Russlands Präsident Wladimir Putin ist diese Woche erstmals seit dem Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine ins Ausland gereist. Der Kreml-Chef flog zuerst nach Tadschikistan und dann weiter nach Turkmenistan. Dort findet in der Hauptstadt Aschgabat ein Gipfel mit Vertretern des Iran, Aserbaidschans und Kasachstans statt.
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Im Rahmen dieses Treffens äusserte sich Putin auch diverse Male über den Krieg – oder die «Spezialoperation», wie er ihn nennt. Dabei zeigte er sich einmal mehr optimistisch über den Verlauf der Dinge – und äusserte sich kritisch zu den Aktivitäten des Westens.
Gut vier Monate nach Beginn des Kriegs hat Putin erneut behauptet, die Kampfhandlungen liefen planmässig. «Die Arbeit läuft ruhig, rhythmisch, die Truppen bewegen sich und erreichen die Linien, die ihnen als Etappenziele vorgegeben wurden», sagte Putin am Mittwoch vor russischen Journalisten. «Alles läuft nach Plan», zitierte ihn die russische Nachrichtenagentur Tass.
Putin wiederholte die bisherige Darstellung zu den Zielen der «Spezialoperation», wie der Angriffskrieg von der russischen Führung genannt wird. Es gehe darum, den Donbass «zu befreien», die dortigen Einwohner «zu schützen» und «Bedingungen zu schaffen, die die Sicherheit Russlands garantieren würden», sagte der russische Präsident. Die Nato habe die Ukraine in einen «antirussischen Brückenkopf» verwandeln wollen, bekräftigte Putin frühere Rechtfertigungen des Angriffs.
Eine Prognose, wie lange die «Spezialoperation» noch dauern werde, wollte Putin derweil nicht abgeben. «Es wäre falsch, irgendwelche Fristen zu setzen», sagte er. Intensivere Kampfhandlungen würden höhere Verluste bedeuten und «wir müssen vor allem daran denken, wie wir das Leben unserer Jungs erhalten können».
Die russischen Soldaten bezeichnete Putin als «Helden». Über sie müssten Lieder und Gedichte geschrieben werden und sie sollten Denkmäler bekommen, sagte er. Ukrainische und internationale Experten haben zahlreiche Fälle von Gewalt gegen Zivilisten durch russische Soldaten dokumentiert, wie etwa die Ermordung von Einwohnern im Kiewer Vorort Butscha. Moskau behauptet, die Gräueltaten seien Inszenierungen.
Putin äusserte sich auch zur Nato – insbesondere zum Beitritt von Finnland und Schweden. Man sehe sich dadurch nicht bedroht, werde aber militärische Gegenmassnahmen ergreifen, kündigte der Kreml-Chef an. «Es gibt nichts, was uns mit Blick auf eine Mitgliedschaft Finnlands und Schwedens in der Nato Sorgen machen würde. Wenn sie wollen – bitte», sagte Putin.
Dennoch erklärte Russlands Präsident weiter, die beiden Länder müssten sich nun auf eine Reaktion gefasst machen. «Sie müssen sich klar und deutlich vorstellen, dass es für sie früher keine Bedrohungen gab – aber werden dort jetzt Truppen stationiert und Infrastruktur eingerichtet, so werden wir gespiegelt antworten müssen und dieselben Bedrohungen für das Territorium schaffen, von dem aus wir bedroht werden», wurde Putin von der Nachrichtenagentur Tass zitiert. «Alles war gut zwischen uns, aber jetzt wird es irgendwelche Spannungen geben – das ist offensichtlich, zweifelsfrei, ohne geht es nicht.» Russland hatte bereits nach ersten Plänen zum Nato-Beitritt der beiden Länder mit Konsequenzen gedroht.
Putin argumentierte dennoch, ein Nato-Beitritt von Finnland und Schweden sei etwas ganz anderes als eine Mitgliedschaft der Ukraine. Die These, dass Russland gegen eine Aufnahme der Ukraine in die Nato gekämpft und dadurch die Erweiterung um Finnland und Schweden ausgelöst habe, sei unbegründet. Der Westen habe versucht, die Ukraine zu einem «Anti-Russland» zu machen, von wo aus sein Land habe destabilisiert werden sollen und wo russische Kultur bekämpft worden sei, behauptete Putin. Das gebe es in Finnland und Schweden nicht.
Die jüngsten Scherze beim G7-Gipfel über die Fotos von Wladimir Putin mit nacktem Oberkörper kamen beim Kremlchef nicht gut an. Hätten die G7-Spitzen sich entblösst, wäre dies ein «widerlicher Anblick» gewesen, sagte der russische Präsident am Mittwoch vor Journalisten in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat.
Die Unterhaltung, auf die Putin einging, ereignete sich beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern bereits am Sonntagnachmittag. Der britische Regierungschef Boris Johnson fragte angesichts der hohen Temperaturen, ob man die Jacketts wohl ausziehe oder nicht, und fügte hinzu: «Wir alle müssen zeigen, dass wir härter sind als Putin.» Der kanadische Premier Justin Trudeau erwiderte unter anderem: Reiten mit nacktem Oberkörper, das müsse man machen. Er spielte damit auf ein bekanntes Foto Putins in solcher Pose an.
«Ich weiss nicht, wie sie sich ausziehen wollten, oberhalb oder unterhalb der Gürtellinie. Ich denke, es wäre in jedem Fall ein widerlicher Anblick gewesen», wurde Putin nun von der russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Für die Harmonie zwischen Körper und Seele müsse man Sport machen, nicht zu viel Alkohol trinken und andere schlechte Angewohnheiten aufgeben, belehrte Putin die Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrieländer. Bis zur russischen Annexion der zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim 2014 war Russland Teilnehmer der erweiterten G8-Gipfel.
(dab/sda/dpa)
Genau, mehr als eine Flasche Wodka pro Tag wäre nicht empfehlenswert, soll er doch erst mal ins eigene Land verwirklichen...
Aber by the way wann gab es das letzte Mal "Sport" Bilder von ihm?