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Sahra Wagenknecht will mit AfD in Thüringen fairen Umgang

Sahra Wagenknecht will mit AfD in Thüringen fairen Umgang

Die AfD hat in Thüringen erstmals eine Landtagswahl gewonnen. Wie also mit der als rechtsextrem eingestuften Partei umgehen? BSW-Chefin Wagenknecht hat dazu eine Meinung.
07.09.2024, 17:31
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epa11579626 Sahra Wagenknecht Alliance (BSW) co-chairwoman Sahra Wagenknecht gestures during a press conference at the convention center of the Federal Press Conference (Bundespressekonferenz) in Berl ...
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht: «Dann wird die AfD noch stärker.»Bild: keystone
Ein Artikel von
t-online

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht plädiert für einen fairen Umgang mit der AfD, die in Thüringen die Landtagswahl gewonnen hat. Alles andere würde die AfD weiter stärken, sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe in Thüringen (Samstag). «Wenn der einzige gemeinsame Nenner der etablierten Politik ist, die AfD rauszuhalten und auf sie einzuprügeln, wird die AfD noch stärker.»

Der Thüringer BSW-Landesverband hat, wie alle anderen Parteien auch, eine Zusammenarbeit mit der AfD im Landtag ausgeschlossen. Das BSW hatte sich festgelegt, keine Zusammenarbeit in Form einer Koalition, einer Duldung oder über gemeinsame parlamentarische Initiative mit der AfD einzugehen.

Die AfD wird vom Thüringer Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft und beobachtet.

Wagenknecht erwartet Kandidaten von Format

Ob das BSW in Thüringen einen AfD-Landtagspräsidenten mitwählen würde, steht bisher nicht fest. BSW-Landesvorsitzende Katja Wolf kündigte eine Klausurtagung der neuen Fraktion in der kommenden Woche an, bei der es auch um diese Frage gehen soll. Die AfD hat als stärkste Fraktion im Landtag das Vorschlagsrecht für die Besetzung des Präsidentenamtes im Parlament.

Wagenknecht könnte sich vorstellen, dass auch ein AfD-Politiker Landtagspräsident wird. Allerdings nur dann, wenn er nicht aus dem Umfeld des AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke kommt. «Wir werden keinen Rechtsextremen wählen, aber auch nicht jemanden, für dessen Kandidatur nicht mehr spricht als ein Parteiendeal, um die AfD auszubooten. Ich hoffe auf eine Kandidatur von Format, deren Wahl sich überzeugend begründen lässt», sagte Wagenknecht den Funke-Zeitungen.

Auch Brandenburgs BSW-Landesvorsitzender Robert Crumbach sagte t-online, dass er eine Unterstützung für Anträge der AfD nicht ausschliesst: «Wenn wir einen Antrag in der Sache für richtig halten, dann werden wir zustimmen.» Eine Koalition mit der AfD, die auch in Brandenburg vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, schliesst Crumbach ebenso wie Wagenknecht aus.

Verwendete Quellen:

  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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59 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FrancoL
07.09.2024 20:19registriert November 2015
Wagenknecht fand noch vor einiger Zeit bei Anne Will, dass die AfD mit ekelhaften und widerwärtigen Kandidaten auffahre und sich nicht von ihnen distanziere.

Jetzt plötzlich soll man dann diese Partei mit den widerwärtigen und ekelhaften Politikern, faire behandeln und am Bart kraulen?

Wagenknecht ist eine Windfahne und Opportunistin, eine Machbesessene Figur ohne Rückgrat. Macht ist für sie alles!
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