Beim neuen Tastatur-Modell ist auf der Option-Taste das Symbol «⌥ » vorhanden. Siehe unten. Bild: watson
Alle Macbooks mit «Butterfly»-Tastatur sind fehleranfällig. Nun hat der Hersteller ein weltweites Reparatur-Programm lanciert. Reicht das?
Bei ab 2015 verkauften Macbooks treten Hardware-Probleme in Zusammenhang mit der Tastatur auf. Potenziell betroffen sind alle Geräte mit sogenanntem «Butterfly»-Mechanismus.
Selbst kleinste Verunreinigungen – wie ein Staubkorn – können offenbar die normale Tastenfunktion beeinträchtigen.
Berichte über gravierende Tastatur-Probleme gab es seit Jahren, doch jetzt erst hat sie Apple offiziell bestätigt.
Der Hersteller hat ein Reparatur-Programm gestartet, um betroffene Tastaturen kostenlos zu ersetzen (siehe unten).
In den USA wurden dieses Jahr Sammelklagen lanciert. Und der Musiker Jonathan Mann widmete dem Problem einen eigenen Song: «Ich drücke die Leertaste und nichts passiert».
Es gibt verschiedene Symptome:
Besonders fies: Die Tastenprobleme treten «in vielen Fällen wiederkehrend aber nicht durchgängig» auf, wie «Mac & i» bereits Ende Oktober 2017 berichtete. Wie will man im Apple Store oder beim Händler belegen, dass das Gerät einen Hardwarefehler hat, wenn sich dieser nicht reproduzieren lässt?
Alle mit sogenannter «Schmetterlingstastatur», das ist das neue, flachere Keyboard, das seit Anfang 2015 verbaut wird und durch einen direkteren Tastenanschlag zu erkennen ist.
Das 2016er MacBook Pro hat gemäss Apple die «zweite Generation» der Butterfly-Tastatur erhalten. Es wurde spekuliert, dass sie bereits leicht modifiziert wurde, um sie weniger fehleranfällig zu machen. Dazu äusserte sich der Hersteller nicht.
Werbung fürs Macbook Pro quelle: apple.com
Gemäss dem nun lancierten Reparatur-Programm sind auch Geräte mit der zweiten Generation fehleranfällig.
Im März wurde berichtet, dass Apple bei Reparaturen ein erneut technisch leicht modifiziertes Tastaturmodell einbaue.
quelle: maclife.de
Wenn Tastatur-Problemen auftreten, wendet man sich an Apple oder einen vom Hersteller anerkannten Reparaturdienst.
In der Regel dürfte die gesamte Oberseite des Macbook-Gehäuses mitsamt der Tastatur ersetzt werden.
Das Reparatur-Programm ist zeitlich befristet: Man muss sich bis spätestens vier Jahre nach dem Kauf bei Apple melden.
quelle: apple.com
Ja. Zumindest für Macbook-Besitzer, die bereits auf eigene Kosten eine Tastatur-Reparatur durchführen liessen.
quelle: apple.com
Apple hat auf seiner Website Informationen zu dem sogenannten «Serviceprogramm» für Macbook-Käufer veröffentlicht:
Erste Hilfe: Apple rät Betroffenen, das Gerät mit Druckluft zu reinigen, falls eine Taste des MacBooks oder MacBook Pro nicht mehr reagiert oder der Widerstand einer Taste beim Drücken anders ist als bei anderen Tasten. Die Details gibt's hier.
Eine Druckluftdose mit Sprühröhrchen soll vorübergehend helfen. bild: apple.com
Nein, kommentiert der Techblog 9to5Mac. Die Reparaturen seien zwar zu begrüssen, lösten aber das Problem nicht:
quelle: 9to5Mac
Dahinter verbirgt sich die problematische Design-Strategie, die Apple unter seinem Chef-Designer Jony Ive verfolgt. Geräte müssen immer dünner werden. Der watson-Redaktor hat entsprechende Bemühungen, die sich über alle Hardware-Kategorieren erstrecken, schon als «Schlankheitswahn» bezeichnet.
Um Geräte möglichst dünn zu bauen, verzichten die Kalifornier auch bewusst auf leistungsfähigere Akkus, wie ich Anfang 2017 nach dem Testen des Macbook Pro (13 Zoll) schrieb.
quelle: watson.ch
Für Apple könne das Reparaturprogramm sehr teuer werden, kommentiert 9to5Mac: Wenn ausfallende Tastaturen durch solche ersetzt werden, die ihrerseits wieder ausfallen ...
Wobei dem Hersteller derzeit wohl nichts anderes übrig bleibt, auch wenn es sich um einen Design-Fail handelt.
Wann neue Macbooks mit einer verbesserten Tastatur lanciert werden, ist nicht bekannt.
Video: srf/Nouvo