International
China

Chinesischer Dissident und Nobelpreisträger Liu Xiaobo gestorben

Chinesischer Dissident und Nobelpreisträger Liu Xiaobo gestorben 

13.07.2017, 15:3213.07.2017, 15:59
Mehr «International»

Der chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist tot. Das teilte die Justizbehörde der Stadt Shenyang, wo der 61-Jährige unter Bewachung im Spital behandelt wurde, am Donnerstag mit. Er starb an multiplem Organversagen.

Der chinesische Bürgerrechtler, der 2009 wegen «Untergrabung der Staatsgewalt» zu elf Jahren Haft verurteilt worden war, litt unter Leberkrebs im Endstadium. Mitte Juni wurde sein Gesundheitszustand bekannt gemacht und ihm wurde «Bewährung aus medizinischen Gründen» gewährt. Danach wurde er vom Gefängnis in ein Spital der nordostchinesischen Stadt Shenyang verlegt.

China lehnte jedoch die Ausreise des Schwerkranken mit seiner Frau für eine Klinikbehandlung im Ausland ab, wofür es von zahlreichen westlichen Politikern und Menschenrechtlern scharf kritisiert wurde.

Friedensnobelpreis

Liu Xiaobo hatte 2010 für seinen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte den Friedensnobelpreis erhalten, was Chinas Regierung empört hatte. Während der Autor die vergangenen Jahre im Gefängnis verbrachte, wurde seine Ehefrau Liu Xia in Peking unter Hausarrest gestellt.

Der Literaturwissenschaftler Liu Xiaobo hatte schon nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in Peking wiederholt in Haft gesessen - insgesamt fünf Jahre lang. Sein Leben lang hat sich der Bürgerrechtler friedlich für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz in China eingesetzt. (whr/sda)

Video: reuters
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Steuererleichterungen für Ausländer? Madrid plant «Mbappé-Gesetz»
Kylian Mbappé wird schon seit Ewigkeiten mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Dort könnte er noch mehr verdienen als bislang angenommen.

Frankreichs Superstar wird Paris Saint-Germain im Sommer verlassen. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft aus. Und schenkt man den seit Monaten, ja eigentlich schon seit Jahren grassierenden Gerüchten Glauben, dann gibt es für den Stürmer nur ein Transferziel: Real Madrid.

Zur Story