In der Bahnhofshalle, am Dorfbrunnen, in den Einkaufspassagen. Seit einer Woche sammeln sich an diesen Orten Menschen, die noch mehr auf ihre Smartphones starren als sonst. Grund dafür ist das Trend-Spiel der Stunde: «Pokémon Go».
Die kleinen Monster aus den 90er Jahren verstecken sich überall. Doch an einigen Orten gibt es besonders viele. Dort treffen sich die Spieler, nicken sich zu, lehnen gemeinsam gegen eine Wand. Sie tippen wild auf dem Bildschirmen herum, ihre Finger rasen über die glatte Oberfläche.
Bei Outsidern, die noch nie ein Pokémon gefangen haben, wirkt dieses Verhalten höchst suspekt. Dies bestätigt der Sprecher der Kantonspolizei Aargau, Bernhard Graser, auf Anfrage des Tages-Anzeigers: «Am Donnerstag Nachmittag erhielten wir eine Meldung über eine angeblich verdächtige Menschenansammlung in Birr». In den letzten Tagen hätten die Aargauer Polizisten insgesamt vier Anrufe deswegen erhalten. Den Anrufern würde jeweils das Verhalten der fraglichen Personen «verdächtig» vorkommen, sagt Graser: «Rasch zeigte sich aber, dass es sich um Pokémon-Go-Jäger handelte».
Die Luzerner Kantonspolizisten hätten auf ihrer Patrouille auch schon Pokémon-Jäger angetroffen, sagt Sprecher Urs Wigger: «Aber bisher sind keine Vorfälle oder gar Unfälle in diesem Zusammenhang gemeldet worden». Auch in den Kantonen Basel-Stadt, Zürich und Bern habe es keine Vorfälle gegeben.
Die Polizei weist aber darauf hin, dass auch beim Pokémon-Go-Spielen Regeln gelten. Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau mahnt beispielsweise, man solle keinerlei Risiken eingehen. Namentlich im Strassenverkehr sei besondere Vorsicht angebracht: «Spielen am Steuer ist tabu.» (aargauerzeitung.ch)