Beim Angriff der Hamas auf Israel wurden zahlreiche Menschen verschleppt. Vieles ist dabei noch unklar – folgende Punkte sind bekannt:
Derzeit gibt es noch keine offiziellen Zahlen zu den Menschen, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden. Diverse Medien und Nachrichtenagenturen gehen aber zurzeit davon aus, dass es mindestens 150 Menschen sind.
Bei den Gefangenen handelt es sich bekanntermassen um Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und ältere Erwachsene, sowie um Soldaten. Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, sagte, dass sich unter den Gefangenen auch Dutzende amerikanische Staatsbürger, grösstenteils mit doppelter Staatsangehörigkeit, befinden. Wie auch die Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt, befinden sich unter den Verschleppten Bürger mehrerer westlicher Staaten, darunter eine Deutsche. Viele besitzen den Berichten zufolge die doppelte Staatsbürgerschaft.
Genau wissen wir das noch nicht. Die meisten Informationen, die dazu erhältlich sind, kommen von den Verwandten und den Menschen im näheren Umfeld der Gefangenen. Demnach wurden die meisten am Samstagmorgen in ihrem Zuhause in kleinen Dörfern in der Nähe der israelischen Grenze gefangen genommen.
Andere wurden hingegen in einem Waldgebiet in der Nähe der Grenze aufgegriffen, wo sie die Nacht auf dem Musik-Festival, das von der Hamas angegriffen wurde, verbracht hatten.
Abu Obeida, ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas, behauptete in einer Erklärung auf der Telegram-App, die Gruppe habe «Dutzende von Geiseln» an «sicheren Orten und in den Tunneln des Widerstands» versteckt, schreibt die «New York Times». Die militante Gruppe soll ein unterirdisches Netz von Verteidigungstunneln – vom israelischen Militär als Hamas-«Metro»-System bezeichnet – nutzen, um unentdeckt zu reisen und Waffen zu transportieren. Das Militär hat das Netz als eine «Stadt unter der Stadt» bezeichnet, von der ein Grossteil unter der zivilen Infrastruktur liegt.
Am Montag erklärte der bewaffnete Flügel der Hamas, die Qassam-Brigaden, dass vier Israelis, die von den Kämpfern festgehalten wurden, über Nacht bei israelischem Bombardement getötet wurden, ebenso wie die Palästinenser, die sie gefangen hielten. Diese Behauptung konnte allerdings nicht unabhängig überprüft werden. Fest steht: Mit dem Beschuss von palästinensischen Gebieten riskiert Israels Armee immer auch den Tod von israelischen Staatsangehörigen.
Israels Armee nahm eigenen Angaben zufolge ebenfalls Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft. Die Hamas teilte dem arabischen Sender Al-Dschasira mit, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die islamistische Organisation einen Gefangenenaustausch sowie die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen gefordert.
Eine Ankündigung des israelischen Aussenministers vom Montag dürfte die Lage der Geiseln allerdings noch verschärft haben: Yoav Gallant versprach dabei eine «vollständige Belagerung» des Gazastreifens und kündigte an, die Lieferung von Strom, Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff dorthin einzustellen. «Ich habe einen Befehl gegeben – Gaza wird vollständig belagert», sagte der Minister. «Wir kämpfen gegen Barbaren und werden entsprechend reagieren.» Die Ankündigung des israelischen Verteidigungsministers sorgte international für Kritik.
Die Reaktion darauf erfolgte schnell: Stunden später erklärte ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas, er werde damit beginnen, zivile Geiseln zu töten und die Tat zu verbreiten, wenn Israel ohne Vorwarnung Menschen in Gaza angreift. «Wir erklären, dass wir auf jeden Angriff auf unsere Leute, die sich ohne Vorwarnung in ihren Häusern in Sicherheit befinden, mit der Hinrichtung unserer zivilen Geiseln reagieren werden, und wir werden dies mit Audio und Video übertragen», sagte Abu Obaida in einer Erklärung auf dem Telegramm-Kanal der Al-Qassam-Brigaden.
Allerdings fliesst dann oftmals eben doch Geld, oder es kommt zu einem Gefangenenaustausch.
Ganz einfach weil es noch immer die beste aller Schlechten Optionen ist.
Ohne das man die Teufel im Norden, sprich Hizbollah, per Präventivschlag erledigt wie damals die Ägypter, muss wohl immer damit gerechnet werden das Gaza nur als nützliches Bauernopfer und Ablenkungsmanöver füe den iran dient.