Es leben weltweit nur noch wenige Tausend Tiger in freier Wildbahn. Und ihr Bestand ist weiter gefährdet, denn der Handel mit Tigerprodukten, also Körperteilen der Tiere, floriert. Nicht nur in freier Wildbahn sind die Grosskatzen gefährdet. Auch in illegalen «Tigerfarmen» werden sie gezüchtet, getötet und ausgeschlachtet.
Doch solche Qualzuchtanlagen gibt es nicht nur in Asien.
Sondern auch in Europa, in der Nähe von Prag.
Bild: celnisprava.cz
Nördlich der tschechischen Hauptstadt, kaum mehr als 200 Kilometer von Berlin entfernt hat nun ein gemeinsames Team des Zolls und der Umweltbehörde eine grausame Entdeckung gemacht. Ein Schlachthaus für Tiger.
Im Rahmen einer Grossrazzia entdeckten die Ermittler Hautstücke, Krallen, Tigerprodukte wie Wein und Bouillon-Würfel sowie einen toten Tiger. Drei Verdächtige wurden verhaftet und rund 70'000 Euro gesichert.
«Die organisierte Bande produzierte traditionelle asiatische Medizin, die sehr beliebt in der vietnamesischen Community ist und in Tschechien, aber auch in der restlichen EU und in Asien verkauft wird. Ein Kilogramm Tigerknochen wird dabei zu ca. 2'000 US-Dollar, Tigerhaut für 20'000 US-Dollar und Tigerwein zu 100 US-Dollar pro Liter auf dem Schwarzmarkt verkauft.»
Customs Administration of
the Czech Republic and the Czech Environmental
Inspectorate
Bild: celnisprava.cz
Trotz eines Verbots des Handels mit Tigerprodukten blüht das Geschäft. Vor hundert Jahren, so die Tierschutzorganisation WWF, lebten noch ca. 100'000 Tiger in freier Wildbahn.
Heute sind es nur noch knapp 4'000.
Lebensraumverlust und Wilderei gelten als Hauptgründe für die Gefährdung der Grosskatze.
(gw)
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Die beliebtesten Kommentare
Denverclan
27.11.2018 18:36registriert September 2016
Der Mensch ist ein erbärmliches, egoistisches Wesen. Die Krönung der Schöpfung🤮🤮🤮 Es tut mir leid um alle leidenden Tiere der Welt! Erst wenn die Menschheit sich selbst ausgerottet hat wird auf dem wunderschönen blauen Planeten Frieden im Paradies herrschen! Wie erkläre ich das meinen Kindern....
Ich finde so etwas immer grausam. Wie kann der Mensch nur so barbarisch sein?
Es fängt aber schon beim Konsumenten an. Wieso schafft es der Gesetzgeber nicht, analog zu Betäubungsmitteln, auch den Besitz und die Nutzung solcher Produkte unter Strafe zu stellen?
Es wäre leicht, ein generelles Echtpelz-Verbot einzuführen und auch das Tragen und Besitzen solcher Produkte mit hohen Strafen zu belegen.
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