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Chinesischer Staatsbesuch in Frankreich: Es wird ungemütlich für Europa

FILE - Chinese President Xi Jinping, left, and France's President Emmanuel Macron review troops during a welcome ceremony at the Great Hall of the People in Beijing, China, April 6, 2023. Russian ...
Emmanuel Macron, rechts, mit Xi Jinping bei seinem letzten Staatsbesuch in China im April 2023.Bild: keystone
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Chinesischer Staatsbesuch in Frankreich: Es wird ungemütlich für Europa

Die unverfrorene Machtpolitik des chinesischen Handelspartners gibt zu denken. Unser Kommentar.
05.05.2024, 21:00
Stefan Brändle / ch media
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Sympathisch lächelnd wie immer ist der chinesische Präsident Xi Jinping zum Staatsbesuch in Paris eingetroffen. Hintenrum leisten seine Agenten, Hacker und Spioninnen derweil in Frankreich und anderswo unverfroren Wühlarbeit.

Gewiss, das ist eine Stufe weniger garstig als Wladimir Putin, der lügt, verdreht, den Westen destabilisiert und im Nachbarland Krieg führt. Aber wenn Herr Xi einmal Taiwan angreifen sollte, wird er dem russischen Despoten in nichts mehr nachstehen. Schon heute folgt Chinas neue «Seidenstrasse» der gleichen imperialen Idee wie Putins afrikanische Migrantenroute von Mali bis Libyen: Sie soll die eigene Position stärken und den westlichen Gegner schwächen.

Macron, der bei seinen zahlreichen Telefongesprächen mit Putin 2022 nichts erreicht hatte, täuscht sich erneut, wenn er meint, er könne Xi dazu bringen, in Sachen Ukraine Druck auf den Kreml zu machen. Wie die Russen sind die Chinesen nicht wirklich an Frieden interessiert, solange der Konflikt dem Westen schadet. Peking spielt in der Ukraine mit gezinkten Karten; es gibt sich «neutral», beansprucht gar eine Vermittlerrolle, schaut aber in Wahrheit tatenlos zu. Wie übrigens auch in Gaza.

Alles ist darauf ausgerichtet, die Ukrainer, die Israeli und hinter ihnen die Amerikaner zu schwächen. Deshalb wollen Putin und Xi gar keinen Frieden. Und deshalb werden sie nicht an die Bürgenstock- Konferenz kommen und kaum Diplomaten hinschicken. Höchstens ein paar Agenten. (aargauerzeitung.ch/lyn)

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45 Kommentare
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FrancoL
05.05.2024 21:47registriert November 2015
Nun auch die chinesischen Bäume wachsen nicht in den Himmel und ich denke dass XI auch die Bindung an Putin nicht unbedingt nur positiv sieht. Entscheidend ist, dass man zuerst Putin so in die Schranken weist, dass es für XI eher zur Belastung wird.
Wenn dies der Westen und die REPs in den Staaten nicht einsehen und durchziehen, wird China als grosse Gewinnerin aus dem Konflikt herausgehen.
Es liegt also in den Händen der Europäer zusammen mit den AMIs den Russen die Grenzen eng aufzuzeigen und damit China auch etwas zurück zu binden.
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honesty_is_the_key
05.05.2024 22:49registriert Juli 2017
Xi Jinping ist für mich noch viel schlimmer als Wladimir Putin. Putin ist offen brutal und ein Kriegsverbrecher, und wird so auch inzwischen von fast allen als solchen erkannt (aber immer noch viel zu "nett" behandelt, aus diversen Gründen - meistens natürlich aus wirtschaftlichen Gründen). Xi macht einen auf "nice", ist aber bei weitem einer der schlimmsten Diktaktoren seit Hilter und Stalin. Die Agressionen gegen Taiwan (ganz klar nie ein Teil von China), die krassen Menschenrechts Verletzungen in Hong Kong (vor 1997, frei, tolerant und mit voller Meinungsfreiheit) und noch viel mehr.
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Matte Lonkel
05.05.2024 22:23registriert Februar 2024
Ausser für Energie braucht eigentlich niemand Russland. Peking sieht in Russland nichts anderes als eine Batterie, und als Ablenkung, Kräfte und Geld Washingtons zu bündeln, mehr nicht.
Hätte Russland keine Atomraketen, wäre es für China so interessant wie Argentinien oder Australien. Rohstoffe, aber sonst uninteressant.
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