Das «Z» ist das wohl bekannteste Symbol von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. Während dieses an vielen Orten daher negativ behaftet ist, wird es vom Kreml regelmässig zelebriert.
>> aktuelle Entwicklungen in der Ukraine im Liveticker
Dementsprechend gross war die Empörung nach einem pikanten Foto, das zuletzt die Runde machte: Ein Mann, bei welchem es sich um einen US-Militärangehörigen handeln soll, lichtete seinen Mittelfinger vor einem «Z»-Symbol auf einer Laterne ab.
Das Foto machte auch in Russland die Runde, wo es schliesslich in einer Talkshow im Staats-TV diskutiert wurde. Grosse Freude daran hatte von den Gästen niemand – aber Alexei Zhuravlev, Abgeordneter der russischen Duma, redete sich richtiggehend in Rage.
Man werde diesen Mann finden, versprach er. Danach richtete er sich mit einer direkten Botschaft an den US-Amerikaner: «Ich werde dir persönlich erklären, in welchem Land du bist und wie du solche Symbole behandeln sollst, du Bastard», so Zhuravlev. Und wenn ihm das nicht gelinge, dann einem Aktivisten in Russland. «Mache nur eine Runde auf deinem Fahrrad», fügte er mit lauter werdenden Stimme an, «wir warten auf dich, Bastard!»
Moderatorin Olga Skabeeva schien die aufsteigende Wut des Politikers zu erkennen und versuchte, die Situation zu beruhigen. «Das ist keine Drohung», erklärte sie. Schliesslich seien sie höfliche Leute. Doch davon wollte Zhuravlev nichts wissen. «Das ist eine direkte Drohung», korrigierte er die Moderatorin. «Du wirst schon noch herausfinden, in welchem Land du bist.»
Da es sich beim Mann auf dem Foto aber wohl um einen Militärangehörigen handelt, können die Russen aufgrund seiner Immunität nicht gegen ihn vorgehen. Dies verärgerte Zhuravlev nur noch mehr. «Ich könnte auf seine Immunität spucken», erklärte er. Es sei ihm bewusst, dass dies illegal sei. Aber sei denn ein solches Foto wirklich legal? «Er sollte dafür ins Gefängnis kommen», forderte er. «Oder kann er etwa dank seiner Immunität auch auf dem Roten Platz sein Geschäft verrichten? Nein!»
Zum Ende des Gesprächs wurde Zhuravlev dann richtig wütend. «Da stehen Leute Wache und lassen ihn einfach Velo fahren», sagte er – und machte gleich klar, wie er mit solchen Leuten umgehen würde: «Ich würde ihm den Finger dorthin stecken, wo er hingehört.» Daraufhin führte er seinen Plan in Rage noch etwas genauer aus, während sich die weiteren, offensichtlich verdutzten, Gäste zurückhalten mussten, um nicht laut loszulachen.
Der Rest der Runde versuchte nach Zhuravlevs Wutrede dann, das Gespräch etwas weniger emotional abzuschliessen. «Wir empfehlen im Interesse der Diplomatie, dass er zurück nach Hause reisen soll», so Moderatorin Skabeeva zusammenfassend. (dab)