Der «Super Tuesday» der US-Vorwahlen hat aus republikanischer Sicht mit einem Albtraum-Szenario geendet. Donald J. Trump, den bei seinem Einstieg im letzten Sommer kaum jemand ernst nahm, hat am Dienstag in den meisten Bundesstaaten gewonnen. Die Parteispitze ist in Panik, denn es wird immer wahrscheinlicher, dass sich der schrille Milliardär die Nomination als Präsidentschaftskandidat sichern wird.
Ein überzeugendes Programm kann der New Yorker nicht vorweisen. Er appelliert an die Emotionen einer frustrierten Wählerschaft und zielt bei seinen Auftritten mit rassistischen und sexistischen Sprüchen direkt unter die Gürtellinie. Doch selbst die schlimmsten Entgleisungen konnten seinen Siegeszug nicht stoppen.
«Wenn Mexiko seine Leute rüberschickt, dann schicken sie nicht ihre Besten. Sie schicken Leute, die viele Probleme haben. Sie bringen Drogen. Sie bringen Verbrechen. Sie sind Vergewaltiger. Und einige, nehme ich an, sind gute Menschen.»
Bei der Ankündigung seiner Kandidatur am 16. Juni 2015
«Ich schaute zu, als das World Trade Center einstürzte. Und ich schaute in Jersey City, New Jersey, zu, wie Abertausende jubelten, als das Gebäude zusammenfiel.»
Über Muslime, die die Terroranschläge vom 11. September 2001 angeblich bejubelt hatten
The Donald und die Behinderung
Trump macht sich über einen behinderten Reporter der «New York Times» lustig, der seine irre 9/11-These widerlegt hat. YouTube/CNN
«Donald J. Trump verlangt die vollständige und komplette Schliessung der Grenzen für Muslime, bis die Vertreter unseres Landes herausfinden können, was verdammt noch mal vor sich geht.»
Pressemitteilung nach dem Terroranschlag in San Bernardino (Kalifornien)
«Wir verlieren viele Leute an das Internet. Wir müssen etwas tun. Wir müssen uns mit Bill Gates und vielen anderen Leuten treffen, die wirklich Bescheid wissen. Wir müssen mit denen darüber reden, dieses Internet möglicherweise in manchen Bereichen dichtzumachen.»
Über den Kampf gegen den «IS»
The Donald über Carly Fiorina
Ex-Kandidatin Carly Fiorina. Bild: Getty Images North America
«Schauen Sie sich das Gesicht an! Wird jemand dafür stimmen? Können Sie sich das vorstellen, als Gesicht des nächsten Präsidenten?!»
Über seine Mitbewerberin in einem Interview mit «Rolling Stone»
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Die beliebtesten Kommentare
Ricco Speutz
04.03.2016 07:40registriert November 2014
Das ist einfach nur bitterböse und sehr erschreckend.
Ich habe die letzte Debatte ein bisschen verfolgt und muss sagen, es verhaltet sich KEIN Republikaner so, wie es sich für einen Präsidenten eines Landes gehört. Der Präsident ist einer der mächtigsten Personen der Welt und wenn eine Debatte nur noch auf die Penislänge des Konkurrenten reduziert werden kann, dann hat das nichts mit einer Präsidentschaftskandidatur zu tun. Dieses Niveau zeigt ganz klar auf, wie es um dieses Land steht. Dieses Land besitzt rote Knöpfe… da fliegt viel in die Luft wenn man da drauf drückt…..
Kann man wirklich so dumm sein und einem wie Trump glauben, ihm hinterherrennen? Ja man kann es, in anderen Ländern funktioniert das bereits! Sollte uns zu denken geben....
Korrektur: Der Mann heisst Donald Drumpf und nicht Trump. Kann nicht verstehen, warum alle Medien seinen Namen ständig falsch schreiben. ;) #makedonalddrumpfagain
Macron lobbyiert für einen französischen Papst – und sorgt für Riesenstreit
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versucht, in Rom auf die Papstwahl Einfluss zu nehmen und den weltoffenen Kardinal von Marseille als Nachfolger von Franziskus ins Spiel zu portieren. Das konservative Meloni-Lager ist aufgebracht.
Die konservative Presse Italiens ist ausser sich. «Macron will den Papst auswählen», schreibt «La Verità» auf ihrer Frontseite. «Macron nistet sich im Konklave ein», doppelt «Libero» nach. Und «Il Tempo» unterstellt dem französischen Präsidenten einen «Interventionismus, der eines Sonnenkönigs würdig ist».