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Nahost-Ticker: Zehntausende protestieren in Tel Aviv

Zehntausende protestieren in Tel Aviv +++ Hamas wirft Israel Kriegsverbrechen vor

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
09.08.2025, 21:0309.08.2025, 21:03
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21:01
Zehntausende protestieren in Tel Aviv gegen den Gaza-Krieg
Zehntausende Menschen haben in Tel Aviv Medienberichten zufolge gegen die von der israelischen Führung geplante Ausweitung des Gaza-Kriegs demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte das Forum der Angehörigen jener Geiseln, die die islamistische Hamas in den Gazastreifen verschleppt hat. Die Geiselfamilien fürchten um das Leben ihrer Liebsten, sollte das Militär die Pläne umsetzen.

«Mein Jossi wurde wegen der Intensität der Kämpfe getötet», rief Nira Scharabi, die Witwe der ums Leben gekommenen Geisel Jossi Scharabi einem Bericht der Zeitung «Haaretz» zufolge in die Menge. Ihn habe eine israelische Rakete am Ort seiner Gefangenschaft getötet. «Die Entscheidung des Sicherheitskabinetts, einen Militäreinsatz zur Einnahme des (ganzen) Gazastreifens zu starten, bringt das Leben der Geiseln wissentlich in Gefahr.» (sda/dpa)

19:32
Hamas wirft Israel Kriegsverbrechen vor
Die islamistische Hamas im Gazastreifen wirft Israel angesichts neuer Pläne, die Stadt Gaza militärisch einzunehmen, die Begehung eines «veritablen Kriegsverbrechens» vor. Das Vorhaben sei «Teil der anhaltenden israelischen Politik des Genozids und der Zwangsvertreibung» und füge sich in die «brutale Praxis der ethnischen Säuberung unseres palästinensischen Volkes» ein, schrieb die Organisation in einer Erklärung.

Wie die Hamas mitteilte, ist den Politikern der Regierung Netanjahu das Schicksal der Geiseln gleichgültig. «Sie wissen, dass die Ausweitung der Aggression bedeutet, sie zu opfern.» Die Entscheidung erkläre im Nachhinein, warum sich Israel kurz vor dem Erreichen einer Einigung aus den indirekten Verhandlungen zurückgezogen habe, bei denen es um eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen gegangen war.

Die Hamas sei weiterhin zu einer Verhandlungslösung bereit, hiess es. Dies schliesse auch ein umfassendes Abkommen ein, das auf die Freilassung aller Geiseln und die Beendigung des Kriegs in einem Zug abziele. Netanjahu hatte bislang nur ein stufenweises Abkommen mit der Freilassung eines Teils der Geiseln und der Option auf eine Weiterführung des Kriegs angestrebt. Die Hamas lehnte letzteres ab und verlangte Garantien für eine Beendigung des Kriegs. (sda/dpa)
19:28
EU-Ratspräsident fordert Konsequenzen
Israels Entscheidung für eine Ausweitung des Gaza-Kriegs muss nach Ansicht von EU-Ratspräsident António Costa Konsequenzen für die gemeinsamen Beziehungen haben. Eine solche Operation untergrabe unter anderem grundlegende Prinzipien des Völkerrechts und universelle Werte.

«Ich fordere die israelische Regierung dringend auf, ihre Entscheidung, Gaza-Stadt zu übernehmen, zu überdenken», teilte Costa mit. «Eine solche Entscheidung muss Konsequenzen für die Beziehungen zwischen der EU und Israel haben.» Darüber müssten nun die EU-Staaten entscheiden.

Die EU habe stets den barbarischen Anschlag vom 7. Oktober verurteilt und die bedingungslose Freilassung aller Geiseln gefordert, schrieb Costa. Zudem betonte er, dass die Lage in Gaza dramatisch sei und sich durch die Entscheidung der israelischen Regierung weiter verschlechtern werde. Es brauche ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe. (sda/dpa)


18:27
Netanjahu: Deutschland belohnt Hamas-Terrorismus
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Deutschland vorgeworfen, mit dem Beschluss für einen teilweisen Waffenexportstopp die islamistische Hamas zu belohnen. Er habe seine Enttäuschung in einem Gespräch mit Bundeskanzler Friedrich Merz ausgedrückt, teilte sein Büro mit.

