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Du willst nur das Beste? Voilà:
Tja, das Leben. Vor einem Monat habe ich noch keinen Gedanken an meinen Abgang bei watson verschwendet, und jetzt ist er da. Der Moment des Abschieds und des schnellen Loslassens. Wenn zwei Menschen gleichzeitig durch eine Tür gehen wollen und sich nicht einigen können, ist davor und dahinter alles blockiert. Das bringt nichts. Nicht für watson, nicht für mich. Ich gehe.
Ich habe schon viele gute Zeiten in meinem Berufsleben gehabt, aber meine Zeit als Gründer, Geschäftsführer und Chefredaktor von watson ist kaum zu toppen. Wir haben alles bekommen. Zuerst grossen Respekt für unseren Mut von den einen und ein gerüttelt Mass an Hohn für unsere Naivität von den anderen. Dann App-Auszeichnungen, Jubelbeschreibungen für das selbst entwickelte CMS, Marketing- Awards und Journalistenpreise, irgendwann das Vertrauen des Werbemarkts und schliesslich die tiefe Gunst der Leser.
Leider wurden wir nicht sehr lange belacht. Denn das war eigentlich die beste Zeit. Aber ich glaube, wir (und die anderen Neulinge auch) haben einiges verändert in den letzten zwei Jahren. Plötzlich versuchen sich auch die anderen im Storytelling statt in der Buchstaben-Tipperei. Gifs sind eine publizistische Ausdrucksform geworden und der Picdump wird vermutlich nächstes Jahr verfilmt.
Aus dummen Lesern wurde die wertvolle Community, um die man watson bereits beneidet, und journalistische Autoritäten wollen plötzlich den Usern auf Augenhöhe und in sozialen Medien begegnen, statt von der Kanzel herab in leeren Kirchensälen zu predigen. Vielleicht gibt’s ja Hoffnung für den Journalismus? Wer hätte das gedacht?
Der Verwaltungsrat und der Investor Peter Wanner, dem ich an dieser Stelle ausdrücklich für seinen riesigen Mut danken möchte und ohne den es watson nie gegeben hätte, hat nicht vor, die liberale publizistische Positionierung, für die watson steht, zu verändern. Und, dass Journalismus manchmal auch Spass macht, stört inzwischen niemanden mehr. Im Gegenteil. Es stehen auch keine grossen Sparübungen oder Veränderungen an. Dafür ist die jüngste Entwicklung bei watson sowohl beim Traffic als auch beim Umsatz zu erfolgreich. watson läuft.
Immer, wenn ich draussen an Veranstaltungen vorgetragen habe, weshalb ich an das Wunder von watson glaube, war mir wichtig zu betonen, dass ich nach aussen vielleicht das Gesicht und die Stimme von watson war. Sicher nicht das grosse Herz und schon gar nicht das Hirn.
Denn das wurde und wird von all diesen grossartigen Mitarbeitern gebildet, die das Portal zu dem gemacht haben, was es heute ist. Für mich war es eine grosse Ehre, dass diese Könner mir immer all diese Ideen anvertraut und mir erlaubt haben, diese Gedanken zu moderieren und die Prozesse zu steuern, die schliesslich zum bisherigen Erfolg geführt haben.
Ich gehe, und watson bleibt. Ich gehe und ich bleibe der grösste Fan von watson. Dem neuen Geschäftsführer Michael Wanner wünsche ich alles Gute. Meinem bestehenden Team, den Mitgründern Franz Ermel und Steven Goodman und auch all den Mitarbeitern, die bereits nicht mehr bei watson sind, den Geschäftspartnern, den Lesern und allen anderen, die mich unterstützt haben, danke ich von ganzem Herzen.
watson wird gewinnen! Auch ohne mich. Und das ist gut so.
Ich werde mich in nächster Zeit etwas rar machen und Abstand gewinnen. Beileidsbekundungen, Gratulationen zum neuen Lebensabschnitt, Stellenangebote und Vorschläge für unanständige Nebenverdienste könnt ihr unter hansiwasmitmedien@gmail.com per Mail oder per LinkedIn machen. Ich freue mich über viele neue Facebook-Freunde, und wer mir auf Twitter unter hansi_voigt folgen will, ist herzlich eingeladen. Büro hab ich bis auf weiteres keines. Wer mich persönlich sprechen will, findet mich im Maison Blunt an der Gasometerstrasse in Zürich. Voraussichtliche Büro-Öffnungszeiten: Täglich von 9 Uhr bis 9.50 Uhr.