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Naher Osten: Erneute Demonstrationen gegen Entlassung Galants

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Erneute Demonstrationen gegen Entlassung Galants + Israel greift erneut Hisbollah-Ziele an

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
06.11.2024, 12:5906.11.2024, 21:29
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben dem Krieg in Gaza hat Israel Anfang Oktober eine Bodenoffensive im Libanon gegen die von der Islamischen Republik Iran unterstützte Hisbollah gestartet.
  • Zudem greift die Luftwaffe Ziele in der Hauptstadt Beirut und im Süden des Landes an. Die Hisbollah schiesst ihrerseits praktisch jede Nacht Raketen Richtung Israel.
  • Auf den grossen Raketenangriff des Iran Anfang Oktober antwortete Israel jüngst mit einem Gegenschlag auf militärische Einrichtungen. Iranische Öl- und Atomanlagen wurden entgegen zuvor kursierender Gerüchte verschont.
  • Nach der Tötung von Hamas-Chef Sinwar gibt es Anzeichen für neue Friedensverhandlungen. So zeigte sich die Hisbollah kürzlich offen für Lösungen. Auch die libanesische Führung äusserte Hoffnungen für eine Waffenruhe. Zudem reisen erneut US-Gesandte nach Israel, um Gespräche anzustossen.
  • Jüngst verbot das israelische Parlament die Arbeit des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA auf dem eigenen Staatsgebiet.
  • Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiterhin prekär. Laut Zahlen der UN hat die Anzahl Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, ein Rekordtief erreicht.
  • Der Krieg hat bisher tausende Opfer gefordert, allein in Gaza kamen über 42'000 Menschen ums Leben. Die seit mehr als einem Jahr andauernde aktuelle Eskalation begann mit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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21:27
Tausende demonstrieren in Jerusalem gegen Entlassung Galants
Mehrere Tausend Menschen haben den zweiten Abend in Folge in Jerusalem gegen die Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant demonstriert. Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seinen Widersacher am Dienstagabend entlassen, weil das Vertrauensverhältnis zerrüttet sei.
epa11705614 Anti-government demonstrators holding banners reading 'election now' take part in a protest outside the Israeli Supreme Court in Jerusalem, 06 November 2024, a day after the Isra ...
Bild: keystone
Die Demonstranten riefen Netanjahu auf, die Entlassung rückgängig zu machen, wie israelische Medien übereinstimmend berichtete. Zudem forderten sie einen Kompromiss mit der Hamas im Gazastreifen, um die noch etwa 100 israelischen Geiseln freizubekommen, und den Verzicht auf geplante Ausnahmen von der Wehrpflicht für ultraorthodoxe Männer.

Zudem müsse es endlich eine Untersuchungskommission zum Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel mit 1.200 Toten und anfänglich 250 Verschleppten geben, hiess es weiter. Israels Armee und Geheimdienste waren von dem Überfall völlig überrumpelt worden. Diese Forderungen hatte auch Galant formuliert und war unter anderem deshalb bei Netanjahu in Ungnade gefallen. (sda/dpa)
21:22
Raketenbeschuss: Ausländischer Arbeiter in Israel getötet
Bei Raketenangriffen der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon ist erneut ein ausländischer Landarbeiter in Israel getötet worden. Der Mann sei auf einem Feld in der Nähe des Ortes Kfar Masarik nördlich von Haifa mit schweren Splitterverletzungen gefunden worden und Sanitäter hätten nur noch seinen Tod feststellen können, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Seine Nationalität war zunächst unbekannt. Zuvor hatte es schon in dem Grenzort Avivim Schwerverletzte durch Hisbollah-Raketen gegeben. (sda/dpa)
21:21
Kreise: Dutzende Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Bei israelischen Angriffen im Osten des Landes sind libanesischen Angaben zufolge mindestens 40 Menschen getötet worden. Dutzende weitere seien bei den mehr als 30 Luftschlägen auf Orte in der Provinz Baalbek-Hermel verletzt worden, hiess es aus libanesischen Sicherheitskreisen sowie vom Gouverneur des betroffenen Gebiets im Nordosten des Landes, Baschir Chodr, weiter. Die Hisbollah ist in der Gegend besonders stark vertreten.

