International

Himalaya: Acht Bergsteiger aus Südkorea und Nepal vermutlich tot.

Neun Bergsteiger sterben in Schneesturm im Himalaja

13.10.2018, 09:5913.10.2018, 13:43

Alle neun Mitglieder einer Bergexpedition in Nepal sind in einem Schneesturm ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben vom Samstag wurde ihr Zeltlager auf dem Mount Gurja im Westen des Landes komplett verwüstet.

Bei den Toten handle es sich um fünf Bergsteiger aus Südkorea und ihre nepalesischen Führer, die den selten bestiegenen Berg auf einer neuen Route bezwingen wollten. Wegen des unbeständigen Wetters und der Kälte konnten die Leichen zunächst nicht geborgen werden.

Nach Angaben des südkoreanischen Aussenministeriums wurden die Bergsteiger am Freitag von den heftigen Sturmböen im Basislager von Mount Gurja überrascht. «Sie wurden über eine Klippe geweht und starben». Nach 24 Stunden ohne Kontakt mit dem Team schlugen die Organisatoren der Tour Alarm.

Ein Helikopter konnte am Samstag oberhalb des Zeltlagers landen, musste jedoch die Suche abbrechen und zurückkehren. Wegen des anhaltend schlechten Wetters sollen die Leichen nun erst am Sonntag geborgen werden, teilte die nepalesische Regierung mit.

Helikopterpilot Siddartha Gurung bot sich bei seiner Landung oberhalb des Basislagers ein gruseliges Bild. «Alles war weg, alle Zelten weggeweht», berichtete er. Einige der Leichen habe er in bis zu 500 Metern Entfernung in einem Flussbett entdeckt.

Seit 22 Jahren verwaist

Das Expeditionsteam hatte am Fusse des 7193 Meter hohen Mount Gurja gezeltet und auf gutes Wetter gewartet, um den Gipfel zu besteigen. Geleitet wurde es von Südkoreas Rekord-Bergsteiger ohne zusätzlichen Sauerstoff, Kim Chang Ho, wie aus Registrierungsunterlagen der nepalesischen Behörden hervorgeht.

Mount Gurja liegt im Annapurna-Massiv etwa 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Kathmandu. Nur wenige haben den Berg bisher bestiegen: Erstmals gelang es 1969 einem Team aus Japan, seinen Gipfel zu erklimmen, seit 22 Jahren aber ist er verwaist, wie aus der Himalaja-Datenbank hervorgeht.

Dem koreanischen Bergsport-Verband zufolge hatte das südkoreanische Team geplant, eine bisher noch nie genutzte Route zu nehmen. (sda/afp)

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