«Anstatt den gerechten Krieg Israels gegen die Hamas zu unterstützen, die den schrecklichsten Angriff auf das jüdische Volk seit dem Holocaust verübt hat, belohnt Deutschland den Terrorismus der Hamas durch ein Waffenembargo für Israel», hiess es in der Mitteilung. Netanjahu sagte demnach, Israels Ziel sei nicht die Übernahme des Gazastreifens, sondern die Befreiung des Gazastreifens von der Hamas und die Ermöglichung einer friedlichen Regierung dort. (sda/dpa)

15:57
Israels Armee weitet Planungen für Vorgehen in Gaza aus
Die israelischen Streitkräfte verstärken nach eigener Darstellung ihre Planungen für das Vorgehen im Gazastreifen.

Armeechef Ejal Zamir habe bei einer Lagebesprechung angekündigt, dass das Militär in den kommenden Tagen seine operativen Planungen ausweiten werde, teilte die Armee in ihrem Telegram-Kanal mit. So sollten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas freikommen und die Herrschaft der Hamas niedergerungen werden könne.

«Die Diskussion konzentrierte sich auf die gegenwärtige operative Situation und darauf, Pläne für die Fortsetzung der Bodenoffensive im Gazastreifen zu formulieren und vorzubereiten», hiess es.

Das israelische Sicherheitskabinett unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am frühen Morgen beschlossen, dass das Militär die Stadt Gaza einnehmen soll - womöglich mit dem Ziel, die Kontrolle über das gesamte Küstengebiet zu übernehmen. Israel kontrolliert gegenwärtig nach Medienberichten rund drei Viertel des weitgehend zerstörten Küstenstreifens, in dem insgesamt etwa zwei Millionen Palästinenser leben.

Armeechef Zamir hatte sich zuletzt laut Medienberichten gegen ein Einrücken in die bislang nicht vom israelischen Militär kontrollierten Gebiete ausgesprochen.

Das israelische Militär hat unter anderem Bedenken, dass dadurch israelische Geiseln gefährdet werden könnten. Nach israelischer Einschätzung befinden sich derzeit noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen etwa 20 noch am Leben sein sollen. Zumindest einige von ihnen werden auch in der Stadt Gaza vermutet. Zamir ist als Armeechef an den Beschluss des Sicherheitskabinetts gebunden. (sda/dpa)
14:57
Von der Leyen: Israel muss Entscheidung überdenken
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert Israel auf, eine weitere militärische Eskalation im Gazastreifen zu hinterfragen.

«Die Entscheidung der israelischen Regierung, ihre Militäroperation im Gazastreifen weiter auszuweiten, muss überdacht werden», schrieb sie auf der Plattform X.



Humanitäre Hilfe müsse sofort und ungehindert Zugang zum Gazastreifen erhalten, forderte von der Leyen weiter. Gleichzeitig müssten alle Geiseln freigelassen werden, die unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten würden. «Es braucht jetzt einen Waffenstillstand.» (sda/dpa)
13:38
UN-Sprecherin: Eskalation bedroht Palästinenser und Geiseln
Auch die Vereinten Nationen warnen vor einer weiteren militärischen Eskalation im Gazastreifen.

Eine UN-Sprecherin reagierte in Genf auf den Entschluss des israelischen Sicherheitskabinetts, die Stadt Gaza einzunehmen. «Es ist klar, dass dies katastrophale Folgen für Millionen Palästinenser haben und das Leben der verbliebenen Geiseln in Gaza weiter gefährden könnte», sagte Sprecherin Alessandra Vellucci.

