«Livorno wurde verwüstet», twitterte Bürgermeister Filippo Nogarin. Vier Mitglieder einer Familie starben, nachdem ihr Haus auf einem Hügel von Schlamm verschüttet wurde. Bei den Opfern handelt es sich um Eltern, ihr Kind und dessen Grossvater, berichteten italienische Medien. In der Stadt herrsche der Notstand, schreibt er. Dieser dauere weiter an.
A #livorno l'emergenza #maltempo non è finita. Sono esondati alcuni torrenti, altri sono sorvegliati dalla protezione civile pic.twitter.com/FBSRiOU16j
— Filippo Nogarin (@nogarin) 10. September 2017
Regen und Schlamm setzten die Stadt Livorno teils unter Wasser, schoben Autos an Häuser und richteten schwere Schäden an. Bäche verwandelten sich in Flüsse. «So eine Situation hat man auf keinste Weise voraussehen können», so der Bürgermeister Nogarin von Livorno. Der Zivilschutz hatte vorher für die Region Ligurien die höchste Warnstufe ausgerufen.
In der Ortschaft Montenero nahe Livorno kam ein weiterer Mann ums Leben. Eine weitere Person starb bei einem Verkehrsunfall in einem heftigen Gewitter.
Wegen Stromausfällen kam es in der gesamten Toskana zu Problemen im Bahnverkehr. Der Bahnhof von Livorno wurde wegen Überschwemmungen geschlossen, teilte die italienische Bahngesellschaft mit. Mehrere Züge mussten umgeleitet werden.
Die Niederschläge überraschten viele Touristen. Ein Campingplatz nahe Livorno musste geräumt werden. Zu Überschwemmungen kam es auch in Pisa. Die Retter rückten zu rund 160 Einsätzen in der Region um Livorno und Pisa aus. Vier Frauen wurden gerettet, nachdem ihr Auto in einer überschwemmten Unterführung stecken geblieben war.
Unwetter mit starken Regenfällen und Wind hatten am Wochenende nicht nur die Toskana heimgesucht. Der Zivilschutz warnte in weiten Teilen des Landes vor schweren Schäden.
Auch in Rom, das seit Wochen von Wasserknappheit geplagt wurde, regnete es am Sonntag stark. Mehrere Strassen wurden überschwemmt. Sechs U-Bahn-Stationen wurden wegen Überschwemmungen geschlossen. Mehrere Unterführungen wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Ein in Rom geplanter Marathonlauf wurde abgesagt. Die Schlecht-Wetter-Front zieht allmählich in Richtung Süden. Bis kommenden Dienstag wird mit heftigen Niederschlägen gerechnet. (sda/apa/dpa)