Die Hollywoodschauspielerin ist entsetzt: Ihr Kinderbuch «Freckleface Strawberry» soll an allen US-Schulen, die dem Verteidigungsministerium unterstehen, einer Überprüfung unterzogen werden und könnte dauerhaft entfernt werden. Auf ihrem Instagram-Profil zeigt sich Julianne Moore erschüttert.
«Es ist ein grosser Schock für mich», schreibt die 64-Jährige. Das Buch sei «eine halb-autobiografische Geschichte über ein siebenjähriges Mädchen, das seine Sommersprossen nicht mag, aber schliesslich lernt, mit ihnen zu leben». Das Kind erkenne schliesslich, dass es anders ist, genau wie alle anderen auch.
Sie habe das Buch für ihre eigenen Kinder, aber auch für andere Kinder geschrieben, um sie «daran zu erinnern, dass wir alle Probleme haben, aber durch unsere Menschlichkeit und unsere Gemeinschaft vereint sind».
Nicht nur das Buch «Freckleface Strawberry», das in Deutschland übrigens unter dem Titel «Sommersprossenfeuerkopf» erschienen ist, steht auf dem Prüfstand. Auch weitere Bücher hat das US-Verteidigungsministerium zur Überprüfung auf seiner Liste. Darunter zum Beispiel «Becoming Nicole», ein Werk über eine Transgender-Schauspielerin. Darauf aufmerksam macht unter anderem der US-Autorenverband PEN America. Er kritisierte die neue Regierung für diese Massnahmen.
Moore, die 2015 mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, geht in ihrem Instagram-Beitrag davon aus, dass ihr Buch bereits aus den Schulen verbannt wurde. Tatsächlich handelt es sich bisher aber lediglich um eine Prüfung der Bücher. Das berichten diverse US-Medien, wie zum Beispiel «The Guardian».
Diese Prüfung betrifft dabei nur Schulen, die dem Verteidigungsministerium unterstellt sind. Moore macht das «besonders fassungslos», weil sie selbst «stolze Absolventin der Frankfurt American High School» ist. Die Schule wurde einst in Deutschland betrieben, erklärt sie. «Ich bin mit einem Vater aufgewachsen, der ein Vietnam-Veteran ist und seine Karriere in der US Army verbracht hat.» Sie sei sehr stolz auf ihn und das, was er «für unser Land» getan hat.
«Es ist ärgerlich für mich, dass Kinder wie ich, die mit einem Elternteil im Militär aufgewachsen sind [...], keinen Zugang zu einem Buch haben, das von jemandem geschrieben wurde, dessen Lebenserfahrung der ihren so ähnlich ist», schreibt die Schauspielerin. Ausserdem fragt sie sich, was an ihrem Bilderbuch eigentlich so umstritten sein soll.
«Ich bin wirklich traurig und hätte nie gedacht, dass ich so etwas in einem Land erleben würde, in dem Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung ein verfassungsmässiges Recht sind», so Julianne Moore weiter. «Das ist beängstigend», schreibt jemand unter ihren Beitrag. Weitere Meldungen gehen in eine ähnliche Richtung. «Das ist wohl einer der Schritte, die Amerika wieder gross machen sollen», meint eine andere Person ironisch.
Verwendete Quellen:
Aber es passt zu Trump und Co., als nächstes kommen dann Bücherverbrennungen?