Laut Chodr gab es auch einen Einschlag auf einem Parkplatz in der Nähe der römischen Ruinen in der antiken Stadt Baalbek, die besonders im Fokus der Angriffswelle gestanden haben soll. «Die Stadt sieht aus, als hätte ein Hurrikan gewütet», sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur. Die Strassen seien voller Schutt und Glassplitter, etliche Autos seien beschädigt worden. Einsatzkräfte seien noch immer dabei, Menschen aus den Trümmern ihrer Häuser zu holen, berichtete der Mann weiter.

Alle Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen. (sda/dpa)
19:21
Israel greift erneut Hisbollah-Ziele in Beiruter Vororten an
Israels Luftwaffe hat Armeeangaben zufolge am Abend wieder Angriffe auf Stellungen der Hisbollah in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von lauten Explosionen, die in der Stadt zu hören gewesen seien. Demnach stiegen schwarze Rauchsäulen über den betroffenen Gebieten auf. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Laut Israels Armee waren Kommandozentralen und Waffenlager der libanesischen Schiitenmiliz Ziele der Luftschläge in den als Dahija bekannten Vororten Beiruts. Die israelischen Einsatzkräfte hätten vorab zahlreiche Massnahmen getroffen, um das Risiko zu verringern, dass Zivilisten zu Schaden kommen.

Zuvor hatte die israelische Armee Evakuierungswarnungen für Bewohner mehrerer Gebäude in der Gegend herausgegeben. (sda/dpa)
epa11705483 Smoke rises after an Israeli strike in the Dahieh district in Beirut, Lebanon, 06 November 2024. According to the Lebanese Ministry of Health, more than 3,000 people have been killed and o ...
Bild: keystone
19:18
Polio-Impfkampagne im Gazastreifen abgeschlossen
Die Massenimpfung gegen Kinderlähmung im Gazastreifen ist nach Angaben Israels und des UN-Kinderhilfswerks Unicef nach gut zwei Monaten abgeschlossen worden. Insgesamt seien rund 1,1 Millionen Impfdosen in dem umkämpften Küstenstreifen verabreicht worden, teilte die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat mit. Damit hätten 556.774 Kinder je zwei Impfdosen erhalten, betonte Unicef. Die erste Runde der Impfungen hatte am 1. September begonnen, die notwendige zweite Dosis war ab Mitte Oktober verabreicht worden. Damit sei die für einen effektiven Schutz gegen eine Ausbreitung des Virus notwendige Impfrate von mehr als 90 Prozent der Kinder erreicht worden, teilte Cogat mit.
epa11694263 A health worker marks a child's finger after administering polio vaccines during a door-to-door vaccination campaign in Karachi, Pakistan, 31 October 2024. Pakistan has commenced a na ...
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Unicef verwies jedoch darauf, dass dies ein Durchschnittswert sei. Im nördlichen Gazastreifen, wo die Impfkampagne wegen der schweren Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas beeinträchtigt worden sei, betrage die Impfquote nur etwa 88 Prozent. Schätzungsweise 7.000 bis 10.000 Kinder seien in unzugänglichen Gebieten wie Dschabalija, Beit Lahia und Beit Hanun nach wie vor nicht geimpft und damit anfällig für das Poliovirus. Dies erhöhe auch das Risiko einer weiteren Verbreitung des Poliovirus im Gazastreifen und in Nachbarländern.

