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Französischer Rockmusiker Johnny Hallyday ist tot

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Rock-Legende Hallyday ist 74-jährig gestorben.Bild: AP/AP

Französische Rock-Legende Johnny Hallyday ist tot

06.12.2017, 03:0406.12.2017, 06:36
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Er füllte ganze Stadien und gehörte zu Frankreichs Musikikonen: Nun ist der Rocksänger Johnny Hallyday, den seine Fans nur bei seinem Vornamen nannten, im Alter von 74 Jahren in der Nacht zum Mittwoch gestorben.

Hallyday hat in seiner über 50-jährigen Karriere so viel Goldene und Silberne Schallplatten bekommen wie kaum einer seiner Landsleute. Der Nachwelt hinterlässt er mehr als 100 Millionen Tonträger und Ohrwürmer wie «Ma gueule», und «Oh, ma jolie Sarah».

Que je t'aime – einer seiner grössten Hits

Der 74-jährige starb an den Folgen einer Krebserkrankung, wie die Agentur AFP unter Berufung auf eine Mitteilung seiner Frau Laeticia berichtete. «Johnny Hallyday ist gegangen. Ich schreibe diese Worte ohne sie zu glauben», hiess es darin. Hallyday hat in den 60er-Jahren den Rock 'n' Roll nach Frankreich gebracht. Dabei hat er ihn auf eine sehr persönliche Weise interpretiert und ihn im Laufe seiner Karriere mit Country, Hip-Hop und Techno unterlegt.

Macron: «In jedem von uns steckt Hallyday»
In einer ersten Reaktion äusserte sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betrübt über das Ableben des Musikstars. In einer noch in der Nacht verbreiteten Erklärung wies Macron darauf hin, dass «in jedem von uns etwas von Hallyday» stecke. «Von Johnny Hallyday werden wir weder den Namen, noch die Schnauze oder die Stimme vergessen», heisst es. «Er hat einen Teil von Amerika in unser nationales Pantheon gebracht.» (sda)

Unverkennbare Reibeisenstimme

Mit seiner Reibeisenstimme hat er sich ein Vermögen ersungen. «In Frankreich ist Hallyday unerreichbar», erklärte auch der Frontmann der britischen Rockgruppe The Rolling Stones, Mick Jagger. Der Sänger, mit bürgerlichem Namen Jean-Philippe Smet, wurde als Sohn eines belgischen Schauspielers, Sängers und Tänzers in Paris geboren, der die Familie verliess, als er noch ein Kleinkind war. Weil die Mutter arbeitete, wuchs er bei ihrer Schwester auf, die mit ihren Töchtern und dem knapp einjährigen Johnny ab 1944 als «The Hallydays» auf Tanztournee ging.

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Der Rocker in seinem Element.Bild: EPA/EFE

Schauspieler mit Skandalen

Als Vorbilder dienten Hallyday der US-amerikanische Rock 'n' Roll und Elvis Presley, der stets sein Idol blieb. So wie Elvis leistete auch er seinen Wehrdienst in Deutschland und nahm dort einige seiner erfolgreichsten Rock-'n'-Roll-Platten auf, darunter «Ja, der Elefant» und «Mein Leben fängt erst richtig an». Parallel zu seiner Karriere als Musiker baute Hallyday an seiner Schauspielerlaufbahn. Er drehte unter anderem mit Jean-Luc Godard, Costa-Gavras, Patrice Leconte und Claude Lelouch. Im deutschen Fernsehen war der Franzose auch in dem Krimi «David Lansky» zu sehen. Drogen, Steuerflucht, mehrere Scheidungen, Alkohol, und Vorwurf von Vergewaltigung: Hallyday hat nicht immer für positive Schlagzeilen gesorgt. Seiner Beliebtheit haben sie jedoch nie geschadet, denn Hallyday verkörperte den Traum von Freiheit und den Erfolg des kleinen Mannes

Er galt bis zuletzt als einer der grössten Stars im französischen Showbusiness. (sda/afp)

Es hätte ein Gespräch über sein neues Album werden sollen...

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