Opel hat das Revival des Manta erstmals Mitte März angekündigt. Nun sind die ersten Details zur elektrischen Neuauflage des 1970er-Jahre-Klassikers bekannt.
Beim gezeigten Elektro-Manta handelt es sich um einen Prototyp, mit dem Opel das Interesse potenzieller Kunden testen will. Ob er in Serie geht, ist also noch unklar. Retro-Autos mit Elektroantrieb sind aber gerade im Trend und so würde es nicht erstaunen, wenn der Manta GSe Elektromod zumindest in Kleinserie gebaut wird.
Übrigens: Der Fahrer hat beim neuen Manta die Wahl, «ob er das originale Viergang-Getriebe per Hand schalten möchte oder einfach den vierten Gang einlegt und dann automatisch fährt», sagt Opel.
Für Auto-Hersteller liegen derzeit die Produktionskosten von E-Autos noch über denen von Benzin- und Dieselautos. Dies soll sich bis spätestens 2027 ändern, so eine neue Studie von Bloomberg New Energy Finance (BNEF). Bis in sechs Jahren seien Elektrofahrzeuge demnach in allen Kategorien, also Personenwagen und Transporter, günstiger in der Herstellung als Verbrenner.
Ober- und Mittelklassewagen könnten 2026 so günstig wie Benziner sein, bei Kleinwagen sei dies 2027 der Fall. Elektro-Kleintransporter sollen ab 2025 preiswerter sein als solche mit Dieselantrieb, ab 2026 werde dies auch für Elektro-Grosstransporter gelten. Die Studie von BNEF ist konservativer als eine Studie der UBS von 2020, welche E-Autos schon ab 2024 auf dem Preisniveau von Verbrennern sieht.
Beide Studien sind sich einig: Die wichtigsten Gründe für die sinkenden E-Auto-Preise sind stark fallende Batteriekosten und Skaleneffekte durch speziell auf E-Autos ausgelegte Produktionslinien.
Werden die Gesamtkosten betrachtet, also Anschaffungskosten plus Betriebskosten, können wartungsärmere E-Autos schon heute günstiger als Autos mit Verbrennungsmotor sein. Das gilt insbesondere, wenn man das Auto günstig zu Hause laden kann.
Die Studie geht zudem davon aus, dass in Europa bis 2035 mindestens 85 Prozent der verkauften Neuwagen E-Autos sein werden. Würde die EU deutlich strengere CO2-Ziele beschliessen, wären bis in 14 Jahren gar gegen 100 Prozent elektrische Fahrzeuge möglich, da sich der Verkauf von Verbrennern schlicht nicht mehr lohnen würde.
Der Wandel zur E-Mobilität erfolgt zuerst in Nordeuropa, gefolgt von West- und Mitteleuropa sowie Südeuropa. In Osteuropa wird der Wandel am längsten dauern.
In den ersten drei Monaten des Jahres haben sich die weltweiten E-Auto-Verkäufe gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, insbesondere in China steigen die Verkäufe rasant. Die mit Abstand wichtigsten Märkte für Elektroautos sind aktuell China und Europa.
We just released Global EV Outlook 2021, which shows accelerating momentum despite the pandemic
— International Energy Agency (@IEA) April 29, 2021
After a 40% rise over the whole of 2020, electric car sales more than doubled in the 1st quarter of 2021 from the same period a year earlier
Our report 👉 https://t.co/RHhWF6hY7K pic.twitter.com/66FunyBw2h
2020 war Europa erstmals der wichtigste E-Auto-Markt mit 1,4 Millionen Neuzulassungen. In China kamen 1,2 Millionen neue E-Fahrzeuge auf die Strassen. Insgesamt sind aber in China nach wie vor mit Abstand am meisten Elektroautos im Einsatz.
Last year, Europe overtook China in terms of electric car sales for the 1st time, with registrations soaring to 1.4 million, compared with 1.2 million in China
— International Energy Agency (@IEA) May 7, 2021
It's too early to say if this is a lasting shift: China’s market has started 2021 strongly → https://t.co/Qn5HVQ4Zlb pic.twitter.com/XEsQta4U2F
Die globalen Ausgaben der Konsumenten und Konsumentinnen für Elektroautos steigen weiter, während der Anteil der staatlichen Fördermassnahmen an den Gesamtausgaben das fünfte Jahr in Folge sank.
Consumer spending on EVs continues to rise, despite government support levelling off.
