Die Massenimpfung gegen Kinderlähmung im Gazastreifen ist nach Angaben Israels und des UN-Kinderhilfswerks Unicef nach gut zwei Monaten abgeschlossen worden. Insgesamt seien rund 1,1 Millionen Impfdosen in dem umkämpften Küstenstreifen verabreicht worden, teilte die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat mit. Damit hätten 556.774 Kinder je zwei Impfdosen erhalten, betonte Unicef. Die erste Runde der Impfungen hatte am 1. September begonnen, die notwendige zweite Dosis war ab Mitte Oktober verabreicht worden. Damit sei die für einen effektiven Schutz gegen eine Ausbreitung des Virus notwendige Impfrate von mehr als 90 Prozent der Kinder erreicht worden, teilte Cogat mit.
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Unicef verwies jedoch darauf, dass dies ein Durchschnittswert sei. Im nördlichen Gazastreifen, wo die Impfkampagne wegen der schweren Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas beeinträchtigt worden sei, betrage die Impfquote nur etwa 88 Prozent. Schätzungsweise 7.000 bis 10.000 Kinder seien in unzugänglichen Gebieten wie Dschabalija, Beit Lahia und Beit Hanun nach wie vor nicht geimpft und damit anfällig für das Poliovirus. Dies erhöhe auch das Risiko einer weiteren Verbreitung des Poliovirus im Gazastreifen und in Nachbarländern.
Die Impfungen waren von lokalen Gesundheitsbehörden, Unicef und dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA durchgeführt worden. Cogat betonte, sie habe zusammen mit der israelischen Armee logistische Unterstützung geleistet. Israel und die UN-Organisatoren vereinbarten für Impfungen in den verschiedenen Teilen des Gazastreifens jeweils kurze örtlich begrenzte humanitäre Feuerpausen. (sda/dpa)