VW hat das erste Bild seines elektrischen Einstiegsmodells gezeigt, das ab 2027 für rund 20'000 Franken in Serie gehen soll. Das E-Auto werde «im wahrsten Sinne des Wortes ein Volkswagen», sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo.
Das einzige bisher veröffentlichte Teaserbild zeigt ein Fahrzeug mit eckigen Scheinwerfern, die durch eine Blende miteinander verbunden sind. Abschied nimmt Volkswagen mit dem ID.1 von der früheren ID-Modelloptik. Man will sich wieder stärker am klassischen VW-Design orientieren.
Another hint for the future model😉 pic.twitter.com/6jrMqaN2U7
— Stepan Rehak (@StepanRehak) February 5, 2025
Technische Daten liegen natürlich noch keine vor, aber die Reichweite für den neuen Kleinstwagen ID.1 dürfte bei mindestens 300 Kilometern liegen. Die Masse dürften mit rund 3,80 Metern Länge knapp über denen des E-Up liegen.
Wie der kommende ID.2 im Polo-Format beruht auch das nochmals kleinere Einstiegsmodell ID.1 auf der neuesten Version von VWs Elektro-Plattform «MEB Entry». Innerhalb des Konzerns soll mit Skoda und Cupra auf dieser für Kleinwagen entwickelten Elektro-Plattform eine ganze Kleinwagen-Familie entstehen. Durch die gemeinsame Entwicklung sinken die Kosten.
Anfang März will Volkswagen das Elektro-Einstiegsmodell der Öffentlichkeit präsentieren, das nach aktueller Nomenklatur ID.1 heissen dürfte. Im von VW publizierten Teaserbild ist allerdings der Name ID. One zu sehen, wenn man das Bild aufhellt.
Wie der ID.3 in Golf-Grösse und der Kleinwagen ID.2 soll auch der nochmals kleinere ID.1 in Europa produziert werden, um Transportwege zu verkürzen und Emissionen zu reduzieren. VW kann sich so auch von günstigeren E-Autos aus China differenzieren.
VW will auch den künftigen E-Golf in Deutschland bauen, dafür muss der bisherige Verbrenner-Golf weichen:
«Das Werk Wolfsburg hat eine klare Zukunftsperspektive. Durch die vereinbarte Verlagerung des Golf nach Mexiko schaffen wir Platz für moderne Technologien. In Halle 54 werden neue Produktionsverfahren Einzug halten. Wir wollen dort den elektrischen Golf-Nachfolger auf der neuen SSP-Plattform bauen, ebenso den volumenstarken elektrischen T-Roc. Damit machen wir Wolfsburg zur Hauptstadt für unsere neue vollelektrische Kompaktklasse», sagte Markenchef Thomas Schäfer. Bei der SSP-Plattform handelt es sich um eine neue elektrische, digitale und skalierbare Plattform für die nächste E-Auto-Generation.
Volkswagen steckt tief in der Krise, die Verkäufe von E-Autos lagen 2024 weit hinter den Plänen, die Konkurrenz aus China wächst. Mit einem Dreipunkteplan will der Konzern in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wieder auf Kurs kommen. Kostenstrukturen sollen optimiert und die bestehende Modellpalette soll gezielt erweitert werden.
Neun neue E-Modelle kommen bis 2027. Bei Experten kommt diese Ankündigung gut an. Volkswagen sei seit Jahren dafür bekannt, spät, aber mit Wucht auf Entwicklungen aufzuspringen. Günstige, aber gleichzeitig typische VW-Modelle wie der ID.1 und ID.2 hätten viel Potenzial, sagten Branchenexperten.
Seit dem Ende des Up fehlt es bei VW an einem Kleinstwagen – und an einem wirklich günstigen Elektroauto: Der seit fünf Jahren erhältliche Kompaktwagen ID.3 startet in Deutschland bei knapp unter 30'000 Euro. Bei uns beträgt der Listenpreis 33'300 Franken, der effektive Preis mit Händlerrabatt dürfte also günstiger sein.
Der kleinere ID.2 im Polo-Format für rund 25'000 Franken soll Anfang 2026 in Serie gehen, ein Jahr vor dem ID.1.
(t-online/oli)