— International Energy Agency (@IEA) May 14, 2021
Spending on electric cars in 2020 increased 50% to reach $120 billion, while the share of government support measures in total spending fell for the 5th year in a row → https://t.co/bf0fxTkrqI pic.twitter.com/OftnxAdCzT
Elektroautos werden inzwischen auch gekauft, wenn es keine oder nur geringe Subventionen gibt, wie zum Beispiel in der Schweiz. Wichtiger dürfte die wachsende Modellpalette und der Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur sein. Weltweit wurden 2020 rund 240 verschiedene E-Auto-Modelle angeboten – Tendenz stark steigend.
E-Autohersteller protzen gerne mit der maximalen Ladeleistung, beispielsweise 100, 150 oder gar 270 Kilowatt (kW). In der Praxis wird dieser Wert, wenn überhaupt, meist nur für wenige Minuten erreicht, wenn der Akku noch fast leer ist und die ideale Temperatur hat. Grundsätzlich fällt die Ladeleistung bei allen E-Autos ab, je mehr der Akku geladen ist. Die Ladekurven unterscheiden sich aber massiv.
Für Langstrecken-Fahrende zentral ist die Ladekurve, bzw. Ladegeschwindigkeit zwischen zehn und 80 Prozent der Akkukapazität. Der Porsche Taycan (orange Ladekurve) hat im Vergleich zum Model 3 (dunkelrote Ladekurve) die höhere maximale und die höhere durchschnittliche Ladeleistung. Das Model 3 macht diesen Nachteil mit seinem geringeren Energieverbrauch wieder wett.
Eine hohe maximale Ladeleistung lässt zwar auf schnelleres Laden schliessen, dies jedoch nur, wenn die Ladekurve nicht zu rasch abflacht. Wichtiger als die maximale Ladeleistung ist daher die durchschnittliche Ladeleistung im typischen Ladebereich von zehn bis 80 Prozent der Akkukapazität. An öffentlichen Schnellladestationen wird der Akku kaum über 80 Prozent geladen, da das Laden auf 100 Prozent viel zu lange dauern würde.
Für E-Auto-Fahrende die zentrale Frage: Wie viel Reichweite kann ich in zehn oder 20 Minuten an einer entsprechenden Schnelllade-Station nachladen? Genau dies beantwortet die folgende Grafik.
Die Luxus-Limousine Mercedes EQS lädt laut P3 Charging Index innert zehn Minuten 144 Kilometer nach, nach 20 Minuten sind es 266 km (Restkapazität des Akkus beim Ladestart 10 Prozent).
Das Model 3 Long Range von Tesla lädt nach zehn Minuten 149 km reale Reichweite nach, nach 20 Minuten 221 km. Der Tesla lädt in den ersten zehn Minuten etwas schneller, danach fällt die Ladekurve aber schneller ab als beim neuen Mercedes EQS. Dieser hat im gleichen Zeitraum 266 km nachgeladen.
Der ID.3 Pro S von VW auf Platz 3 lädt nach zehn Minuten 121 km nach, nach 20 Minuten sind es 220 km, also quasi gleich viel wie beim Model 3 LR.
Der Porsche Taycan hat zwar die höchste maximale Ladeleistung (270 kW) aller hier verglichenen Modelle, landet aber mit 217 nachgeladenen Kilometern nach 20 Minuten trotzdem nur auf Platz 4.
Der P3 Charging Index versucht die Langstecken-Fähigkeit von E-Autos vergleichbar zu machen, da einzelne Angaben wie die maximale Ladeleistung für sich allein genommen noch wenig über die Langstecken-Fähigkeit aussagen. Wichtig ist eben auch die Ladekurve und der Verbrauch. Bestes Beispiel dafür ist der Porsche Taycan, der zwar sehr schnell laden kann (im Schnitt mit 184 kW), aber auch einen sehr hohen Energieverbrauch hat.
Brandneue E-Autos mit 800-Volt-Schnelllade-Technik wie der Hyundai Ioniq 5, Kia EV6 oder auch der Audi E-Tron GT sind im Ranking noch nicht enthalten. Zu beachten ist ferner, dass die Hersteller die Ladeleistung nachträglich per Software-Update verbessern oder verschlechtern können.