Jede Entscheidung zur Ausweitung der israelischen Militäroperationen sei «äusserst alarmierend», sagte sie in einer Pressekonferenz auf eine Journalistenfrage. Leid und Hunger würden dadurch zunehmen und humanitäre Hilfe erschwert werden, erklärte Vellucci. (sda/dpa)
13:05
Geisel-Angehörige: Verschärfte Offensive «Todesurteil»
Angehörige israelischer Geiseln haben die vom Sicherheitskabinett beschlossene Ausweitung des Kriegs im Gazastreifen als «Todesurteil» für die noch immer festgehaltenen Geiseln bezeichnet.

Die Entscheidung der politischen Führung sei eine offizielle Erklärung, die Geiseln aufzugeben, und führe diese - und auch israelische Soldaten - in eine «kolossale Katastrophe», erklärte das Forum der Geisel-Angehörigen. Nach israelischer Einschätzung befinden sich noch 50 Geiseln in Gaza, davon sollen 20 noch am Leben sein. (sda/dpa)
10:41
Starmer warnt vor weiterer Eskalation im Gazastreifen
Der britische Premierminister Keir Starmer fürchtet nach der von Israel beschlossenen Einnahme der Stadt Gaza eine weitere Eskalation des Konflikts. «Diese Massnahme wird weder zur Beendigung des Konflikts noch zur Freilassung der Geiseln beitragen.

Sie wird nur zu weiterem Blutvergiessen führen»
, sagte Starmer in einer Mitteilung. Israels Regierung müsse ihre Entscheidung sofort überdenken, forderte er.



Die humanitäre Krise in der Region verschärfe sich jeden Tag. «Was wir brauchen, ist ein Waffenstillstand, eine Zunahme humanitärer Hilfe, die Freilassung aller Geiseln durch die Hamas und eine Verhandlungslösung», sagte Starmer. Die Hamas könne keine Rolle in der Zukunft des Gazastreifens spielen. Beide Seiten müssten endlich vom «Weg der Zerstörung» abweichen und «in gutem Glauben» an Verhandlungen teilnehmen. (sda/dpa)
8:42
Israels Opposition: Entscheidung des Kabinetts ist «Katastrophe»


Israels Oppositionsführer Jair Lapid hat die vom Sicherheitskabinett beschlossene Einnahme der Stadt Gaza als «Katastrophe» bezeichnet, die «zu vielen weiteren Katastrophen führen wird». Die geplante Eroberung der grössten Stadt des Gazastreifens werde zum Tod der Geiseln sowie der Tötung vieler israelischer Soldaten führen, schrieb Lapid auf der Plattform X.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe sich entgegen den Einwänden der Armeeführung von seinen rechtsextremen Koalitionspartnern Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich treiben lassen, erklärte Lapid weiter. Die beiden ultrarechten Minister sind Verfechter der Idee, den Gazastreifen vollständig einzunehmen und die rund zwei Millionen dort lebenden Palästinenser zu vertreiben. (sda/dpa)
4:33
Israel will die Stadt Gaza einnehmen
Israels Führung will die Stadt Gaza einnehmen und die islamistische Hamas entwaffnen. Das Sicherheitskabinett habe einen entsprechenden Militäreinsatz gebilligt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. (sda/dpa)
21:45
UN gegen jede Eskalation im Gazastreifen
Die Vereinten Nationen sehen eine mögliche Ausweitung der israelischen Offensive im Gazastreifen als falschen Schritt. «Wir stehen entschieden gegen jede Eskalation des Konflikts», sagte UN-Sprecher Farhan Haq in New York. Der Krieg sei bereits extrem verheerend und habe mehr als 60'000 Opfer gekostet. «Es droht enormes humanitäres Leid», so Haq weiter. Die Zahl der Todesopfer durch Verhungern könnte weiter steigen.