Die Impfungen waren von lokalen Gesundheitsbehörden, Unicef und dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA durchgeführt worden. Cogat betonte, sie habe zusammen mit der israelischen Armee logistische Unterstützung geleistet. Israel und die UN-Organisatoren vereinbarten für Impfungen in den verschiedenen Teilen des Gazastreifens jeweils kurze örtlich begrenzte humanitäre Feuerpausen. (sda/dpa)
18:39
UNRWA-Chef bittet UN-Vollversammlung um Unterstützung
Nach dem vom israelischen Parlament beschlossenen Arbeitsverbot gegen das Palästinenserhilfswerk UNRWA in Israel hat dessen Chef Philippe Lazzarini die Generalversammlung der Vereinten Nationen um Hilfe gebeten. «Im vergangenen Jahr war UNRWA ein Rettungsseil für die Menschen in Gaza», sagte Lazzarini vor dem Gremium in New York. «Es ist die einzige Säule, die in ihrem Leben noch steht.»

Der UNRWA-Chef bat die UN-Mitgliedstaaten, gegen eine Implementierung des israelischen Gesetzes zu arbeiten, die finanzielle Unterstützung des Hilfswerks beizubehalten und dessen Rolle bei jeglichem Plan für die Zukunft der Region einzubeziehen und festzuschreiben. (sda/dpa)
epa11634044 A screen shows Philippe Lazzarini, Commissioner General of the United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA), who presents his update on the situat ...
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18:13
Hisbollah-Chef: Haben Zehntausende Kämpfer und viele Waffen
Der Anführer der schiitisch-islamistischen Hisbollah, Naim Kassim, hat die Kampfkraft seiner Miliz betont und neue Drohungen gegen Israel gerichtet. «Wir haben Zehntausende Kämpfer. Natürlich sind sie jetzt an der Grenze», sagte Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede.

«Und wir haben Waffen, die uns für lange Zeit versorgen werden.» Er drohte: «Die Tage werden kommen, an denen Raketen auf Israel niederregnen.» Eine Niederlage werde die Miliz nicht hinnehmen.

Nach aktuellen US-Schätzungen hat die Hisbollah bis zu 50'000 bewaffnete Kämpfer, darunter Kämpfer in Vollzeit und Reservisten. Kassims Vorgänger Hassan Nasrallah hatte in vorigen Jahren erklärt, die Miliz habe 100'000 ausgebildete Kämpfer.

Wo Kassim sich aufhält, ist unklar. Seine jüngste Rede wurde offenbar vorab aufgezeichnet. (sda/dpa)
16:59
Genf spendet Geld an UNRWA und weitere Organisationen im Libanon
Der Kanton Genf unterstützt im Libanon und in den Nachbarländern tätige humanitäre Organisationen mit einer Nothilfe von vier Millionen Franken. Zu den Empfängern gehört auch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA).

Der Staatsrat ist der Ansicht, dass die UNRWA (United Nations Relief and Works Agency) «ein unverzichtbarer Partner» ist, der sich um die palästinensischen Flüchtlinge in der Region kümmert, wie Regierungspräsidentin Nathalie Fontanet am Mittwoch vor den Medien sagte.
epa11693849 People distribute bags of flour to Palestinians at a United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) aid distribution center in Khan Younis, southern ...
Bild: keystone
Genf finanziert die Hilfe im Libanon mit einem ausserordentlichen Kredit für 2024 und 2025. Die Unterstützung ziele darauf ab, der Zivilbevölkerung, insbesondere den vertriebenen Personen, Hilfe und Schutz zu bieten, hiess es. Durch die Finanzierung einiger der Hauptakteure der humanitären Unterstützung im Libanon hoffe der Kanton, eine koordinierte und ganzheitliche Hilfe zu fördern.

Den höchsten Betrag bekommt mit einer Million Franken das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Die UNRWA, das Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), Médecins sans frontières (MSF) sowie das Centre for Humanitarian Dialogue (HD) erhalten je 500'000 Franken vom Kanton Genf. (sda)
16:30
Medien: Schwerverletzte in Israel durch Hisbollah-Raketen
Bei neuen massiven Raketenangriffen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah sind im Norden Israels Medienberichten zufolge mehrere Menschen schwer verletzt worden.

Besonders betroffen sei der Ort Avivim in unmittelbarer Nähe zur faktischen Grenze zum Libanon, wie der israelische TV-Sender Kan weiter berichtete. Genauere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die Miliz teilte mit, sie habe mehrere Orte im Norden Israels beschossen.



