John Surtees, einer der erfolgreichsten Rennfahrer, ist am Freitagnachmittag im Alter von 83 Jahren auf der Intensivstation des St.George's Hospital in London verstorben.
Surtees war im Februar wegen Atembeschwerden ins Spital eingeliefert worden, wo er nach einer kurzen Phase der Intensivbehandlung am Freitagnachmittag verstarb, wie die Familie in einem Communiqué verlauten liess. «Er war einer der wahren Grossen des internationalen Motorsports und hat sich bis ins hohe Alter unermüdlich für die 'Henry Surtees Stiftung' und die Buckmore-Kartstrecke engagiert.»
John Surtees wurde früh mit dem Motorsport-Virus infiziert, fuhr sein erstes Rennen im Seitenwagen seines Vaters Vincent. Allerdings wurde das Duo disqualifiziert, weil John als 14-Jähriger zu jung war.
1955 begann seine Motorrad-Karriere, er erhielt bald den Spitznamen «Figlio del vento» (Sohn des Windes). Zwischen 1956 und 1960 holte er insgesamt sieben WM-Titel, drei in der 350er- und vier in der 500er-Kategorie. In 49 WM-Rennen stand er nicht weniger als 45 Mal auf dem Podest, 38 Mal als Sieger.
Danach wechselte Surtees auf vier Räder und bestritt zwischen 1960 und 1972 insgesamt 111 Formel-1-Rennen, wovon er sechs gewinnen konnte und seine Karriere 1964 mit dem WM-Titel für Ferrari krönte. Surtees ist der einzige Rennfahrer, der sowohl auf vier als auch auf zwei Rädern Weltmeister wurde.
Ab 1970 trat er mit einem eigenen Formel-1-Team an, mit dem er allerdings keine grösseren Erfolge mehr feiern konnte. 1978 stieg Surtees ganz aus dem Rennsport aus.
2009 verunglückte sein damals 18-jähriger Sohn Henry bei einem Formel-2-Rennen in Brands Hatch tödlich, als er von einem abgerissenen Rad eines gegnerischen Autos am Kopf getroffen wurde. Danach gründete John Surtees die Henry-Surtees-Stiftung, die sich für Menschen mit Hirnverletzungen einsetzt. (sda)