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Ukraine-Konferenz Bürgenstock: Die Teilnehmer aus 90 Ländern

Welche Länder an der Ukraine-Konferenz teilnehmen – und welche nicht

Für die Konferenz zum Frieden der Ukraine am 15. und 16. Juni auf dem Bürgenstock (NW) haben sich über 90 Staaten angemeldet.
15.06.2024, 09:2615.06.2024, 10:57
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Diese Länder nehmen an der Konferenz teil

Delegationen aus 92 Ländern nehmen am Wochenende an der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock NW teil – darunter befinden sich 57 Staats- und Regierungschefs.

Aus Saudi-Arabien, Indien und der Türkei werden Minister anwesend sein. Neben 57 Staats- und Regierungschefs sind Minister aus 29 Ländern an der Konferenz dabei.

Sechs Staaten schicken diplomatische Vertreter auf den Bürgenstock, wie der offiziellen Teilnehmerliste zu entnehmen ist, die das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitagabend veröffentlicht hat.

Die Zahl der Teilnehmenden entspricht in etwa den Erwartungen, die Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und die offizielle Schweiz im Vorfeld kommuniziert hatten. Über 160 Einladungen für die Konferenz gingen raus.

epa11410126 Ukrainian President Volodymyr Zelensky (C) is accompanied upon his arrival by Felix Baumann (L), Ambassador of Switzerland to Ukraine, Iryna Wenediktowa (2-R), Ukrainian Ambassador to Swit ...
Ankunft von Wolodymyr Selenskyj in Zürich. Bild: keystone

Die wichtigsten Gäste

Die wichtigsten Gäste, die Bundespräsidentin Viola Amherd und Aussenminister Ignazio Cassis in der Innerschweiz begrüssen können, sind neben Selenskyj wohl die Spitzen der G7-Staaten mit der US-amerikanischen Vizepräsidentin Kamala Harris, dem deutschen Kanzler Olaf Scholz, Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, Grossbritanniens Premier Rishi Sunak, Japans Premierminister Fumio Kishida, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Kanadas Premier Justin Trudeau.

Auch der argentinische Präsident Javier Milei wird auf dem Bürgenstock erwartet. Er ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein entschlossener Unterstützer der Ukraine.

Anfang Jahr verzichtete Milei auf die Aufnahme Argentiniens in die Brics-Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer, in der Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika vertreten sind. Brasilien und Südafrika schicken lediglich diplomatische Vertreter auf den Bürgenstock. Indien schickt immerhin seinen Russland-Botschafter Pavan Kapoor.

Für die Türkei ist Aussenminister Hakan Fidan an der Konferenz. Das von Staatschef Recep Tayyip Erdogan geführte Land bot sich schon mehrmals als Vermittler im Krieg Russlands gegen die Ukraine an. Die Türkei diente dabei nach Kriegsbeginn als Ort für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Ankara hatte jüngst das Angebot erneuert, für Friedensgespräche bereitzustehen. Gleichzeitig unterstützt die Türkei Kiew auch mit Waffenlieferungen.

Auch Saudi-Arabien schickt seinen Aussenminister Faisal bin Farhan Al Saudhat auf den Bürgenstock. Das Königreich hat sich in dem Krieg bisher um eine möglichst neutrale Haltung bemüht. Es zählt die USA zu seinen wichtigsten Verbündeten, pflegt zugleich aber gute Beziehungen mit Russland. Saudi-Arabien hat sich auch mehrfach als Vermittler angeboten.

Diese Organisationen nehmen teil

Neben den 92 Staatsvertreterinnen und -vertretern sind auch acht Organisationen anwesend, so etwa die EU-Kommission mit Präsidentin Ursula von der Leyen und der Europäische Rat mit Präsident Charles Michel. Auch der Europarat, das EU-Parlament, die OSZE, die Uno, die Organisation Amerikanischer Staaten und das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel sind am Gipfeltreffen vertreten.

Diese Länder sind nicht dabei

Russland wird an der Konferenz nicht teilnehmen. «Wir waren stets offen dafür, Russland zur Konferenz einzuladen – doch Moskau hat mehrmals klargemacht, dass es kein Interesse an einer Teilnahme hat», sagte Bundesrat Ignatio Cassis am Montag vor den Medien.

China hat der Konferenz ebenfalls eine Absage erteilt. Das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) geht davon aus, dass dies daran liegt, dass Russland an der Konferenz nicht beteiligt ist. Medienberichten zufolge möchte auch Brasilien, Südafrika und Saudi-Arabien nicht dabei sein. (cst/sda)

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111 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TheHawk
15.06.2024 10:09registriert März 2020
Ich wohne in der Nähe und bekomme das ganze relativ nahe mit. Das Militär, Polizeistreifen aus der ganzen Schweiz, zivile Polizisten und lauter
verdunkelte Limousinen fahren herum. Gerade eben hatte ich einen kurzen Schwatz mit einem Fahrer der italienischen Delegation. Die Grundstimmung ist durchaus positiv und alle sind sehr freundlich - ein bisschen konträr zur präsentierten öffentlichen Wahrnehmung (nicht unbedingt bei Watson, aber anderen Medien). Ich find das Ganze super und hoffe, dass die Schweiz einen Beitrag zum baldigen Kriegsende und der wiedervereinten Ukraine leisten kann.
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Tante Karla
15.06.2024 10:08registriert März 2024
Milei liegt hier ausnahmsweise mal richtig. Von einem Libertären (was ich nicht bin) sollte man eigentlich erwarten dürfen, dass er das russische Staatsmodell sofort und intuitiv ablehnt, ganz egal, ob dies in seiner zaristischen oder in seiner sowjetischen Erscheinungsform auftritt. Dass der angeblich "libertäre" SVP-Flügel zu Putin hält, zeigt eigentlich nur, dass das ordinär-autoritäre Etatisten sind.
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Puki
15.06.2024 09:54registriert August 2019
Ich hoffe auf gutes Gelingen und dass manche Leute hier merken, dass nicht nur die populistische Rechte, sondern auch die pop. Linke zu Russland hält. Von Lula war leider nichts anderes zu erwarten, auch wenn das viele hier nicht glauben wollen. Argentiniens Vorgängerregierung wäre auch nicht angereist. Und nein, Milei ist eben nicht einfach rechts, sondern ein extrem liberaler Spinner, aber hier auf der richtigen Seite der Geschichte. Chiles gemässigt linker Präsident wird ebenfalls dabei sein. Von den anderen (zu) weit links stehenden wie Venezuela, Nicaragua und Bolivien natürlich niemand.
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