Der Sender Kan veröffentlichte auf X ein Video, in dem mehrere Brände und grosse schwarze Rauchwolken über einem Ort zu sehen sind, bei dem es sich um Avivim handele. Nach Angaben der israelischen Armee wurden bis zum Nachmittag rund 120 Geschosse vom Libanon auf Israel abgefeuert. In zahlreichen Orten im Norden gab es Luftalarm. (sda/dpa)
15:31
Mutmasslicher Anschlag im Westjordanland – Täter erschossen
Ein Mann soll mit seinem Auto eine Bushaltestelle nahe einer israelischen Siedlung im besetzten Westjordanland nördlich von Ramallah gerammt haben. Das teilte die israelische Armee mit. Eine junge Frau und ein Jugendlicher wurden nach Angaben des dortigen Rettungsdienstes leicht verletzt.

Anschliessend sei der mutmassliche Attentäter aus seinem Fahrzeug gestiegen und habe versucht, Passanten mit einem Messer anzugreifen, teilte die Armee weiter mit. Der Mann sei erschossen worden. Zur Identität des Täters gab es zunächst keine Angaben. (sda/dpa
14:46
Zahl der Todesopfer nach Angriff im Libanon steigt auf 30
Nach einem israelischen Luftangriff in der küstennahen Stadt Bardscha im Libanon ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 30 gestiegen. Retter hätten zudem Leichenteile in Trümmern entdeckt, teilte der Zivilschutz mit.

Zudem seien drei Verletzte ins Spital gebracht worden. Bardscha liegt rund 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut – die meisten Einwohner sind sunnitische Muslime.
Auch an anderen Orten israelischer Angriffe, die sich laut Militär gegen die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz richten, zogen Retter Tote und Verletzte aus den Trümmern. Im Raum Tyrus seien mindestens 15 Leichen geborgen worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete.

Libanesische Medien berichteten auch von erneuten Angriffen in der Bekaa-Ebene im Osten sowie im Grenzgebiet zu Israel im Süden. In beiden Gegenden ist die Hisbollah-Miliz besonders stark vertreten. (sda/dpa)
Civil defense workers search for victims in the rubble of a destroyed building hit in an Israeli airstrike on Tuesday night, in Barja, Lebanon, Wednesday, Nov. 6, 2024. (AP Photo/Hassan Ammar)
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12:55
Israels Opposition fordert Protest gegen Minister-Entlassung
Nach der dramatischen Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant haben führende Oppositionspolitiker in seltener Einigkeit zu neuen Protesten im Land aufgerufen.

Die Bürger Israels müssten in den Streik treten, forderte Jair Golan, Vorsitzender der Demokraten, des Bündnisses zwischen der sozialdemokratischen Arbeitspartei und der linksliberalen Merez.

Mitten in einem Mehrfrontenkrieg hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den unbequemen Minister Galant entlassen. Netanjahu begründete die Entlassung mit einem zerrütteten Vertrauensverhältnis.

Die Opposition wirft ihm jedoch vor, er habe aus egoistischen politischen Erwägungen gehandelt und gefährde mit dem Schritt die Sicherheit Israels. Oppositionsführer Jair Lapid sagte, Netanjahu habe Galant entlassen, um die umstrittene Freistellung strengreligiöser Männer vom Wehrdienst durchsetzen zu können und damit den Erhalt seiner Koalition zu sichern.

Der Regierungschef habe «sich für die Drückeberger und nicht für die Wehrdienstleistenden entschieden», sagte Lapid. Auch die Oppositionspolitiker Benny Gantz und Avigdor Lieberman kritisierten Netanjahus Schritt scharf.

Galants Entlassung tritt am Donnerstagabend offiziell in Kraft. Er wird von Israel Katz abgelöst, der vorher Aussenminister war. (sda/dpa)
11:03
Libanon: Israelischer Spionageballon im Osten gesichtet
Erstmals seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz ist im Osten des Libanon nach dortigen Angaben ein israelischer Spionageballon gesichtet worden.

