Bei den schweren Unwettern und Überflutungen auf der spanischen Insel Mallorca sind nach jüngsten Angaben acht Menschen getötet worden. Dies teilten Rettungsdienste am Mittwoch mit, darüber hinaus würden noch mehrere Menschen vermisst.
Unter den Opfern waren nach Behördenangaben mindestens zwei britische Touristen. Mehrere Landstrassen waren am Mittwochmorgen unbefahrbar, einige Ortschaften nach Medienberichten ohne Strom- und Wasserversorgung und von der Aussenwelt weitgehend abgeschnitten.
Besonders betroffen ist der Osten der Insel. Innerhalb von nur zwei Stunden stürzten dort am Dienstagabend nach offiziellen Angaben rund 220 Liter Wasser vom Himmel.
«Es war eine harte Nacht, aber ich denke, dass der Tag noch heftiger wird», zitierte die Zeitung «El Mundo» eine Lokalpolitikerin. Ministerpräsident Pedro Sánchez wolle am Mittwoch auf die Insel fliegen, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen, teilte die Regierung in Madrid mit.
Dramatische Szenen gab es in der 8000-Einwohner-Gemeinde Sant Llorenç des Cardassar rund 60 Kilometer östlich der Hauptstadt Palma, wo es zwei Tote gab. Dort trat ein Sturzbach über die Ufer.
Sa plaça de s’ajuntament de Sant Llorenç #Mallorca @tv3cat @margasoli pic.twitter.com/8vcUTBDmdH
— Josep Femenías 🀄️ (@JosepCatt) 9. Oktober 2018
Die Wassermassen verwandelten Strassen in reissende Flüsse. Zahlreiche Autos wurden mitgerissen und Häuser unter Wasser gesetzt, wie auf Bildern und Videoaufnahmen von Medien und des Wetterdienstes der Balearen zu sehen ist.
RECORDAMOS la petición de @112IllesBalears de acercarse a la zona de Sant Llorenç, #Mallorca. EVITEN desplazamientos innecesarios @IB3noticies pic.twitter.com/hXrp0tbGBK
— InfoEmergencias (@InfoEmerg) 9. Oktober 2018
Die zwei Briten seien in S'Illot in der Gemeinde Son Servera an der Ostküste gestorben, als sie im Taxi von den Fluten überrascht wurden. Der Taxifahrer werde vermisst, hiess es.
Die Rettungsteams waren am Mittwoch mit 320 Hilfskräften im Einsatz, darunter 120 Angehörige der Notfall-Einheit des spanischen Militärs, die extra zur Unterstützung von Zivilschutz und Feuerwehr auf die Insel geschickt wurden. Oberste Priorität hatte zunächst die fieberhafte Suche nach Vermissten. (sda/afp/dpa)
Laut dem Rettungsdienst fand man eine Frau in ihrem Haus in Sant Llorenç im Osten der Baleareninsel. Ein weiteres Todesopfer wurde im Keller seines Hauses von den Überschwemmungen überrascht, wie die «Mallorca Zeitung» schreibt.