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Grossbritannien

Matthew Hedges: Britischer Doktorand erhält lebenslänglich in Abu Dhabi

epa07097479 An undated handout photo made available by Daniela Tejada showing Durham University PhD student Matthew Hedges and his wife Daniela Tejada at an unknown location. Media reports on 16 Octob ...
Ein undatiertes Foto von Matthew Hedges. Bild: EPA/DANIELA TEJADA

Britischer Doktorand erhält lebenslänglich in Abu Dhabi – nach 5-minütiger Anhörung

21.11.2018, 15:0422.11.2018, 07:01
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Trotz Kritik von Menschenrechtlern hat ein Gericht im arabischen Emirat Abu Dhabi einen britischen Doktoranden wegen angeblicher Spionage zu lebenslanger Haft verurteilt. Grossbritannien reagierte «schockiert und enttäuscht».

Der 31 Jahre alte Matthew Hedges habe «ausländische Seiten mit sensiblen Sicherheits- und Geheimdienstinformationen versorgt», hiess es am Mittwoch in der Urteilsbegründung des Gerichts. Die Ermittler hatten bereits zuvor erklärt, der Brite habe seine akademische Forschung nur als Tarnung genutzt.

Gemäss einem Sprecher von Matthew Hedges' Familie fand die Anhörung ohne Hedges' Anwalt statt und dauerte weniger als fünf Minuten. Der Brite hat 30 Tage Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzulegen. Lebenslange Haft dauert in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) bis zu 25 Jahre.

Der Doktorand der Universität Durham in England war Anfang Mai am Flughafen in Dubai festgenommen worden, als er nach einem zweiwöchigen Aufenthalt wieder in die Heimat fliegen wollte. Hedges arbeitete in den VAE an einer Doktorarbeit über die Sicherheits- und Aussenpolitik des Landes. Wie es in englischen Medienberichten hiess, werfen ihm die Ermittler Spionage für die britische Regierung vor.

Menschenrechtler kritisierten das Vorgehen gegen Hedges scharf. Die VAE hätten ihn seit seiner Festnahme die meiste Zeit in Einzelhaft festgehalten und ihm lange juristischen Beistand verweigert. Der Fall zeige «das Gesicht einer autokratischen Regierung mit einem grundlegenden Mangel an Respekt vor dem Rechtsstaat», erklärte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW).

Grossbritanniens Aussenminister Jeremy Huntz zeigte sich «zutiefst schockiert und enttäuscht» über die Strafe und warnte Abu Dhabi vor einem «Nachspiel» für die Beziehungen beider Länder. Von einem «Freund und zuverlässigen Partner des Vereinigten Königreichs» habe London ein anderes Urteil erwartet.

Der Aussenminister versicherte zudem, er habe den Fall persönlich auf höchster Regierungsebene zur Sprache gebracht. Er forderte die Vereinigten Arabischen Emirate dazu auf, die Entscheidung zu überdenken.

Die VAE sind ein wichtiger Verbündeter des benachbarten Saudi-Arabien. Die beiden Staaten führen eine Koalition an, die im Bürgerkriegsland Jemen die schiitischen Huthi-Rebellen bekämpft. (sda/dpa)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ökonometriker
22.11.2018 06:30registriert Januar 2017
Selbst wenn er wirklivh ein Spion ist - ein faires Verfahren wäre angebracht. Oder wollen die einfach einen Gefangenenaustausch erwirken?
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so wie so
22.11.2018 08:56registriert Juli 2015
Dank jahrelangem Marketing konnten sich die VAE und Saudi Arabien als moderne Touristendestinationen etablieren. Ich staune immer wieder, dass so viele Leute dort in die Ferien gehen. Vergessen diese Leute alle, dass es sich bei diesen Ländern nicht um Rechtsstaaten handelt? Dass dort die Menschenrechte mit Füssen getreten werden? Es werden Sklaven gehalten, Frauen verkauft, Menschen gefoltert, Homosexuelle getötet.... aber alle lassen sich vom Reichtum blenden und wollen in Dubai und co ein paar Tage darin schwelgen.
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N. Y. P.
22.11.2018 08:35registriert August 2018
Hedges arbeitete in ! den VAE an einer Doktorarbeit über die Sicherheits- und Aussenpolitik des Landes.

Naiver geht es nicht. Da kommt natürlich unweigerlich der Verdacht der Spionage auf.

Man kann ebensogut für eine Doktorarbeit in Saudi Arabien der Frage nachgehen : Wie gross ist der Enfluss des Hauses Saud und wie werden Regimekritiker behandelt.
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