Der Ballon sei über Dörfer der Bekaa-Ebene geflogen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Auch eine israelische Drohne sei am Himmel zu sehen gewesen. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

Die Hisbollah hatte im Mai erklärt, einen israelischen Spionageballon im Süden des Landes abgeschossen zu haben. Die Miliz teilte mit, sie habe auch die Startvorrichtung zerstört und israelische Soldaten verletzt.

Israels Armee nutzt unter anderem Drohnen und Überwachungstürme im Grenzgebiet und teilweise auch Spionageballons. Im Januar hatte das Militär im Grenzgebiet zudem einen Zeppelin namens «Sky Dew» fliegen lassen, der mit Hilfe eines Radarsystems Gefahren in der Luft – etwa Raketen – erkennen kann. Die Hisbollah erklärte, auch diesen Zeppelin, der über Israel unterwegs war, mit einer Drohne getroffen zu haben. (sda/dpa)
11:02
Raketenalarm in Tel Aviv – Salve aus dem Libanon
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut eine Salve von Raketen auf die israelische Küstenmetropole Tel Aviv abgefeuert. Im Stadtzentrum heulten Warnsirenen, es waren mehrere Explosionen zu hören. Menschen eilten in Schutzräume.

Nach israelischen Militärangaben wurden rund zehn Geschosse vom Libanon aus abgefeuert. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, teilte die Armee mit. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.

Nach Angaben des israelischen TV-Senders Chadschot 13 schlugen Raketenteile in der Nähe des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv ein. Die Hisbollah teilte mit, sie habe die Militärbasis Zrifin südwestlich des Flughafens mit Raketen angegriffen.

Ausserdem schlug den Angaben zufolge ein grosses Raketenteil in einem geparkten Fahrzeug in der Nähe von Tel Aviv ein, zerschmetterte die Windschutzscheibe und blieb in dem Auto stecken. (sda/dpa)
20:21
WFP: 1,4 Millionen Menschen im Libanon von Krieg betroffen
Im Libanon ist dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) zufolge rund ein Viertel der Bevölkerung vom Krieg betroffen. Die aktuelle militärische Eskalation wirkt sich auf 1,4 der insgesamt sechs Millionen Einwohner des kleinen Mittelmeerlands aus, wie die Organisation mitteilte. Mehr als 834.000 Menschen seien zudem infolge der Kämpfe aus ihren Dörfern und Städten vertrieben worden. Die Interimsregierung des Libanons bezifferte die Zahl der Binnenvertriebenen jüngst auf 1,2 Millionen.

Bei einem Besuch einer Klinik machte der geschäftsführende Gesundheitsminister Firas Abiad auf das Leid der Kinder im Konflikt aufmerksam. Mit schweren Verbrennungen überlebte etwa die einjährige Ewana einen israelischen Angriff. «Seit einem Monat liegt sie mit Verbrennungen in ihrem Krankenhausbett. Sie beginnt sich zu erholen, aber es ist noch ein langer Weg bis zur Heilung», sagte ihre Mutter. (sda/dpa)
20:20
Gideon Saar wird neuer Aussenminister Israels
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den bisherigen Minister ohne Geschäftsbereich, Gideon Saar, zum neuen Aussenminister bestimmt. Sein Vorgänger im Amt, Israel Katz, soll den entlassenen Verteidigungsminister Joav Galant ersetzen.
FILE - Israeli Minister of Justice Gideon Saar arrives for the first weekly cabinet meeting of the new government in Jerusalem, Sunday, June 20, 2021. (Emmanuel Dunand/Pool Photo via AP, File)
Gideon  ...
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Die Ernennung von Katz zum neuen Vereidigungsminister kam überraschend. In Israel war lange davon ausgegangen worden, dass Saar der aussichtsreichste Anwärter auf dieses Amt sei. Er galt lange als parteiinterner Rivale Netanjahus in der rechtskonservativen Regierungspartei Likud.

