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Seit Jahrhunderten beten alle Christen dieser Erde die Mutter aller Gebete: Das «Vater unser». Angeblich ist es das einzige Gebet, das Jesus seine Jünger gelehrt hat. So jedenfalls steht es im Neuen Testament.
Milliardenfach haben Gläubige die frommen Verse aufgesagt und viel Hoffnung in dieses Gebet gesteckt. Und die Bilanz der sehnsüchtigen Anrufung Gottes: dürftig.
Der Zustand der Menschheit scheint sich laufend zu verschlechtern, die Welt gerät immer mehr aus den Fugen. Da können noch so viele Stossgebete gen Himmel geschickt werden: Das Leiden nimmt nicht ab. Oder anders herum: Gott scheint sich nicht darum zu kümmern, was hienieden passiert. Die Zwiegespräche mit Gott scheinen wirkungslos zu verpuffen.
Doch schauen wir einzelne Passagen genauer an.
Wie können wir Gott unseren Vater nennen, der Millionen seiner Kinder so jämmerlich im Stich lässt? Kinder, die er angeblich nach seinem Ebenbild geschaffen hat.
Trifft dies tatsächlich zu, besteht er wie wir aus Fleisch und Blut, hat einen Kopf, zwei Augen, eine Nase, einen Mund und zwei Ohren. Ist das plausibel? Nicht wirklich.
Es ist eher zu vermuten, dass nicht Gott uns Menschen erschaffen hat, sondern dass unsere Vorfahren Gott erschaffen haben, weil ihre Fantasie nicht ausreichte, um sich ihn in anderer Gestalt vorzustellen.
Es ist wohl ein frommer Wunsch, dass das Reich Gottes zu uns kommt. Das passiert allenfalls am Jüngsten Tag.
Dass bei uns noch lang keine paradiesischen Zustände herrschen werden, verdanken wir nicht zuletzt Gott selbst. Schliesslich hat er uns Männer mit einer Überdosis an Testosteron, Machtdrang und Gier ausgestattet, die zu einem grossen Teil für das Elend auf dieser Erde verantwortlich sind.
Friede wäre wohl nur möglich, wenn sich Gott endlich um seine Kinder kümmern und sie zu zivilisierten Wesen machen würde.
Auch das ist ein frommer Wunsch. Wenn sein Wille bei uns umgesetzt würde, wäre die Erde längst ein friedlicher Ort.
Es ist offensichtlich, dass wir Menschen dazu nicht fähig sind. Was bedeutet: Gott hat trotz der endlosen Beterei offensichtlich keinen Bock, seinen Willen durchzusetzen.
Millionen von Hungernden und Verhungerten haben vergeblich darauf gewartet. Und tun es immer noch. Auch diese Bitte scheint Gott kalt zu lassen.
Die Autoren des Gebets – oder Jesus? – scheinen Gottes Heilslehre nicht richtig verstanden zu haben. Für die Versuchung ist immer noch der Teufel verantwortlich. Oder hat da ein Rollentausch stattgefunden, der mir entgangen ist?
Das bleibt wohl auf alle Zeiten ein frommer Wunsch. Es sei denn, Gott besinnt sich endlich auf das «Vater unser».
Hier noch der ganze Text für all jene, die Kirchen nur von aussen kennen:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.