Der P3 Charging Index ist primär für E-Auto-Fahrende relevant, die oft lange Strecken zurücklegen müssen, bzw. oft an Schnelllade-Stationen nachladen. Nur eine geringe Rolle spielt dieser Index, wenn man primär kurze Distanzen fährt und das Auto zu Hause mit einer 11-kW-Wallbox lädt.
In Deutschland geht der E-Auto-Boom – auch dank staatlicher Förderung – weiter: Im April legten die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresmonat um über 400 Prozent zu. Gut zehn Prozent aller Neuzulassungen im April waren Elektroautos. Ein Blick auf die Verkaufshitparade zeigt, dass vor allem kleine Elektroautos gefragt sind. An der Spitze standen im April der VW e-Up, VW ID.3 und der Smart Fortwo.
Die E-Auto-Verkaufscharts für die Schweiz für den Monat April findest du hier.
Tesla-Chef bestätigt Start für deutsche Fabrik Ende 2021, kritisiert Vorschriften-Wildwuchs https://t.co/bJYJKXIUDW #Elektroauto #Tesla #elonmusk #Grünheide #GigaBerlin
— TeslaMag.de (@teslamag) May 18, 2021
Tesla-Chef Elon Musk ist am Sonntagabend in Deutschland eingetroffen. Der Grund seines Besuchs dürften Verzögerungen beim Bau der Gigafactory sein. Der Produktionsstart für Teslas Elektro-SUV Model Y in Grünheide bei Berlin war ursprünglich für diesen Sommer geplant, nun dürfte sich das neue E-Auto bis Ende 2021 verzögern. Es sei unklar, wann das erste Auto vom Band rolle, sagte Musk bei seinem Besuch: «Es sieht so aus, als wären wir in der Lage, die Produktion Ende dieses Jahres zu beginnen», so Musk. Es sei schwer, eine genaue Vorhersage zu treffen, «denn man kann die Autos nur bauen, wenn alle Teile vorhanden sind». Noch im März schrieb ein Tesla-Firmensprecher auf Anfrage von watson: «Die Produktion beginnt voraussichtlich Mitte 2021.»
Eines mehrerer Probleme in Grünheide: Das entscheidende umweltrechtliche Genehmigungsverfahren für das Auto-Werk läuft noch immer. Das heisst: «Die Hauptgenehmigung für Giga Berlin steht immer noch aus», wie «Der Tagesspiegel» schreibt. Tesla hatte Anfang 2020 mit einer Vorab-Erlaubnis auf eigenes Risiko mit dem Bau der Gigafactory 4 begonnen. Danach musste Tesla das Projekt mehrmals abändern, um angekündigten Klagen von Umweltverbänden den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Elon Musk "Deshalb sollte es einen aktiven Prozess geben, Vorschriften wieder abzuschaffen, sonst werden es mit der Zeit immer mehr Vorschriften und irgendwann dürfen wir gar nichts mehr."
— Sascha (潘賞世) Pallenberg (@sascha_p) May 18, 2021
Und jetzt schaut euch mal das Foto an. Genau mein Humor
Quelle: https://t.co/buD3gptFcl pic.twitter.com/jjkqEVLjZz
Das Model Y für Europa wird sich also um mehrere Monate verzögern. Gleiches gilt für das überarbeitete Model S Plaid, das Anfang 2021 vorgestellt wurde. Es sollte bei uns ab November ausgeliefert werden, nun schreibt Tesla: «Voraussichtliche Auslieferung: Q1 2022». Auch der Start des Model X Plaid wurde auf 2022 verschoben.
Die Energiedienstleister Primeo Energie und Elektra Baselland (EBL) lancieren gemeinsam mit dem Carsharing-Unternehmen Mobility ein E-Mobilitätspaket. Das Angebot richtet sich schweizweit an Investoren, Planer und Architekten grösserer Bauprojekte.
Im Komplettpaket zur E-Mobilität für grössere Wohnkomplexe und -quartiere enthalten seien zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgte E-Ladeinfrastrukturen sowie eine Palette an Elektrofahrzeugen von Mobility. Dazu zählen Modelle wie der Renault Zoe, der ID.3 von Volkswagen bis hin zum Tesla Model 3.
Die Bewohnerinnen und Bewohner mit einem Mobility-Abo können die E-Autos vor Ort oder in der gesamten Schweiz nutzen.
(oli/sda/awp)
Aber im Ernst: Läuft gerade sehr viel sehr cooles an der (auch durchaus emotionalen) E-Front, gefällt mir 🤩