2019 war er bei internen Wahlen für den Parteivorsitz gegen Netanjahu angetreten, hatte aber verloren. Im Jahr darauf verliess Saar die Likud-Partei und gründete seine eigene Partei. In der letzten Regierung unter den Netanjahu-Gegnern Naftali Bennett und Jair Lapid war Saar Justizminister. (sda/dpa)
19:14
Netanjahu feuert Verteidigungsminister Galant
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Verteidigungsminister Joav Galant entlassen. Er habe das Vertrauen in den Minister verloren, hiess es in einer Mitteilung aus dem Büro des Regierungschefs. Nachfolger solle der bisherige Aussenminister Israel Katz werden.
Israeli Defense Minister Yoav Galant attends a press conference in the Kirya military base in Tel Aviv, Israel, Saturday, Oct. 28, 2023. (Abir Sultan/Pool Photo via AP)
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«Obwohl in den ersten Monaten des Krieges Vertrauen herrschte und die Arbeit sehr fruchtbar war, ist dieses Vertrauen zwischen mir und dem Verteidigungsminister in den vergangenen Monaten leider zerbrochen», schrieb Netanjahu. Galant habe Entscheidungen getroffen und Erklärungen abgegeben, die den Entscheidungen des Kabinetts widersprochen hätten, fügte der Ministerpräsident hinzu. Die meisten Kabinettsmitglieder stimmten mit ihm überein.

Auch Galant äusserte sich. «Die Sicherheit des Staates Israel war immer meine Lebensaufgabe und wird es immer bleiben», betonte er. Netanjahu hatte Galant bereits im April vergangenen Jahres entlassen, weil dieser offen Kritik an der umstrittenen Justizreform geäussert hatte. Nach Massenprotesten machte Netanjahu damals die Entlassung jedoch wieder rückgängig.

Mitglieder der Opposition kritisierten die Entlassung. «Politik auf Kosten der nationalen Sicherheit», monierte der Vorsitzende der Nationalen Einheit, Benny Gantz, ehemaliges Mitglied von Netanjahus inzwischen aufgelöstem Kriegskabinett. Der rechtsgerichtete Polizeiminister Ben Gvir hingegen begrüsste die Entlassung. Mit Galant sei der Sieg im Krieg unmöglich. (sda/dpa)
17:58
Israels Militär: Hisbollah-Waffenlager in Syrien bombardiert
Israels Luftwaffe hat den zweiten Tag in Folge Ziele in Syrien angegriffen. Dabei bombardierte das Militär nach eigenen Angaben Waffenlager der mit dem Regime in Iran verbündeten Terrormiliz Hisbollah in der syrischen Stadt Kusseir, die sich nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zum Libanon befindet.

Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien bestätigte den Luftschlag auf ein Industriegebiet der Stadt. Schwere Explosionen seien zu hören gewesen. Dichte Rauchwolken stiegen in dem Gebiet auf. (sda/dpa)
17:50
Luftangriff und Gefechte im Libanon – ein Toter
Bei einem israelischen Luftangriff auf eine libanesische Küstenstadt ist Behördenangaben zufolge eine Person getötet worden. 20 weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete das Gesundheitsministerium des kleinen Mittelmeerlandes. Der Angriff ereignete sich demnach in Dschijeh rund 20 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut.

Laut der libanesischen Nachrichtenagentur NNA traf der Luftschlag eine Wohnung in einem Gebäude der Stadt. Augenzeugen berichteten von Rauchschwaden in der Gegend.

In anderen Landesteilen gingen die Kämpfe unterdessen weiter. Rund um das Dorf Rmeisch nahe der Demarkationslinie berichtete die libanesische Zeitung «L'Orient Le Jour» über schwere Kämpfe mit Raketenbeschuss und Maschinengewehrfeuer. (sda/dpa)
15:38
Bericht: Dutzende Orte im Libanon zerstört
Dutzende Orte im Libanon sind einem Bericht zufolge im Zuge der israelischen Offensive gegen die Hisbollah-Miliz schwer zerstört worden. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf eigene Quellen meldete, wurden in 37 Orten ganze Strassenzüge oder Viertel in Schutt und Asche gelegt.

