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EZB senkt Leitzins erstmals auf null Prozent: Franken geht nicht durch die Decke

Mario Draghi: Chef der Europäischen Zentralbank. 
Mario Draghi: Chef der Europäischen Zentralbank. 
bild: reuters

EZB senkt Leitzins erstmals auf null Prozent: Franken geht nicht durch die Decke

10.03.2016, 13:5210.03.2016, 15:27
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Die Europäische Zentralbank (EZB) greift im Kampf gegen die Konjunkturschwäche zu schwererem Geschütz. Sie lockert ihre Geldpolitik erneut. Der Schlüsselzins für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Notenbankgeld wird erstmals auf null Prozent gesenkt.

Bislang lag er bei 0,05 Prozent. Der Strafzins für Geschäftsbanken wird zudem nochmals verschärft. Der sogenannte Einlagensatz werde auf minus 0,4 Prozent von bislang minus 0,3 Prozent herabgesetzt, teilte die EZB am Donnerstag mit. Damit wird es für die Institute noch teurer, wenn sie überschüssige Gelder über Nacht bei der Notenbank parken.

Der Franken ist trotz der massiven geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht durch die Decke geschossen. Zwar wertete er sich in einer ersten Reaktion deutlich auf: Von 1,0950 Franken pro Euro auf bis zu 1,0893 Franken. Danach schwächte er sich aber wieder auf rund 1,0920 Franken ab.

Nach anfänglichem Erstarken wurde der Franken schnell wieder günstiger.
Nach anfänglichem Erstarken wurde der Franken schnell wieder günstiger.
Bild: swissquote.ch

An der Schweizer Börse herrschte derweil Freude über die zusätzliche Geldflut: Der Swiss Market Index (SMI) legte in der ersten Stunde nach Bekanntgabe des Entscheids um über 100 Punkte auf knapp 8090 Punkte zu. Auch der deutsche Leitindex Dax und der europäische Sammelindex Euro Stoxx 50 schossen nach oben.

Und an der Börse alle so:

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gif: giphy.com

Die EZB hat im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche eine weitere geldpolitische Lockerung beschlossen. Der Schlüsselzins für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Notenbankgeld wird erstmals auf null Prozent gesenkt. Der Strafzins für Geschäftsbanken wird nochmals verschärft. Und die umstrittenen Anleihenkäufe werden auf monatlich 80 von bisher 60 Milliarden Euro aufgestockt. (sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Oberaargouer
10.03.2016 14:01registriert Februar 2014
Sehr schlecht für unsere Wirtschaft. Mit einem noch stärkeren Franken können einheimische Firmen ihre Produkte noch schlechter ins Ausland verkaufen. Zudem wird der Einkaufstourismus ins Eurogebiet noch reizvoller.
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Deuxdegres
10.03.2016 14:07registriert November 2015
Bin gespannt wie lange diese Bankbilanzen noch aufgeblasen werden....
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NWO Schwanzus Longus
10.03.2016 14:19registriert November 2015
Die EZB plant Bargeld aus dem Verkehr zu ziehen und der negativ Zins kommt auch. Es geht darum um einen Bankrun bei einem Crash zu verhindern und um der EU die Totale Kontrolle zu geben.
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