Weil zu viele Menschen auf das Handy statt auf den Verkehr
schauen, hat eine holländische Firma ein Pilotprojekt gestartet und
Fussgängerampeln am Boden installiert.
27.03.2017, 05:5727.03.2017, 13:41
Um die Handy-Benutzer, die ihren Blick lieber auf das
Display statt auf den Verkehr richten, quasi vor sich selbst zu schützen, hat die holländische Stadt Bodegraven
die Fussgängerampel kurzerhand auf den Boden geholt.
Der lange LED-Streifen wechselt – analog zur Fussgängerampel – zwischen rot und grün und zeigt
so den Handy-Zombies, ob sie die Strasse sicher überqueren können oder nicht.
«Tram-Fahrer müssen in Den Haag immer wieder die Notfallbremse betätigen, weil ein Fussgänger auf das Handy statt auf den Verkehr schaut.»
Bis jetzt gibt es diese aussergewöhnliche Fussgängerampel
nur an einer Kreuzung in Bodegraven, in der Nähe dreier Schulen. Sie ist ein
Pilotprojekt.
Dahinter steckt das Unternehmen HIG Traffic System, welches in
der Stadt angesiedelt ist. Bei Erfolg will das Unternehmen diese neue Ampel auch
in anderen Städten verbreiten.
So sieht die Bodenfussgängerampel aus.Bild: HIG Traffic Systems
«Die Benutzung von Smartphones durch Fussgänger und
Velofahrer ist ein grosses Problem in Holland. Tram-Fahrer müssen in Den Haag
immer wieder die Notfallbremse betätigen, weil ein Fussgänger auf das Handy statt auf
den Verkehr schaut», sagt ein Sprecher der Firma.
«Die Ablenkung durch Social Media, Games, WhatsApp und Musik
ist gross und geht auf Kosten der Verkehrsvorsicht», sagt Kees Oskam des Regierungsrates
gegenüber Quartz.
Als lokale Regierung könnten sie diesen Verhaltenstrend der
Fussgänger kaum aufhalten oder verändern. Deshalb wollten sie ihn wenigstens
sicherer machen, sagt er weiter.
Kontroverses Projekt
Dies stösst jedoch auch auf Kritik: «Es ist keine gute Idee,
Smartphone-Nutzern beim Starren auf den Bildschirm behilflich zu sein», sagt
Jose de Jong vom holländischen Verein für Verkehrssicherheit.
«Die Fussgänger sollen um sich herum schauen und sich
versichern, dass die Autos bei rotem Licht auch wirklich anhalten.»
Ähnliche Trottoir-Ampeln wurden bereits in Augsburg in
Deutschland getestet.
Passend: Diese Erfindungen werden in den kommenden Jahren den Alltag revolutionieren
1 / 11
Diese Erfindungen werden in den kommenden Jahren den Alltag revolutionieren
Wearables: Heute hat jeder ein Smartphone. Bald werden wir auch smarte Kleider haben. Jacken, die die Temperatur mittels Chips selbstständig regeln oder Armbanduhren, die uns nicht nur die Zeit, sondern auch wichtige Daten über unseren Körper und andere Nachrichten vermitteln.
Das könnte dich auch interessieren:
Das könnte dich auch noch interessieren:
China verbannt Microsoft und die Chip-Hersteller AMD und Intel aus Regierungscomputern sowie staatseigenen Unternehmen. Zeitgleich bezirzt das Regime über 100 westliche Wirtschaftskapitäne in Peking.
Chinas Wirtschaft lahmt. Die ausländischen Investitionen sind in den ersten beiden Monaten des Jahres um fast 20 Prozent zurückgegangen und so tief wie seit Jahrzehnten nicht. Die Führung in Peking wirbt daher in diesen Tagen auf dem jährlichen «China Development Forum» um die Gunst der westlichen Wirtschaftskapitäne.
Mit dabei in Peking Apple-Chef Tim Cook, der zuvor noch rasch in Schanghai einen riesigen neuen Apple-Store eröffnete. Apple kämpft in China um sein wichtiges iPhone-Geschäft, da immer mehr Chinesen zu heimischen Marken wie Huawei greifen und die iPhone-Verkäufe zuletzt abstürzten.