Eine vermisste Wanderin ist nach insgesamt 24 Tagen in dem verschneiten Gebirgszug Sierra Nevada im US-Bundesstaat Kalifornien wohlbehalten gefunden worden. Tiffany Slaton war laut «New York Times» allein mit einem Fahrrad unterwegs, als ihre Eltern sie als vermisst meldeten: Sie hatten schon seit Tagen nichts mehr von ihrer Tochter gehört.
Die Behörden starteten eine grossangelegte Suchaktion, hatten aber keinen Erfolg. Während die Hoffnung, ihre Tochter je lebend wiederzusehen, bei den Eltern langsam schwand, kämpfte Slaton um ihr Leben.
Die junge Frau war von einer Klippe gestürzt, sagte sie später auf einer Pressekonferenz. Zwei Stunden lang war sie bewusstlos. Danach renkte sie sich ein Knie selbst wieder ein und versuchte, den Notruf zu wählen – erfolglos. «Das Schlimmste, was Sie in einer Notsituation tun können, ist in Panik zu geraten», sagte Slaton. Als ihre Vorräte knapp wurden, ernährte sie sich fast ausschliesslich von wild wachsendem Lauch. Mehr als drei Wochen irrte die 28-Jährige umher. Bis sie eine Hütte entdeckte.
Die Hütte gehört zu einem Ferienresort. Die Tür war nicht abgeschlossen – ganz bewusst, wie der Besitzer später sagte: Er wolle seine Hütte zur Verfügung stellen für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich Wanderer verirren könnten. Er sollte recht behalten und rettete der jungen Frau so vermutlich das Leben.
Als er nach dem Rechten sehen wollte, bemerkte er die Wanderin. «Sie kam plötzlich heraus, rannte einfach auf mich zu und wollte nur eine Umarmung. Es war ein surrealer Moment», sagte der Hüttenbesitzer. Und Slaton ergänzte: «Wenn er an diesem Tag nicht gekommen wäre, hätten sie meine Leiche dort gefunden.»
Eine schöne Geisteshaltung 🥰🙏🏼