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China verweigert Deutscher Welle den Zugang zum G20-Gipfel

Honour guards move before China's President Xi Jinping and U.S. President Barack Obama hold a bilateral meeting ahead of the G20 Summit, at West Lake State Guest House in Hangzhou, China Septembe ...
Bild: JONATHAN ERNST/REUTERS

China verweigert Mitarbeitern des staatlichen Senders Deutsche Welle den Zugang zum G20-Gipfel

03.09.2016, 16:1703.09.2016, 16:23
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China hat Journalisten der Deutschen Welle (DW) die Zulassung für den G20-Gipfel verweigert. Zwar seien für drei Journalisten Visa für China ausgestellt worden, doch habe es keine Akkreditierung gegeben, berichtete der Sender am Samstag.

Zur Berichterstattung von dem Treffen der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im ostchinesischen Hangzhou hatte der deutsche Auslandssender für die drei Mitarbeiter Visa und Akkreditierungen beantragt.

Die Regierung in Peking hatte sich in der Vergangenheit wiederholt verärgert über das chinesische Programm der Deutschen Welle gezeigt und blockiert bis heute deren Website.

2015 war die DW-Mitarbeiterin Gao Yu wegen angeblichen Verrats von Staatsgeheimnissen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die 72-Jährige wurde im November aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen.

Botschaft bemüht sich umsonst

Im Fall der verweigerten G20-Zulassung teilte der Sender mit, ein Mitarbeiter des Aussenministeriums habe der deutschen Botschaft in Peking auf Nachfrage geantwortet, dass für die Deutsche Welle keine Akkreditierungen vorlägen. Die Journalisten wüssten schon warum, habe es geheissen.

Das Team habe mit den Visa dennoch ohne Probleme einreisen können. Trotz Bemühungen von Auswärtigem Amt und deutscher Botschaft werde aber weiter die Akkreditierung verweigert. So könnten die Journalisten nicht zum Konferenzort und von dort berichten.

«Das Verhalten der chinesischen Seite ist absolut nicht hinnehmbar», sagte DW-Intendant Peter Limbourg. «Ob dies eine »Strafe« für kritische Berichterstattung darstellt, oder welche Motive auch immer zu dieser Situation geführt haben, ist nicht entscheidend.»

Wer durch solche Methoden versuche, die freie Berichterstattung über ein Ereignis zu behindern, an dem auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel teilnehme, «ist ein schlechter Gastgeber». (sda/dpa)

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