Wir sind abgestumpft.
Etwa 511.000 Menschen sind laut der «Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte» seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 getötet worden.
Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen – die Veröffentlichungen der in England ansässigen Nichtregierungsorganisation gelten jedoch als glaubwürdig –sie sind die verlässlichsten Zahlen, die das Ausmaß der Katastrophe in Syrien abbilden. Sie stammen aus dem März 2018. 350.000 der Toten habe die Beobachtungsstelle identifizieren können, bei dem Rest seien keine Namen bekannt.
Über eine halbe Million Tote. Bei Luftschlägen und Giftgasangriffen. Bei Artilleriegefechten und durch Maschinengewehre, durch die Terroristen des IS und in den Foltergefängnissen des Assad-Regimes.
Wir haben schon so viele Fotos von den geschundenen Opfern dieses blutigen Krieges gesehen.
Und 511.000 ist eine große Zahl, klar. Aber wer kann sich darunter schon wirklich etwas vorstellen?
Hältst Du es aus, bis ganz nach unten zu scrollen?
So viele Menschen leben in Frauenfeld.
So viele Einwohner hat Biel.
Das wäre fast die gesamte Bevölkerung des kleinen Inselstaates Aruba.
Das sind bereits deutlich mehr, als im überaus blutigen Bosnienkrieg der 1990er Jahre getötet wurden. Und wir sind noch nicht einmal bei der Hälfte der syrischen Toten angelangt.
Ungefähr so viele Einwohner haben Bern und Basel – zusammen. Stell dir vor, die wären alle tot.
Fast so viele Menschen leben in Zürich.
Zu den Getöteten kommen noch unzählige Verletzte und mehrere Millionen Flüchtlinge. Mehr als 5,4 Millionen Syrer haben laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR das Land verlassen. Weitere 6,1 Millionen Syrer sind innerhalb Syriens auf der Flucht. (watson.de)