Die Drohnenflüge am London-Gatwick-Airport haben den Betrieb am zweitgrössten britischen Flughafen am Donnerstag bis in den Abend hinein lahmgelegt. Laut dem Sender BBC kann der Flugbetrieb frühestens am Freitagmorgen wieder aufgenommen werden. Passagiere wurden aufgerufen, nicht anzureisen, ohne sich vorher bei ihrer Airline zu versichern, dass ihr Flug tatsächlich stattfindet.
Bis zum späten Donnerstagnachmittag hatte die Polizei keinen der Verantwortlichen gefasst, deren Geräte seit dem Vorabend den Verkehr zum Erliegen gebracht hatten. Ein Abschuss der Drohnen sei zu gefährlich, erklärte der Flughafenbetreiber.
Nun hat die Polizei Hilfe vom Militär angefordert, wie unter anderem der britische «Guardian» berichtet. Der britische Verteidigungsminister versprach demnach, man werde die angeforderte Hilfe zum Flughafen schicken, auch, wenn man noch nicht genau wisse, wie das Militär konkret helfen könne.
Gatwick-Airport-CEO Stewart Wingate hat sich derweil einer Mitteilung selbst an die Öffentlichkeit gewendet. Er wolle sich im Namen aller Flughafenmitarbeiter entschuldigen. Man teile den Frust und Ärger der Passagiere über dieses «kriminelle Verhalten», heisst es darin. Er schreibt weiter, dass man eine Lösung für das Drohnen-Problem finden müsse. Es handele sich um eine neue Technologie und man müssen gemeinsam darüber nachdenken, wie man solche Vorfälle in Zukunft verhindern könne.
“On behalf of everyone at Gatwick I would like to repeat how sorry we are for the inconvenience this criminal behaviour has caused passengers..." Read the full statement from our CEO, Stewart Wingate. https://t.co/M47tA37itJ pic.twitter.com/FB5nHOlHe5
— Gatwick Airport LGW (@Gatwick_Airport) 20. Dezember 2018
Die Polizei in der Grafschaft Sussex bezeichnete die Störungen zuvor als «absichtliche Handlung», die sie mit allen verfügbaren Mitteln unterbinden werde. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es keine.
EasyJet strich am Nachmittag alle Flüge und erklärte, man rechne auch am Freitag mit Behinderungen. Verkehrsminister Chris Grayling kündigte an, an den anderen Flughäfen des Landes werde vorübergehend das Nachtflugverbot aufgehoben. Der Sprecher von Premierministerin Theresa May sprach von einem unverantwortlichen und inakzeptablen Akt.
Am Mittwochabend waren alle Starts und Landungen in Gatwick bis auf Weiteres ausgesetzt worden, nachdem eine Drohne über dem Flugfeld gesichtet worden war. Viele Passagiere sassen stundenlang in ihren startklaren Maschinen fest, während ankommende Flugzeuge zu – teils hunderte Kilometer entfernten – Flughäfen umgeleitet wurden.
In den frühen Morgenstunden des Donnerstags war der Betrieb kurzzeitig wieder aufgenommen, dann aber erneut gestoppt worden.
"I have a drone on my airfield... and #Gatwick will not be able to reopen until that drone is brought down" - Gatwick's Chief Operating Officer Chris Woodroofe apologises to passengers and says flights to and from the airport remain suspended https://t.co/CotwzsvcTn pic.twitter.com/FDH2v91cvV
— BBC News (UK) (@BBCNews) 20. Dezember 2018
Die Drohne sei in der Nacht zu Donnerstag «aufgetaucht und verschwunden, aufgetaucht und verschwunden», sagte Flughafenchef Chris Woodroofe dem Sender Sky News am Morgen. «Während ich hier stehe und wir sprechen, ist eine Drohne über meinem Flugfeld», so Woodroofe.
Einem Flughafensprecher zufolge sollen allein am Mittwochabend 10'000 Passagiere von den Störungen in Gatwick betroffen gewesen sein. Weitere 110'000 Menschen sollten am Donnerstag entweder von dem zweitgrössten britischen Airport aus abreisen oder ankommen. (tam/sda/dpa)
British police trying to catch the drone #gatwick pic.twitter.com/gUPjwKybcn
— Whippet (@_whippet) 20. Dezember 2018
VERY IMPORTANT GATWICK MEME UPDATE#drones #Gatwick pic.twitter.com/JkRfRBxF1W
— George Shankar (@GeorgeShankar) 20. Dezember 2018
#Gatwick I would like to see a bigger hero drone sent up to smash the bad drone out of the sky. It can be televised and we can also put bets on
— Katie Kate UK (@cheekylittleK8) 20. Dezember 2018
Updated sighting of drones at #Gatwick ... 🎅🏻 pic.twitter.com/cp1GR4lh2e
— Jayne Snow (@jaynesnowuk) 20. Dezember 2018
(sda/dpa/jaw)