International
USA

Kim hält sich laut Bericht nicht an Atom-Deal

Kim hält sich laut Bericht nicht an Atomdeal – die USA sind not amused

04.08.2018, 12:1804.08.2018, 14:20
Mehr «International»
U.S. State Secretary Mike Pompeo attends the ASEAN-U.S. Ministerial Meeting on the sidelines of the 51st ASEAN Foreign Ministers Meeting in Singapore, Friday, Aug. 3, 2018. (AP Photo/Yong Teck Lim)
Mike Pompeo.Bild: AP/AP

US-Aussenminister Mike Pompeo hat dazu aufgerufen, den Druck auf die nordkoreanische Führung aufrechtzuerhalten. Der diplomatische und wirtschaftliche Druck auf Pjöngjang müsse beibehalten werden, sagte Pompeo am Samstag in Singapur.

Dort nehmen er und der nordkoreanische Aussenminister Ri Yong Ho am Regionalforum des südostasiatischen Staatenverbands ASEAN teil. In einem Bericht von UNO-Experten hiess es unterdessen, Nordkorea setze sein Atomprogramm fort und umgehe die dem Land auferlegten harten Strafmassnahmen.

Pompeo sagte vor Beginn des ASEAN-Regionalforums, es sei wichtig, den Druck auf Nordkorea aufrechtzuerhalten, um dessen «endgültige, vollständig überprüfte Denuklearisierung» zustande zu bringen. Auf einer Pressekonferenz fügte der ehemalige CIA-Direktor hinzu, nach seinen in Singapur geführten Gesprächen sehe es für ihn so aus, dass sich «die Welt einig» sei, dies zu erreichen.

Sanktionen aufrechterhalten

«Wir sind entschlossen, es zu tun, der Vorsitzende Kim hat sich verpflichtet, es zu tun. Ich bin optimistisch, dass wir das erledigt bekommen», sagte Pompeo. Er habe andere Staaten aufgefordert, die vom UNO-Sicherheitsrat gegen Nordkorea verhängten Sanktionen strikt umzusetzen.

FILE - In this June. 12, 2018, file photo, U.S. President Donald Trump meets with North Korean leader Kim Jong Un on Sentosa Island, in Singapore. The White House says President Donald Trump received  ...
Hat der Gipfel nichts gebracht?Bild: AP/AP

Dabei erwähnte er Russland, das Berichten zufolge gegen die Strafmassnahmen verstossen soll. China – einer der wenigen Verbündeten Nordkoreas – habe zugesagt, die Massnahmen durchzusetzen.

Als sich die Spitzendiplomaten aus 26 Staaten und der Europäischen Union zu einem Gruppenfoto aufstellten, schüttelten sich Pompeo und Ri die Hand, lächelten und wechselten einige Worte. Beim Treffen in Singapur geht es um Fragen der Sicherheit und der Politik im asiatisch-pazifischen Raum.

Bericht belastet Nordkorea

In einem 62-seitigen Expertenbericht an den UNO-Sicherheitsrat heisst es derweil, Nordkorea habe seine Atomwaffen- und Raketenprogramme nicht gestoppt. Es verstosse ferner durch die «massive Steigerung» illegaler Importe von Ölprodukten von Schiff zu Schiff über nordkoreanische Tanker weiterhin gegen die Resolutionen des Sicherheitsrats.

Der Handschlag, der in die Geschichte eingeht

Video: srf

Die Experten verwiesen ausserdem auf Verletzungen des Verbots zur Ausfuhr von Kohle, Eisen und anderen Waren, wodurch die Regierung von Kim Jong Un mehrere Millionen Dollar eingenommen habe. Die im vergangenen Jahr verabschiedeten Sanktionen seien so «unwirksam» geblieben.

Nordkorea habe überdies versucht, Kleinwaffen und leichte Waffen und andere Rüstungsgüter nach Libyen, in den Jemen und in den Sudan zu liefern. Die Finanzsanktionen gehören dem Bericht zufolge zu den «am schwächsten umgesetzten» und von Nordkorea «am aktivsten umgangenen» Strafmassnahmen. Nordkoreanische Diplomaten hätten dabei eine wesentliche Rolle gespielt, indem sie zahlreiche Bankkonten im Ausland einrichteten.

Noch mehr Isolation

Die USA hatten Nordkorea bereits im vergangenen Monat in einem Bericht an den UNO-Sicherheitsrat illegale Ölimporte vorgeworfen und schärfere Sanktionen verlangt. Das Gremium solle sämtliche Lieferungen von Ölprodukten nach Nordkorea sofort untersagen, hiess es darin.

Hier feiert die Kommunistische Partei in Nordkorea

1 / 17
Hier feiert die Kommunistische Partei in Nordkorea
Feuerwerk am Nachthimmel über der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang.
quelle: epa/yonhap/kcna / kcna
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Der UNO-Sicherheitsrat hatte wegen Nordkoreas Atomprogramm 2017 harte Strafmassnahmen verhängt. Exportverbote und ein verwehrter Zugang zum internationalen Finanzmarkt führten zum schlimmsten Konjunktureinbruch des isolierten Landes seit zwanzig Jahren. Nach UNO-Angaben sind in Nordkorea rund zehn Millionen Menschen unterernährt – fast die Hälfte der Bevölkerung.

Erste Fortschritte

Bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im Juni hatte Kim die «Denuklearisierung» seines Landes zugesagt. Ein Zeitplan wurde jedoch nicht genannt. Kritiker bezeichneten die Vereinbarungen als zu vage.

Erst in der vergangenen Woche hatte Pompeo während einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, Nordkorea stelle weiterhin Atommaterial her. Die laufenden Gespräche mit Pjöngjang bezeichnete er dennoch als «produktiv». Es gebe «Fortschritte». (sda/afp)

Das denken die Menschen in Südkorea über Trump

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
s'Paddiesli
04.08.2018 12:32registriert Mai 2017
Trump hält sich laut Bericht nicht an den Atomdeal (mit Iran)
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
TanookiStormtrooper
04.08.2018 12:48registriert August 2015
Trump der alte Dealmaker. Den funktionierenden Iran-Deal versenkt und einen Deal mit Kim nur nach dem Motto "Wird er schon einhalten" gemacht. Kein Wunder hat der Typ schon jede Menge Geschäfte in den Sand gesetzt. So langsam glaube ich den Gerüchten, dass er sich sein "Imperium" nur mit Kontakten zur Putin-nahen Russenmafia erhalten konnte.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Temeraire
04.08.2018 15:02registriert August 2017
Wie war das nochmal mit dem Friedensnobelpleis für Trump...?
00
Melden
Zum Kommentar
17
Assad wollte Kriegsreporter Kurt Pelda verhaften lassen – das sagt er zum Sturz und Putin
Kurt Pelda ist einer der renommiertesten Kriegsreporter der Schweiz. Seit über 40 Jahren berichtet er aus Krisengebieten. Im «TalkTäglich» schätzt er die Lage in Syrien seit dem Sturz des Assad-Regimes ein und erzählt, ob Russland vom Sturz profitiert.

2013 erliess das Regime des ehemaligen syrischen Diktators Assad gleich zwei Haftbefehle gegen den CH-Media-Kriegsreporter Kurt Pelda. «Ich freue mich, dass diese nun weg sind», sagte Pelda am Montagabend im TalkTäglich von Tele Züri. Allerdings liess er sich nicht stark davon beeindrucken. Er sei trotz den Haftbefehlen bis 2019 regelmässig nach Syrien gereist.

Zur Story