Es handle sich um ein typisches E-Government-Projekt, sagte Vizekanzler André Simonazzi am Montag bei der Präsentation der neuen App. Diese bietet einen direkten Zugang zu den offiziellen Informationen über die eidgenössischen und kantonalen Abstimmungen. Neben den Resultaten enthält sie auch die Abstimmungserläuterungen.
Am Abstimmungstag werden ab 12 Uhr Zwischenergebnisse veröffentlicht und bis zum Vorliegen der Schlussresultate laufend aktualisiert. Die Kantone übermitteln ihre Ergebnisse automatisiert an das Bundesamt für Statistik (BFS). Die Ergebnisse werden auch laufend als Open-Government-Data auf www.opendata.swiss veröffentlicht und stehen Medien und Öffentlichkeit unmittelbar als maschinenlesbare Daten zur Verfügung.
Beispielsweise ist auf einen Blick ersichtlich, in welchem Kanton eine Vorlage am deutlichsten angenommen beziehungsweise abgelehnt wurde. Die Resultate können in der entsprechenden Reihenfolge oder auf einer interaktiven Karte betrachtet werden. Zu kommunalen Vorlagen sind noch keine Informationen vorhanden, doch wäre eine spätere Erweiterung möglich.
Die App liefert laufend Ergebnisse, aber keine Hochrechnungen. Bund und Kantone kamen zum Schluss, dies sei nicht ihre Aufgabe. Hingegen können mit der App die Ergebnisse früherer Abstimmungen abgerufen werden. Bei den eidgenössischen Urnengängen geht das Archiv bis 1981 zurück, wie Co-Projektleiter Stefan Schneider sagte. Der Kanton Zürich hat Abstimmungen ab 1831 erfasst.
Die Bundeskanzlei entwickelte die App unter Beizug des Bundesamts für Statistik (BFS) und in enger Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich. Dieser hat bereits Erfahrung mit der App «Züri stimmt App», die nun durch «VoteInfo» abgelöst wird. Die neue App ist für iOS und Android erhältlich und kann im App Store (iPhone) und auf Google Play (Android) kostenlos heruntergeladen werden.
Die Entwicklung kostete 150'000 Franken. Hinzu kommen Betriebskosten von rund 100'000 Franken im Jahr. Realisiert worden sei das Projekt in weniger als einem Jahr, sagte Simonazzi. Der Kanton Zürich schrieb in einer Mitteilung, der Nutzen für Stimmberechtigte und Politikinteressierte werde mit der neuen App erhöht.
(oli/sda)