In Israel tagt seit dem Nachmittag das Sicherheitskabinett zum weiteren Vorgehen. (sda/dpa)
21:44
Hamas: Israel wird für Ausweitung der Kämpfe «hohen Preis» zahlen
Die islamistische Hamas hat Israel im Falle einer Ausweitung der Kämpfe im Gazastreifen und einer vorübergehenden Kontrolle des Gebiets mit Konsequenzen gedroht. Die israelische Armee werde dafür einen «hohen Preis» zahlen, hiess es in einer Stellungnahme der Terrororganisation. Details nannte die Hamas nicht. Sie erklärte, der Gazastreifen sei «immun gegen Besatzung und Vormundschaft von aussen».

Die Hamas warf der israelischen Führung vor, die noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu opfern. Nach israelischer Einschätzung befinden sich derzeit noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Extremistengruppen, von denen etwa 20 noch am Leben sein sollen.

Zuvor hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Interview des US-Senders Fox News erklärt, die volle Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen zu wollen. Israel wolle das Gebiet allerdings nicht dauerhaft besetzen, sondern es von der Hamas befreien, um es schliesslich an andere Kräfte zu übergeben. Dies müssten nach Netanjahus Angaben Kräfte sein, die nicht wie die islamistische Terrororganisation Hamas zur Vernichtung Israels aufrufen.

Das israelische Sicherheitskabinett tagt Medienberichten zufolge derweil seit dem späten Nachmittag, um über einen Plan zur Einnahme des gesamten Gazastreifens zu entscheiden.

Die Armeeführung und die Opposition warnen allerdings vor einem solchen Schritt. Die Eroberung von Gebieten, die Israel bisher nicht eingenommen hat, könnte für die Armee verlustreich sein und das Leben der Geiseln gefährden, zitierten israelische Medien Beamte. (sda/dpa)
20:21
Libanon: Mehrere Tote nach israelischem Angriff
Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Zehn weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den Masnaa-Grenzübergang nach Syrien im Osten des Landes verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe. Das israelische Militär greift nach eigenen Angaben dennoch weiter Ziele und Stellungen der Hisbollah-Miliz in verschiedenen Gegenden des Nachbarlandes an. Dabei kommt es immer wieder zu Toten und Verletzten. (sda/dpa)
20:20
Proteste in Israel gegen Ausweitung der Kämpfe in Gaza
Zahlreiche Menschen haben in Jerusalem und Tel Aviv sowie weiteren israelischen Städten gegen eine von der Regierung geplante Ausweitung der Kämpfe im Gazastreifen demonstriert. In Jerusalem versammelten sich Demonstranten vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Sie forderten ein Abkommen, in dessen Zuge die noch immer festgehaltenen Geiseln freigelassen werden sollen.

Die Mutter einer Geisel sagte einem Bericht des Portals «ynet» zufolge: «Die Regierung muss ein umfassendes Abkommen auf den Tisch legen, das alle 50 Geiseln nach Hause bringt, um den Krieg im Austausch für die letzte Geisel zu beenden.» Eine andere Demonstrantin sagte: «Eine Ausweitung der Kämpfe ist eine tödliche Gefahr - schaut uns in die Augen, wenn ihr die Geiseln opfert.»

Auch in der Küstenmetropole Tel Aviv versammelten sich zahlreiche Menschen. Vor dem Sitz der Netanjahu-Partei Likud entzündeten Demonstranten ein grosses Lagerfeuer. Sie forderten ebenfalls ein Abkommen zur Beendigung des seit fast zwei Jahren andauernden Gaza-Kriegs. Sie skandierten einem Bericht der «Times of Israel» zufolge «Alle - jetzt!». Die Demonstranten spielten damit auf die Forderung nach einer sofortigen Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen an. (sda/dpa)

17:55
Netanjahu: Israel will volle Kontrolle über den Gazastreifen
Israel will Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zufolge die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen übernehmen. «Das ist unsere Absicht», sagte der Regierungschef dem US-Sender Fox News auf eine entsprechende Frage. In einem von dem Sender vorab veröffentlichten Ausschnitt des Interviews betonte Netanjahu, Israel wolle das Gebiet nicht dauerhaft besetzen, sondern es von der Hamas befreien, um es schliesslich an andere Kräfte zu übergeben. Dies müssten Kräfte sein, die nicht wie die islamistische Terrororganisation Hamas zur Vernichtung Israels aufriefen.

