. Der Drang, Phänomene zu verstehen und zu begreifen, hat uns ein angenehmes Leben und Wohlstand beschert – samt den unangenehmen Begleiterscheinungen wie der Ausbeutung unseres Planeten.

Der «Widersacher» des Wissens ist der Glaube. Wenn wir etwas nicht wissen, stellen wir Menschen gern eine These auf, an die wir dann glauben. Wissbegierige geben sich aber nicht mit einer Hypothese zufrieden, sie wollen sie beweisen oder mit neuen Erkenntnissen widerlegen.

Harald Lesch zur Frage nach der Existenz Gottes.Video: YouTube/Terra X Lesch & Co

Also stellen sie Fragen. Und zwar so lang und beharrlich, bis sie klare Antworten erhalten. Dieses grundlegende Lebensprinzip lässt sich bei religiösen Fragen nicht anwenden. Das Hauptproblem dabei ist, dass sich die Mutter aller Fragen nicht klären lässt: Gibt es einen Gott oder ist er ein Hirngespinst?

Als die Menschen noch in der Höhle oder in Pfahlbauten wohnten, unterschieden sie noch kaum zwischen Wissen und Glauben. Die Götter waren für sie so real wie die Bären. Mit dem Unterschied allerdings, dass sie die zottigen Wesen mit den Sinnen begreifen konnten.

Die Philosophie räumte mit dem Tabu auf, grundsätzliche Fragen nach Gott zu stellen.

Erst mit dem wissenschaftlichen Denken begannen die Menschen, Fragen systematisch zu stellen. Sie machten auch vor religiösen Phänomenen nicht Halt. Plötzlich mussten es sich Gott oder die Götter gefallen lassen, hinterfragt zu werden.

So kamen die ersten Zweifel darüber auf, ob es sie tatsächlich gibt und ob sie die Schöpfer des Universums sind. Die geistige Entwicklung dürfte auch mitverantwortlich dafür gewesen sein, dass sich der Monotheismus entwickelte.

Harald Lesch erklärt den Ursprung der Menschen.Video: YouTube/Terra X Lesch & Co

Nachdem Mond und Sonne als astronomische Phänomene «entlarvt» wurden, verloren sie den göttlichen Status. Es war also das Wissen, das den Glauben an die Gestirne entzauberte.

Mit dem Christentum schienen dann alle religiösen Fragen definitiv beantwortet zu sein. Das Alte und das Neue Testament hatten (vermeintlich) nicht nur die Frage nach Gott beantwortet, sondern auch nach der Entstehung des Universums und des Menschen.

Kurz: Die Bibel lieferte in der damaligen Zeit ein in sich schlüssiges Gesamtkonzept. Da die Kirche immer mehr Macht an sich riss und diktatorisch auftrat, war es gefährlich, kritische Fragen zu stellen und öffentlich zu diskutieren.

Authentizität der Bibel in Frage gestellt.

Doch dann gewannen die Geisteswissenschaften zunehmend an Bedeutung. Vor allem die Philosophie räumte mit dem Tabu auf, grundsätzliche Fragen nach Gott zu stellen. Als dann noch die Authentizität der Bibel in Frage gestellt wurde, begann auch der Thron von Gott zu wackeln.

Danach übernahmen wieder die Naturwissenschaften die Meinungsführerschaft, wenn auch ungewollt. Sie interessierten sich nicht für Gott, sondern für die Entstehung des Kosmos. Ihre Erkenntnisse entlarvten die zwei biblischen Geschichten der Genesis als Mythos. Und mit der Evolutionstheorie und der Urknall-Theorie begann Gottes Thron zu bröckeln.

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Die Folgen lassen sich an den Besucherzahlen bei den Gottesdiensten ablesen. Das Desinteresse am christlichen Glauben dokumentiert eine breit angelegte Umfrage, die der «Tages-Anzeiger» kürzlich durchgeführt hat. Danach gaben 52 Prozent der Befragten an, im letzten Jahr nie eine Kirche besucht zu haben, 34 Prozent taten dies weniger als einmal pro Monat. 6 Prozent gehen ein- bis zweimal pro Monat in ein Gotteshaus, 4 Prozent wöchentlich, 1 Prozent mehrmals wöchentlich. (3 Prozent beantworteten die Frage mit «weiss nicht».)

Das sind schwere Zeiten für Gott und sein Bodenpersonal.

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Hugo Stamm; Religionsblogger
Hugo Stamm
Glaube, Gott oder Gesundbeter – nichts ist ihm heilig: Religions-Blogger und Sekten-Kenner Hugo Stamm befasst sich seit den Siebzigerjahren mit neureligiösen Bewegungen, Sekten, Esoterik, Okkultismus und Scharlatanerie. Er hält Vorträge, schreibt Bücher und berät Betroffene.
Mit seinem Blog bedient Hugo Stamm seit Jahren eine treue Leserschaft mit seinen kritischen Gedanken zu Religion und Seelenfängerei.

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298 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Henri Lapin
27.01.2018 08:46registriert November 2017
Die einen glauben, dass Gott existiert, die anderen, dass Gott nicht existiert. So oder so, alle können nur glauben.
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Nachdenklicher
27.01.2018 13:25registriert Januar 2018
Im genannten Buch finden sich auch Ausführungen zu einem auf den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) zurückgehenden Argument für die Existenz Gottes vorgestellt, welches besagt, dass Gott die beste Erklärung dafür ist, weshalb überhaupt etwas existiert und nicht gar nichts. Das Argument wird im folgenden kurzen Video vorgestellt:
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incorruptus
27.01.2018 09:27registriert April 2015
Der Glaube hat sich in wenigen Jahren stark gewandelt. Heute pickt sich jeder die Werte heraus, die er für richtig hält und mischt dies mit naturwissenschaftlichen Fakten - und das ist gut so.

Warum der eine "Gott" nun besser sein sollte als der andere, werde ich nie verstehen. Kriege, mit religiösem Hintergrund, sind für mich persönlich völlig unbegründet. Als Beispiel Israel: das Land beansprucht wird, weil es in einem Buch steht, an welches sonst keiner glaubt, ist wohl etwas vom frechsten was auf der Erde passiert. Warum leben wir nicht einfach miteinander, jeder so wie er individuell ist
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