16.06.2016, 13:5216.06.2016, 14:03
Die Anzahl der Asylbewerber in den EU-Staaten ist Anfang des Jahres deutlich zurückgegangen. Von Januar bis März beantragten rund 287'000 Asylsuchende erstmals Schutz in Europa, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte.
Im letzten Quartal 2015 waren es noch 426'000 Asylbewerber gewesen. Die mit Abstand meisten Antragsteller - rund 102'000 - kamen aus dem Kriegsland Syrien. Sie bildeten in sieben EU-Staaten die grösste Gruppe von Asylsuchenden. Allein in Deutschland stellten 88'500 Syrer einen Antrag. An zweiter und dritter Stelle standen EU-weit Asylbewerber aus dem Irak und Afghanistan.
«Humans of Idomeni»: 18 Botschaften aus dem schlimmsten Flüchtlingslager Europas
1 / 20
«Humans of Idomeni»: 18 Botschaften aus dem schlimmsten Flüchtlingslager Europas
«Wie lange wollt ihr noch diskutieren?», fragt dieser Syrer mit seinen Töchtern im Flüchtlingslager in Idomeni.
quelle: watson/rafaela roth / watson/rafaela roth
Die meisten Anträge wurden in Deutschland gestellt (175'000). Darauf folgten Italien (22'300 Asylanträge), Frankreich (18'000) und Österreich (13'900). Bezogen auf die Einwohnerzahl lag Österreich mit 1619 erstmaligen Bewerbern je eine Million Einwohner auf dem zweiten Platz. Deutschland lag hier mit 2155 Anträgen je eine Million Einwohner ebenfalls vorn. (sda/dpa)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die fehlende Reformfähigkeit Frankreichs verunsichert die Investoren und bringt auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Verlegenheit. Es kommt zu einem Novum am Finanzmarkt.
Am Tag nach dem erwarteten Sturz der Regierung von François Bayrou sind die Renditen zehnjähriger Anleihen des französischen Staates zwar nur noch geringfügig weiter angestiegen. Aber zum ersten Mal seitdem die europäische Währungsunion geschaffen wurde, verlangen die Anleger für ein zehnjähriges Darlehen in Frankreich einen höheren Zins als in Italien. 3,48 Prozent versus 3,47 Prozent: die am Dienstagmorgen um 09:30 Uhr an den Kapitalmärkten festgestellte Differenz ist zwar minimal, dafür aber voller Symbolik. Italien, das Land, das sich schon mächtig anstrengen musste, um die Beitrittskriterien zur Währungsunion zu erfüllen, gilt seit Jahrzehnten als Schuldnerin mit erhöhtem Risiko.