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Vergewaltigte Sudanesin entgeht Todesstrafe

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Der Fall der Sudanesin Noura Hussein hat im Ausland Aufsehen erregt. Sie wird für den Mord an ihrem Ehemann fünf Jahre ins Gefängnis gehen müssen. (Symbolbild)Bild: shutterstock

Vergewaltigte Sudanesin entgeht Todesstrafe – dank internationaler Solidarität

27.06.2018, 03:5127.06.2018, 07:39
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Nach weltweiter Empörung über den Fall der Sudanesin Noura Hussein hat ein Gericht die Todesstrafe für die 19-Jährige aufgehoben. Stattdessen habe das Gericht in Khartum eine Haftstrafe von fünf Jahren verhängt, sagte Abdulla Ibrahim, einer von Husseins Anwälten, der Nachrichtenagentur DPA am Dienstag.

Hussein wurde laut Amnesty International im Alter von 16 Jahren gegen ihren Willen mit einem Mann verheiratet. Als sie ihm demnach Sex verweigerte, vergewaltigte er sie mithilfe von drei männlichen Verwandten, die sie festhielten. Als er sie später erneut vergewaltigen wollte, verteidigte sie sich mit einem Messer und fügte ihm tödliche Verletzungen zu, wie Amnesty erklärte. Im Mai war Hussein zum Tode verurteilt worden.

Internationale Persönlichkeiten wie Model Naomi Campbell hatten sich mit der 19-Jährigen solidarisch gezeigt. Mehr als 1,4 Millionen Menschen unterschrieben eine Online-Petition, die zur Gerechtigkeit für Hussein aufrief. Auch die Vereinten Nationen hatten das Todesurteil scharf kritisiert. (sda/dpa/vom)

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6 Kommentare
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N. Y. P. D.
27.06.2018 06:55registriert Oktober 2015
Noura Hussein hat genau richtig reagiert, als ihr Ehemann sie zum zweiten Mal vergewaltigen wollte. Sie hat ihn umgebracht.
Bei der ersten Vergewaltigung hat sie die halbe Verwandtschaft festgehalten. Man muss sich das mal vorstellen.
Frauen im Sudan haben keinerlei Rechte und werden wie Vieh behandelt.
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