Im Streit um den Brexit haben drei Abgeordnete der britischen Tories die Regierungspartei verlassen. Die Parlamentarierinnen, die sich für ein zweites Brexit-Referendum ausgesprochen hatten, verkündeten die Entscheidung in einem Brief an Premierministerin Theresa May.
Sie wollen sich einer Gruppe abtrünniger Labour-Abgeordneter anschliessen, die am Montag aus der Oppositionspartei ausgetreten waren.
Ebenfalls am Mittwoch verliess ein achtes Mitglied die Labour-Partei und schloss sich der Gruppe an. Die Unterhausabgeordnete Joan Ryan protestierte damit gegen den Parteivorsitzenden Jeremy Corbyn.
Dieser habe «diese Plage des Antisemitismus in unserer Partei eingeführt oder zugelassen», sagte Ryan am Mittwoch der BBC. Der Antisemitismus habe «die Partei vollständig infiziert». Zudem habe sie den Eindruck, dass Corbyn «einem harten Brexit Vorschub leistet», kritisierte Ryan.
Am Montag waren sieben Labour-Mitglieder aus der Oppositionspartei ausgetreten. Sie begründeten ihren Schritt ebenfalls mit dem Umgang Corbyns mit dem EU-Austritt und mit den Antisemitismus-Vorwürfen.
Die Abgeordneten Chuka Umunna, Luciana Berger, Ann Coffey, Angela Smith, Chris Leslie, Mike Gapes und Gavin Shuker bilden im Unterhaus nun eine unabhängige Fraktion. Umunna hat angekündigt, eine neue Partei der politischen Mitte gründen zu wollen. (whr/sda/afp)