Ende Mai tauschte die Ukraine Gefangene mit Russland aus. Dabei kehrten 75 Ukrainer und Ukrainerinnen nach Hause zurück. Gemäss dem Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, berichteten alle, die aus der Gefangenschaft zurückkehrten, von Folter. Mindestens ein Drittel der geretteten Personen sei zudem verletzt, schwer krank oder invalid, und alle hätten stark an Gewicht verloren.
Am Mittwoch veröffentlichten die ukrainischen Behörden mehrere Fotos von einem der ursprünglichen Gefangenen. Die Bilder des 40-jährigen Roman Gorilyk zeigen, wie sehr ihn die russische Gefangenschaft mitgenommen hat.
Der Zustand von Roman und anderen ukrainischen Kriegsgefangenen ruft Entsetzen hervor und weckt Assoziationen mit den dunkelsten Seiten der Menschheitsgeschichte – den Konzentrationslagern der Nazis, erklärte die Koordinationsstelle für die Behandlung von Kriegsgefangenen, eine ukrainische Regierungsbehörde, in einer Erklärung. Sie wurde zusammen mit den Fotos auf Telegram gepostet, wie verschiedene Medien, darunter die ukrainische «Ukrainian National News (UNN)» sowie das US-amerikanische CNN, berichten.
Ukrainian servicemen who have been in Russian captivity look horrifying after all they have been through. The torture by starvation is monstrous, the beatings and violence are sophisticated.
— Михайло Подоляк (@Podolyak_M) June 5, 2024
In XXI century, #Russia shows what people went through in #Nazi concentration camps… pic.twitter.com/KMKg4fib5A
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sagte, die Gefangenen seien in einem «entsetzlichen» Zustand in die Ukraine zurückgekehrt. «Die Folter durch Verhungern ist ungeheuerlich, die Schläge und die Gewalt sind ausgeklügelt», sagte er in einer auf X veröffentlichten Erklärung und warf Russland vor, internationale Menschenrechtsabkommen zu ignorieren. Weiter fragt Podoljak: «Wieso ist das möglich? Weil Russland das Völkerrecht und alle Konventionen ausser Kraft gesetzt hat. Es gibt keine Genfer Konvention mehr.»
Die Genfer Konventionen sind die internationalen Gesetze zur Regelung bewaffneter Konflikte. Gemäss ihnen müssen Kriegsgefangene menschlich und würdevoll behandelt werden und eine tägliche Grundnahrungsration erhalten, «die nach Menge, Beschaffenheit und Vielfalt ausreicht, um die Gesundheit der Kriegsgefangenen zu erhalten und einen Gewichtsverlust oder die Entstehung von Ernährungsmängeln zu verhindern».
Nach Angaben der Koordinierungsstelle für die Behandlung von Kriegsgefangenen war Roman Gorilyk einer von 169 Nationalgardisten, die den Auftrag hatten, das Kernkraftwerk Tschernobyl zu bewachen. Gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 wurden die Wachleute von einmarschierenden russischen Streitkräften gefangen genommen. Zunächst wurden sie in Weissrussland, danach in Russland bis letzte Woche in Gefangenschaft gehalten. Demnach werden 89 dieser Menschen immer noch gefangen gehalten. Moskau würde sie im Austausch gegen russische Soldaten, die im Kampf gefangen genommen wurden, einsetzen. (lak)
Die Schweiz wäre verpflichtet, immer und immer wieder den russischen Botschafter einzubestellen und ihn zur offiziellen Stellungnsahme zu zwingen. (Das ganze Pack aus der Schweiz rauszuschmeissen wäre zwar ehrlicher, aber das getraut sich niemand in Bern ....)
Oder haben die Puttlerversteher eine Erklärung?