Israel kontrolliert gegenwärtig nach Medienberichten rund drei Viertel des weitgehend zerstörten Küstenstreifens, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben.

Am Abend kommt das israelische Sicherheitskabinett zusammen, um über eine Ausweitung der Kämpfe im Gazastreifen zu entscheiden. Zuvor berichteten Medien, Netanjahu neige angesichts der festgefahrenen Verhandlungen mit der Hamas über eine Waffenruhe zu einer Einnahme des Gebiets. (sda/dpa)

16:51
Israels Luftwaffe fängt aus Gazastreifen abgefeuerte Rakete ab
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach israelischen Angaben eine Rakete auf Israel abgefeuert. Das Geschoss sei von der Luftwaffe abgefangen worden, teilte das israelische Militär mit. Zuvor habe es rund um den Grenzort Nir Am Raketenalarm gegeben. Der Angriff sei aus dem nördlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp zwei Jahren wurden Tausende Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert. Zuletzt kam es allerdings nur noch selten zu solchen Attacken. (sda/dpa)
15:17
Hamas-Tunnel im Gebiet der Stadt Gaza zerstört
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Tunnel der islamistischen Hamas im Gebiet der Stadt Gaza grossteils zerstört. Soldaten hätten den etwa einen Kilometer langen unterirdischen Tunnel in den Altstadtvierteln Daradsch und Tuffah entdeckt und anschliessend grosse Teile der Schächte zerstört, teilte das Militär mit.

Weiter hiess es von der Armee, die Truppen hätten bei dem Einsatz in dem Gebiet Dutzende Terroristen getötet. Dabei seien zudem Waffen, darunter Pistolen und Munition, gefunden worden. Auf einem Friedhof fanden Soldaten nach Armeeangaben eine Raketenabschussrampe. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das israelische Sicherheitskabinett soll Medienberichten zufolge am Abend über eine Ausweitung der Kämpfe im Gazastreifen inklusive der Einnahme des gesamten Küstengebiets entscheiden. Im Rahmen eines solchen Planes müsste das Militär unter anderem in die Stadt Gaza vordringen und das Gebiet erobern. Die Armeeführung warnt allerdings vor einem solchen Schritt - er könnte für die Armee verlustreich sein und das Leben der verbliebenen Geiseln gefährden. (sda/dpa)
11:15
Gaza-Einnahme könnte ein halbes Jahr dauern
Eine Einnahme des gesamten Gazastreifens durch die israelische Armee könnte nach Medienberichten rund ein halbes Jahr dauern. Israelische Medien berichteten, dies seien Schätzungen vor einer möglichen Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts über einen entsprechenden Plan am Abend.

Israel kontrolliert gegenwärtig nach Medienberichten rund drei Viertel des weitgehend zerstörten Küstenstreifens, in dem rund zwei Millionen Menschen leben. Nachdem Verhandlungen um eine neue Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas gescheitert waren, soll Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zur vollständigen Einnahme des Gazastreifens neigen.

Die Armeeführung und die Opposition warnen allerdings vor einem solchen Schritt. Eine Eroberung der Stadt Gaza sowie der Flüchtlingsviertel im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens könnte für die Armee verlustreich sein, das Leben der Geiseln gefährden sowie die verzweifelte Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung weiter verschlimmern.

Generalstabschef Ejal Zamir spricht sich Berichten zufolge dafür aus, verbliebene Viertel der Gebiete im Gazastreifen stattdessen mit einer Blockade zu belegen und mit Razzien und Luftangriffen gegen die verbliebenen Kämpfer der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad vorzugehen.

