Ein Auto ist am Dienstag in die Absperrungen vor dem britischen Parlament in London gerast und hat dabei nach Polizeiangaben mehrere Passanten verletzt. Der Fahrer des Autos sei von bewaffneten Polizisten festgenommen worden, erklärte Scotland Yard.
Die Polizei ermittelt nun wegen Terrorverdachts. «Im Moment behandeln wir das als terroristischen Vorfall, und die Anti-Terror-Einheit leitet jetzt die Ermittlungen», hiess es in der Mitteilung von Scotland Yard
A number of pedestrians have been injured after car crashed into security barriers outside Parliament, London police say https://t.co/I7hiaX7pHP
— Newsbotter (@newsbott3r) 14. August 2018
Der Fahrer wurde festgenommen, gegen ihn wird nun wegen Terrorverdachts ermittelt. Es soll sich um einen Mann Ende 20 handeln. Auf Videos im Internet war zu sehen, wie Polizisten mit Waffen im Anschlag eine Person aus dem schwer beschädigten, silberfarbenen Ford Fiesta zerrten. Helikopter kreisten über Westminster Palace, überall standen Polizeifahrzeuge.
Den Rettungskräften zufolge mussten zwei Menschen vor Ort behandelt werden. Sie wurden später ins Spital gebracht. Eine Frau wurde schwer verletzt, sie schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Auf Fernsehbildern waren am Boden liegende Velofahrer zu sehen. Mehrere Velos lagen verteilt über das Trottoir.
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— Heiner Prahm (@heinerprahm) 14. August 2018
Der Vorfall ereignete sich kurz nach 7.30 Uhr Ortszeit. Eine Augenzeugin berichtete: «Es sah so aus, als sei es absichtlich gewesen. Das Auto fuhr sehr schnell in Richtung der Absperrungen», sagte Ewalina Ochab der Nachrichtenagentur PA. Sie habe vorne an dem Fahrzeug kein Kennzeichen gesehen.
Mehrere Strassen wurden gesperrt. Vor Ort waren Dutzende bewaffnete Polizisten. Auch mehrere Krankenwagen eilten an den Einsatzort. Die U-Bahn-Haltestelle Westminster wurde geschlossen.
Westminster war im vergangenen Jahr Schauplatz eines Terroranschlags gewesen. Ein mutmasslich islamistischer Attentäter fuhr auf der Westminsterbrücke mit einem Auto Fussgänger an, bevor er vor dem Parlament einen Polizisten mit einem Messer erstach.
Der 52-Jährige, der zum Islam konvertiert war, tötete dabei fünf Menschen und verletzte dutzende weitere, bevor er von der Polizei erschossen wurde.
Die Sicherheitslage in Grossbritannien ist angespannt. Im vergangenen Jahr wurde das Land fünf Mal Ziel eines Anschlags - vier Mal in London und ein Mal in Manchester. Dabei wurden insgesamt 36 Menschen getötet. Wegen der Terrorgefahr herrschen im gesamten Land strenge Sicherheitsvorkehrungen. Zuletzt waren im September bei einer Explosion in der Londoner U-Bahn 30 Menschen verletzt worden. (sda/afp)