Dabei sollen 40'000 Häuser und Wohnungen zerstört worden sein. Vor allem der Süden des Landes sei betroffen, hiess es in dem Bericht. Ein Politikexperte der Beiruter Denkfabrik «Information International» sagte der in London herausgegebenen Zeitung «Asharq Al-Awsat», in Grenznähe seien inzwischen 29 Orte komplett zerstört worden.

Das israelische Militär betont, es greife nur Gebäude an, die der Schiitenmiliz Hisbollah als Verstecke oder Waffenlager dienten.
Die humanitäre Lage im Libanon spitzt sich jedoch immer weiter zu. Über 800'000 Menschen mussten nach Angaben der Vereinten Nationen infolge der israelischen Angriffe aus ihren Häusern und Wohnungen fliehen.

Die UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon berichtete von schwerer Zerstörung in der Infrastruktur des Landes. Einige Strassen seien unpassierbar, hiess es in einer Mitteilung im Kurznachrichtendienst X. Die Blauhelme räumen demnach Schutt und reparieren Strassen, um die Versorgung ihrer Stützpunkte zu sichern. (sda/dpa)
14:00
WHO plant Evakuierung von 100 Patienten aus dem Gazastreifen
Im Gazastreifen steht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der erste medizinische Evakuierungstransport seit rund fünf Wochen bevor. Mehr als 100 Kriegsverletzte und chronisch Kranke sollen am Mittwoch aus dem umkämpften Küstenstreifen gebracht werden, wie die UN-Organisation mitteilte. Zunächst sollen die Patienten über den südlichen Grenzübergang Kerem Schalom und Israel nach Ägypten gelangen. Die meisten würden in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen, sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter in den Palästinensergebieten, in einer Videoschalte. Etwa 30 Personen würden nach Rumänien transportiert.

Seit der Schliessung des Grenzüberganges zwischen dem Gazastreifen und Ägypten in Rafah Anfang Mai seien nur 282 Patienten aus dem Gazastreifen gebracht worden, berichtete Peeperkorn. Zwischen 12'000 und 14'000 weitere Patienten, die unter anderem an Brandwunden, Wirbelsäulenverletzungen, Amputationen oder Krebserkrankungen leiden, müssten jedoch ebenfalls im Ausland behandelt werden, sagte er.

Statt vereinzelter Evakuierungen müssten ständige Transporte mit entsprechenden Sicherheitsgarantien eingerichtet werden, appellierte er an Israel. «Wir können so nicht weitermachen», sagte der WHO-Vertreter. (sda/dpa)
10:18
Israel schiesst Drohne nahe Festung Masada ab
Israels Luftwaffe hat nahe der symbolisch wichtigen Felsenfestung Masada am Toten Meer eine feindliche Drohne abgeschossen. Das teilten die israelischen Streitkräfte mit.

Demnach ertönten am Morgen Sirenen bei der viel besuchten archäologischen Stätte am Südwestufer des Toten Meers, nachdem eine Drohne aus östlicher Richtung in den israelischen Luftraum eingedrungen war.

Israelischen Medienberichten zufolge soll sie im Irak gestartet worden sein. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Mit dem Mullah-Regime verbündete Milizen im Irak führten in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Drohnenangriffe auf Israel aus.

Die Ruinen von Masada, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählen, sind ein wichtiges Zeugnis jüdischer Geschichte in der Region. Dort hatte sich nach dem niedergeschlagenen Aufstand gegen die römische Besatzung und der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 70 nach Christus die aufständische Gruppe der Zeloten verschanzt. Den römischen Legionären gelang es erst nach zweijähriger Belagerung, die auf einem Plateau gelegene Festung zu stürmen. Die Verteidiger, darunter Frauen und Kinder, hatten sich zu dem Zeitpunkt jedoch fast alle das Leben genommen. Masada gilt daher als Symbol jüdischer Widerstandskraft.