Ob es am Abend eine abschliessende Entscheidung in der Frage gibt, ist noch unklar. Ausserdem ist noch offen, ob auf eine vollständige Einnahme des Gazastreifens auch eine Umsetzung der Forderungen ultrarechter Minister in Israel folgen würde, die eine Wiederbesiedlung des Gebiets und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung anstreben. (sda/dpa)
7:10
Israel greift mehrere Ziele im Libanon an
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Ziele der Hisbollah im Libanon angegriffen. Dazu gehörten verschiedene Stellungen der vom Iran unterstützten Miliz - unter anderem Waffenlager und Raketenabschussrampen sowie Einrichtungen zur Lagerung technischer Ausrüstung, wie das Militär am Abend mitteilte. Libanesische Medien berichteten zuvor von israelischen Luftangriffen im Süden des Landes.

Eigentlich gilt seit Ende November vergangenen Jahres eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Israel fordert eine vollständige Entwaffnung der Miliz. Das israelische Militär greift daher nahezu täglich weiter Stellungen der Schiitenorganisation in verschiedenen Gegenden des Nachbarlandes an - dabei kommt es immer wieder zu Toten und Verletzten.

Die libanesische Armee wurde in dieser Woche damit beauftragt, einen Plan zur Entwaffnung der Hisbollah auszuarbeiten. Bis zum Jahresende sollen alle Waffen im Land unter staatliche Kontrolle gestellt werden. Die Hisbollah hat wiederholt betont, dass sie sich nicht auf einen solchen Zeitplan einlassen wolle. Israels Militär müsse zunächst seine Angriffe einstellen und seine Truppen von den fünf verbleibenden Posten im Südlibanon abziehen.

Beobachter gehen zu diesem Zeitpunkt nicht davon aus, dass die Hisbollah zeitnah ihre Waffen ablegt. Es wird befürchtet, dass die Debatte jedoch zu einer innenpolitischen Krise führen könnte. Die Hisbollah bleibt trotz der Schwächung durch den Krieg mit Israel weiter eine starke politische Kraft im Land. Am Donnerstag soll in einer weiteren Kabinettssitzung über weitere Details zum Stand der Waffen ausser staatlicher Kontrolle gesprochen werden. (sda/dpa)
12:02
Bericht: 20 Tote bei Umsturz von Lastwagen mit Hilfsgütern in Gaza
Mindestens 20 Menschen sind einem Medienbericht zufolge getötet worden, als ein mit Hilfsgütern beladener Lastwagen auf eine Menge im Gazastreifen stürzte.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete unter Berufung auf medizinische Kreise, bei dem Vorfall im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens seien ausserdem Dutzende Menschen verletzt worden. Details zu dem Vorfall - ob es ein Unfall war oder Hilfesuchende den Lkw umgestürzt haben - blieben unklar.

Zahlreiche hungernde Zivilisten hätten sich versammelt, um humanitäre Hilfe zu erhalten, hiess es in dem Bericht. Der Lastwagen sei von der israelischen Armee auf eine unsichere Route gezwungen worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Fahrzeug habe sich überschlagen und sei in die Menge gestürzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Juni hat Israel in einem Grossangriff auf Iran Infrastruktur zerstört und hochrangige Mitglieder des Mullah-Regimes getötet. Iran reagierte mit massivem Raketenbeschuss Israels und griff auch mit Drohnen an. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • Die USA griffen in den Krieg ein und attackierten drei iranische Atomanlagen. Der Angriff galt dem iranischen Atomprogramm, das dadurch einen wohl deutlichen Rückschlag erlitt.
  • Irans Streitkräfte reagierten mit einer symbolischen Vergeltungsaktion und schossen Raketen auf einen grossen US-Stützpunkt in Katar. Allerdings warnte das iranische Militär die USA vor, weshalb es zu keinen Todesopfern und nur geringen Schäden kam.
  • US-Präsident Trump drängte danach auf Frieden. Nach Tagen der Unsicherheit trat eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran in Kraft – bislang hält sie.
  • Dennoch bleibt die Lage im Nahen und Mittleren Osten angespannt. Israel greift ununterbrochen in Gaza an, die internationale Kritik nimmt zu. Zudem kam es auch in Syrien zu Konflikten, wo sich Regierungstruppen, drusische Milizen und Beduinen Gefechte lieferten.
Video: watson/sabethvela
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