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Da lacht sich Kim ins Fäustchen – Trump muss Heli-Flug an Nordkorea-Grenze abbrechen

President Donald Trump's Chief of Staff John Kelly, at center, checks his watch as administration staff try to wait out a bad weather call at U.S. Army Garrison Yongsan, Seoul, South Korea, Wedne ...
Frust für Trump: Der Präsidenten-Heli musste nach Seoul zurückkehren. Bild: AP/AP

Da lacht sich Kim ins Fäustchen – Trump muss Heli-Flug zu Nordkorea-Grenze abbrechen

08.11.2017, 01:4108.11.2017, 08:43
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US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch einen überraschenden Besuch in der demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen Süd- und Nordkorea vor seinem Eintreffen abgebrochen. Das Weisse Haus gab als Grund schlechtes Wetter an.

Zum Zeitpunkt des Fluges habe dichter Nebel geherrscht. Trumps Hubschrauber kehrte laut mitreisenden Reportern am frühen Morgen um. Der Präsident habe eine Stunde auf besseres Wetter gehofft, dann kehrte seine Kolonne nach Seoul zurück.

«Ich denke, dass er sehr enttäuscht ist», sagte Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders. In seinem ersten Tweet des Tages ging Trump nicht auf den misslungenen Flug in die DMZ ein.

Am Dienstag, dem ersten Tag seines Besuchs in Südkorea, hatte sich Trump überraschend zurückhaltend zur Nordkoreakrise geäussert und Pjöngjang zu Verhandlungen aufgefordert. Der Flug in die DMZ sei aus Sicherheitsgründen geheimgehalten worden, hiess es. Trump hatte am Dienstagabend gesagt, der Mittwoch werde aus vielen Gründen aufregend, man werde schon sehen. Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders sagte, Südkoreas Staatschef Moon Jae In habe ebenfalls zur entmilitarisierten Zone kommen wollen.

Presidential helicopters are grounded as President Donald Trump returned to U.S. Army Garrison Yongsan, Seoul, South Korea, Wednesday, Nov. 8, 2017, after attempting to visit the Demilitarized Zone (D ...
«Marine One» in Seoul gegroundet.Bild: AP/AP

Der gemeinsame Besuch wäre der Sprecherin zufolge ein «historischer Moment» geworden, weil noch nie zuvor die Präsidenten beider Länder die Zone gemeinsam besucht hätten. Das Vorhaben zeige «die Stärke und Bedeutung des Bündnisses zwischen beiden Ländern».

Signal der Abschreckung

Frühere Präsidenten, darunter auch Trumps Vorgänger Barack Obama und George W. Bush, hatten die Pufferzone zwischen den beiden verfeindeten Ländern besucht. Sie wollten so die Solidarität mit Südkorea unterstreichen und ein Signal der Abschreckung an Nordkorea schicken. Sprecherin Sanders hatte vor der Reise verbreitet, die Besuche in der DMZ seien «schon ein wenig zum Klischee geworden, ganz ehrlich».

Die entmilitarisierte Zone umfasst jeweils rund zwei Kilometer breite Streifen auf beiden Seiten der Grenze und ist entgegen ihrem Namen stark gesichert. Süd- und Nordkorea befinden sich formal weiter im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg der Jahre 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde. In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen in der Region deutlich verschärft, nachdem Nordkorea mehrfach Raketen getestet und damit gegen UNO-Resolutionen verstossen hatte. Am Dienstag brachte Präsident Trump jedoch überraschend eine Verhandlungslösung ins Spiel: «Ich glaube wirklich, dass es sinnvoll ist, dass Nordkorea an den Verhandlungstisch kommt und einen guten Deal für sich herausholt.» Trump wird am Mittwochvormittag (Ortszeit) eine Rede vor der Nationalversammlung in Seoul halten. Am Nachmittag fliegt er nach Peking weiter. (sda/dpa/afp/reu)

 (sda/dpa)

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