Ebenfalls Luftalarm gab es in der Umgebung der Grossstadt Haifa im Nordwesten Israels und in Galiläa. Dort seien mehrere aus dem Libanon kommende Geschosse abgefangen worden, teilte die israelische Armee mit. Auch eine weitere Drohne, die aus Syrien kam, sei abgefangen worden. Die mit dem Regime in Iran verbündete Schiitenmiliz Islamischer Widerstand im Irak bekannte sich zu mehreren Drohnenangriffen auf Haifa und den Norden Israels, sowie auf ein «bedeutendes Ziel» im Süden des Landes, womit Masada gemeint sein dürfte. (sda/dpa)
7:12
US-Regierung fordert mehr humanitäre Hilfe für Gaza
Derzeit laufen unter Vermittlung der USA Gespräche über ein Ende der Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah. Der scheidende US-Präsident Joe Biden würde gerne bald einen Erfolg im Ringen um eine Waffenruhe im Nahen Osten vermelden können. Israels Feinde müssen befürchten, dass sie es im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump in den USA mit einem Präsidenten zu tun bekämen, der der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Vergangenheit sehr wohlgesonnen war.

Angesichts der katastrophalen Lage nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen dringt US-Aussenminister Antony Blinken auf mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in dem von Israel abgeriegelten und weitgehend zerstörten Küstengebiet. Die Menschen bräuchten zusätzliche Nahrungsmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs, sagte Blinken nach Angaben des US-Aussenministeriums bei einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Er habe zudem betont, wie wichtig es sei, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, alle aus Israel entführten Geiseln nach Hause zu bringen und der palästinensischen Bevölkerung zu ermöglichen, ihr Leben wieder aufzubauen.

Blinken sprach auch mit dem ägyptischen Aussenminister Badr Abdelatty über die Lage im Nahen Osten. Die Hamas weigere sich nach wie vor, auch nur eine begrenzte Anzahl von Geiseln freizulassen, um im Gegenzug eine Waffenruhe und Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu erreichen, sagte Blinken nach Angaben seines Sprechers.

Laut der israelischen Zeitung «The Times of Israel» hatte Ägypten zuletzt einen Vorschlag unterbreitet, nach dem die Hamas vier israelische Geiseln im Austausch gegen rund 100 palästinensische Häftlinge freilassen sollte. Während einer zunächst 48-stündigen Waffenruhe sollte demnach über eine längerfristige Waffenruhe verhandelt werden. Bei den seit Monaten immer wieder unterbrochenen Gesprächen schien es zuletzt allerdings keine signifikanten Fortschritte zu geben.
epa11694818 US Secretary of State Antony Blinken speaks during a press conference with US secretary of defense, South Korean foreign minister and South Korean defense minister at the State Department, ...
Bild: keystone

(red)

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Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
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7. Oktober
Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas.
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schille
24.09.2024 11:18registriert Februar 2014
Cool, China spricht sich für eine Zweistaatenlösung aus! Gilt das dann auch für Taiwan und Tibet? Oder misst China hier mit zweierlei Mass?
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Old and fragile
24.09.2024 21:34registriert Juli 2024
China unterdrückt die Uiguren und sorgt sich um die arabischen Brüder.
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raab23@gmail.com
24.09.2024 19:07registriert Mai 2022
Ja ja Erdogan der pseudo-schutzheilige aller Muslime... Wie im Osmanischen Reich!
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Dass Donald Trump und Elon Musk «Best Buddies» sind, ist nichts Neues. Der Tech-Milliardär unterstützte Trump nicht nur finanziell im Wahlkampf, sondern stand ihm auch bei grossen Veranstaltungen zur Seite. Darüber hinaus verloste er bis zur Wahl jeden Tag eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in stark umkämpften Bundesstaaten der USA. In der letzten Zeit verbrachten die beiden immer wieder Zeit miteinander. Auch die Wahlnacht verbrachten sie gemeinsam in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida.

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