Digital
Grossbritannien

Britisches Parlament bezeichnet Facebook als «digitale Gangster»

Britisches Parlament bezeichnet Facebook als «digitale Gangster» – und fordert Kontrolle

18.02.2019, 07:57
Mehr «Digital»
FILE- In this May 1, 2018, file photo, Facebook CEO Mark Zuckerberg delivers the keynote speech at F8, Facebook's developer conference, in San Jose, Calif. In his first State of the State address ...
Facebook-Chef Mark Zuckerberg ein «digitaler Gangster»?Bild: AP/AP

Facebook hat nach Einschätzung des britischen Parlaments «vorsätzlich und wissentlich» gegen Datenschutz- und Wettbewerbsrecht verstossen.

In einem am Montag veröffentlichten Bericht fordern Abgeordnete in London, dass Social-Media-Unternehmen für Inhalte, die auf ihren Seiten geteilt werden, Verantwortung übernehmen. «Unternehmen wie Facebook sollten sich nicht wie »digitale Gangster« in der Online-Welt verhalten dürfen», zitiert der «Guardian» aus dem Bericht.

Seit 2017 hatten Parlamentarier mitunter untersucht, welche Rolle «Fake News» beim US-Wahlkampf sowie beim Brexit-Referendum gehabt haben könnten. Der Bericht befasst sich auch mit dem Datenskandal um Cambridge Analytica. In dem Fall hatte der Entwickler einer Umfragen-App vor rund fünf Jahren Informationen von Dutzenden Millionen Facebook-Nutzern an die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica weitergegeben.

In dem Parlamentsbericht heisst es nun, Facebook sei bereit, sich über Datenschutzeinstellungen seiner Nutzer hinwegzusetzen, um Daten an App-Entwickler weiterzugeben.

Die Parlamentarier fordern einen verbindlichen Verhaltenskodex, auf dessen Basis Technologieunternehmen gegen «schädliche und illegale Inhalte» auf ihren Seiten vorgehen müssten. Eine unabhängige Regulierungsbehörde sollte dies überwachen und hohe Bussgelder verhängen, wenn Unternehmen sich nicht daran hielten, heisst es in dem Bericht des Ausschusses für Digitales, Kultur, Medien und Sport.

Die Abgeordneten werfen Facebook-Chef Mark Zuckerberg darin auch «Missachtung» des britischen Parlaments vor, weil er sich geweigert hatte, dort zum Umgang seines Unternehmens mit Nutzerdaten auszusagen. Der Ausschuss hatte Zuckerberg im Zuge des Datenskandals um Cambridge Analytica aufgefordert, persönlich zu erscheinen. (sda/awp/dpa)

Twitter und Facebook über russischen Einfluss bei US-Wahlen

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Denk Mal
18.02.2019 08:15registriert Juni 2018
Das Wirkungsvollste gegen Zuckerberg wäre nicht mehr Kontrolle, sondern genug User, die Facebook den Rücken kehren. Die Socialmedia-Generation müsste wieder lernen, SELBST Verantwortung zu übernehmen.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
DARTH OLAF
18.02.2019 09:05registriert August 2018
FB oder Instagram zu löschen ist das kleinere Problem. WhatsApp ist viel schwieriger, wegen der gruppenchats. Bin gerade dabei, den kompletten Zuckerberg-Ausstieg vorzubereiten...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
DunkelMunkel
18.02.2019 08:26registriert November 2017
Hier braucht es tatsächlich staatliche Regulation. Das Volk wird nichts gegen Facebook unternehmen, da die meisten Nutzer abhängig sind von der Plattform, ohne dass sie es gross merken. Facebook ist bewusst so designed dass man es immer wieder aufmacht weil man dann einen kleinen Dopamin fix bekommt und das macht süchtig.
00
Melden
Zum Kommentar
10
    Chinesen wollen angeblich TikTok an Elon Musk verkaufen
    Die unter dem Einfluss von China stehende Social-Media-Plattform könnte laut einem Bericht von X übernommen werden. TikTok dementiert.

    Chinesische Beamte führen angeblich Vorgespräche über einen möglichen Verkauf des TikTok-Geschäfts in den USA an den Techmilliardär Elon Musk.

    Zur Story