Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora schlägt Alarm: «Das erinnerungspolitische Klima in Deutschland kippt», heisst es am Mittwoch in einem Post der Stiftung auf X (vormals Twitter).
Am Dienstag habe man festgestellt, dass der Parkplatz mit einem Hakenkreuz und weiteren Schmierereien beschmutzt worden seien. Derartige Vorfälle würden sich derzeit häufen. «Wir sind es leid», schreibt die Stiftung.
Ende August waren Hinweistafeln und Schilder der Gedenkstätte mit rechtsextremen Stickern beklebt worden. Wenige Tage zuvor hatten Unbekannte einen Gedenkbaum für die Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers beschädigt. Dies kam seit dem Sommer 2022 wiederholt vor.
Anfang August waren Plakate der Gedenkstätte im nahegelegenen Weimar antisemitisch beschmiert worden. Zudem hatten Unbekannte Buchstaben einer Inschrift von einer Steinsäule in der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge gestohlen. Dort befand sich ein Aussenlager des KZ Buchenwald.
In einem am vergangenen Wochenende erschienen Interview mit tagesschau.de hatte der Direktor der Stiftung der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Jens-Christian Wagner vor einem «erinnerungspolitischen Klimawandel» gewarnt. Die Angriffe auf die Gedenkstätte hätten deutlich zugenommen – ebenso wie «Antisemitismus, Verschwörungslegenden, Reichsbürgerideologie» in der Gesellschaft.
Hauptverantwortlich machte er die AfD. Aber auch Verschwörungslegenden rund um eine vermeintliche «Corona-Diktatur» und die Instrumentalisierung des Ukraine-Kriegs, um antisemitische Ressentiments zu schüren, würden dem Umgang der Deutschen mit ihrer eigenen Geschichte schaden.
(t-online/dsc)
(Ja ich weiss, das steht so nicht im offiziellen AfD Parteiprogramm.)